Geschrieben: 05. Januar, 2023 in Krankheiten von A-Z
 
 

Ischias – irgendwann trifft es jeden einmal


Fast jeder ist schon einmal zusammengezuckt, wenn bei einer falschen Bewegung ein plötzlicher und heftiger Schmerz vom Rücken ins Bein ausstrahlt. Im Volksmund schlicht Ischias genannt, bezeichnet der Ischiasschmerz oder die Ischialgie den plötzlich auftretenden Rückenschmerz bis ins Bein. Der Ischiasnerv hat seine Wurzel zwischen dem vierten Lendenwirbel und dem zweiten Kreuzbeinwirbel.

Ischialgie, Fotoquelle: 123RF.

Er leitet Empfindungen des Beins an das Rückenmark weiter und schickt Befehle über das Rückenmark vom Gehirn an die Beinmuskulatur. Ist der Ischiasnerv eingeklemmt oder entzündet, führt dies zu Nervenschmerzen, der sogenannten Neuralgie. Auch Lähmungserscheinungen oder Empfindungsstörungen sind möglich.

Der Schmerz, den ein gequetschter oder entzündeter Ischiasnerv hervorruft, ist individuell verschieden. Manche Betroffene leiden nur wenig, während andere sich kaum bewegen können. Da der Ischiasnerv vom Rücken bis in den Fuß reicht, variiert auch die Ausbreitung des Schmerzes vom Rücken bis in das gesamte Bein.

Auch ein Bandscheibenvorfall kann Ischiasschmerzen hervorrufen

Ursachen für eine Reizung des Nervs können Verschleißerscheinungen oder auch ein Bandscheibenvorfall sein, aber auch ein Tumor oder gar die Entzündung des Ischiasnervs zählen zu den Auslösern. So kann der Ischiasnerv gequetscht werden, wenn die Bandscheibe verschleißt und so eine Verengung der Zwischenwirbellöcher entsteht. Das Heben schwerer Gegenstände, aber auch plötzliche Bewegungen verursachen dann eine Reizung des Nervs, die wie aus dem Nichts kommen kann. Auch Zugluft kann zu Ischiasreizungen führen. Was zwar vorkommen kann, aber doch eher selten der Fall ist. Da die Ursachen sowohl relativ harmlos, aber eben auch gravierend sein können, ist ein Arzt unbedingt aufzusuchen, damit die genaue Ursache abgeklärt werden kann. Dies ist umso wichtiger, wenn Ihnen schon ein paarmal der Ischias begegnet ist. Gehen Sie dann der Sache unverzüglich auf den Grund. Auch eine böse Überraschung wird nicht besser, wenn man sie hinauszögert. Das Gegenteil ist der Fall und eine Klärung kann manchmal lebensrettend sein.

Wichtig: bewegen trotz Schmerzen

Ischiasschmerzen vergehen oft innerhalb von wenigen Tagen von selbst. Dabei ist es wichtig, nicht auf Bewegung zu verzichten, auch wenn die Schmerzen anhalten. Ruhe lindert zwar den Schmerz, hilft aber nicht, die Ursachen zu beseitigen. Halten die Schmerzen an oder treten sogar noch verstärkter auf, kann der Arzt mit einer geeigneten Therapie gegensteuern. Hilfreich bei Ischiasschmerzen sind zunächst einmal Übungen aus der Krankengymnastik, die die Rückenmuskulatur stärken. Schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente verschreibt der Arzt auch. Nur im äußersten Notfall wird ein operativer Eingriff verordnet.

Stärken Sie gezielt Ihren Rücken

Auf lange Sicht und auch zur Vorbeugung hilft es, bei Rückenproblemen im Allgemeinen und bei Ischiasschmerzen im Besonderen, die Rückenmuskulatur zu stärken. Übungen für einen gesunden Rücken sind auch zu Hause leicht durchzuführen. Ihre Krankenkasse oder ein Experte aus der Krankengymnastik kann Ihnen die besten Möglichkeiten oder sogar Kurse zur Rückenstärkung vermitteln. Auch im Fitnessstudio werden Kurse angeboten, die sich gezielt dem Rücken widmen. Setzen Sie besonders dann auf eine regelmäßige Bewegung im Alltag, wenn Sie beruflich viel sitzen oder schwer heben müssen.