Geschrieben: 05. September, 2023 in Auge | Krankheiten von A-Z
 
 

Augengrippe – Vorsicht: Ansteckungsgefahr!


Es passiert aus Verwunderung, aus Müdigkeit, weil die Kontaktlinsen jucken oder der Wind uns etwas hineingeweht hat: Mehrmals am Tag fassen wir uns ins Auge, oft ohne, dass es uns bewusst wird. Dabei könnten wir uns leicht mit einer schmerzhaften Viruserkrankung infizieren: der Augengrippe.

 

 


Augengrippe, Fotoquelle: 123RF.

Bei der Augengrippe handelt es sich um eine Form der Bindehautentzündung, die jedoch nicht durch Bakterien ausgelöst wird, sondern durch eine Schmierinfektion mit Adenoviren. Diese reichern sich in der Tränenflüssigkeit an. Reibt man sich die Augen, gelangt die Tränenflüssigkeit mit den Viren auf die Hand und von dort auf Türklinken, Geländer, Tastaturen oder Haltegriffe. Auch beim Händeschütteln können die Erreger übertragen werden. Besonders gefährdet sind Kleinkinder, die häufig alles anfassen, was sich in Griffweite befindet, und Kontaktlinsenträger, die den Sitz der Linsen kontrollieren und korrigieren müssen.

Händewaschen ist das einfachste Mittel der Vorbeugung!

Es ist kaum möglich, sich nicht ab und zu in die Augen zu fassen. Meist passiert es, wie bereits erwähnt, unbewusst. Um zumindest einen teilweisen Schutz zu haben, sollte man sich daher häufiger die Hände waschen und den Kontakt mit „abgegriffenen“ Dingen und Oberflächen nach Möglichkeit meiden. Das ist besonders empfehlenswert, da Adenoviren mehrere Wochen auf Gegenständen überleben und sich so sehr einfach verbreiten können.

Wie verläuft eine Augengrippe?

Zunächst einmal muss gesagt werden, dass Infizierte bereits bis zu zwölf Tage vor Ausbruch der Augengrippe ansteckend sind. Danach kommt es zu den üblichen Symptomen einer Bindehautentzündung: gerötete, brennende und tränende Augen, Juckreiz, verschwommene Sicht, Schwellungen der Bindehaut und der Lymphknoten sowie eine ausgeprägte Lichtempfindlichkeit.  Nachfolgend kann es auch zu grippeähnlichen Symptomen kommen, z. B. Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Ein Arzt kann die Augengrippe meist nur durch einen Abstrich zweifelsfrei identifizieren und von der gewöhnlichen, meist harmlosen Bindehautentzündung unterscheiden. Ein Indiz für eine Augengrippe kann sein, dass zunächst nur ein Auge betroffen ist, von dem die Infektion dann auch auf das andere Auge übergeht.

Wie lässt sich eine Augengrippe behandeln?

Da die Augengrippe durch Viren verursacht wird, ist eine Behandlung mit Antibiotika nutzlos und sogar kontraproduktiv, weil der Körper durch etwaige Nebenwirkungen zusätzlich geschwächt würde. Generell sind Medikamente nur bedingt wirksam. Für die Behandlung der Symptome haben sich Augentropfen und entsprechende Salben bewährt. Auch Hausmittel, z.B. Zistrosentee und kalte Kompressen, können Erleichterung verschaffen. Sprechen Sie deren Anwendung aber sicherheitshalber vorher mit einem Arzt ab. Nach einem Zeitraum zwischen zehn und dreißig Tagen sollte die Augengrippe abgeklungen sein. Unter Umständen kann es in der Folge einer Augengrippe zu dauerhaften Trübungen der Hornhaut kommen, die das Sehvermögen beeinträchtigen können. Hier wird man zunächst mit kortisonhaltigen Augentropfen behandeln. Sollte das keine Wirkung zeitigen, kann man die Trübung mithilfe einer Laserbehandlung entfernen.

Vermeiden Sie eine Ausbreitung der Krankheit!

Da die Augengrippe hochansteckend ist, gelten für alle weiteren Mitglieder des Haushaltes verschärfte Hygieneregeln. Auch die ärztliche Krankschreibung sollte unbedingt eingehalten werden, um eine Verbreitung der Erreger zu vermeiden.

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