Geschrieben: 25. Mai, 2014 in Aktuelles | Ratgeber Tipps & Trends
 
 

Bettwanzen und Milben: Unliebsame Krabbeltierchen im Bett


In den letzten Jahren sind sie vermehrt zurück in deutschen Haushalten: Die Bettwanzen. Entgegen einer naheliegenden Vermutung gedeihen sie aber nicht dort, wo es schmutzig und unordentlich ist, sondern sind vielmehr ein Problem von Vielreisenden. Im Gegensatz zu diesen kleinen Blutsaugern, die für den Menschen ungefährlich sind, sind Milben seit jeher weit verbreitet und können gefährlich werden.

Kein Ort für Bettwanzen und Milben, Fotoquelle: 123RF

Nach dem zweiten Weltkrieg war man der Überzeugung, die Bettwanzen seien mit Hilfe von Chemie augerottet worden. Wie die Schädlingsbiologin Eva Scholl zu berichten weiß, waren sie für mehrere Jahrzehnte aus Deutschland verschwunden. Dass die unliebsamen Blutsauger seit ein paar Jahren wieder vermehrt auftauchen, führt sie auf den Tourismus, insondere den Rucksacktourismus, zurück. Mit dem Gepäck werden die Wanzen oder ihre Brut angeschleppt und nisten sich dann in der Nähe ihres Wirtes ein. Bettwanzen können mehrere Wochen hungernd überleben, ohne aus ihrem Versteck krabbeln zu müssen. Erst wenn der Mensch tief schläft, stechen sie ihn und saugen sein Blut. Kleine rote, juckende Stellen auf der Haut sind die sichtbaren Merkmale am Morgen danach.

Stiche der Bettwanze ungefährlich

“Bislang ist nicht bekannt, dass Bettwanzen Krankheiten übertragen” erklärt Scholl. Dennoch haben viele Menschen Angst davor, dass sich die Tierchen in ihrem Bett tummeln: “Bettwanzen sind mit Ekel und Scham behaftet, in Deutschland schämt man sich wegen Ungeziefer.” Doch nicht eine unsaubere Wohnung ist das günstige Umfeld der Bettwanze. Vielmehr ist sie ein Luxusproblem Weitgereister. Um zu gedeihen, benötigen Bettwanzen nur Holz und Textilien, Matratzenfalten begünstigen ihre Entfaltung zusätzlich. Wer sie aus seinem Bett verbannen will, sollte einen Fachmann zur Hilfe holen. Die Biologin rät davon ab, selbst zu Gift oder Insektenmittel zu greifen.

Im Gegensatz zu den Bettwanzen tauchen Hausstaubmilben in fast jedem Bett auf. Dies ist nicht sonderlich schlimm, da die Spinnentiere im Grunde ungefährlich sind. Vermehren sie sich allerdings zu stark, so besteht das Risiko für den Menschen, an einer Allergie zu erkranken. In diesem Fall können die Tierchen sehr unangenehm werden. “Allergiker bekommen Asthma, und oft juckt es ihnen am ganzen Körper“, führt Scholl dazu aus.

Tipps gegen die Verbreitung von Milben

Der erste Tipp, den Eva Scholl allen ans Herz legt, die der Milbenplage Herr werden wollen, lautet schlicht und ergreifend: Aufräumen. So bevorzugen die Spinnentiere vor allem Betten, um die viel Kleinkram herum steht. Ebenfalls hilfreich ist es, tagsüber die Decke zur Hälfte zurückzuschlagen und ausgiebig zu lüften. Doch nicht immer dreht es sich um Wanzen und Milben, wenn ein Juckreiz auftaucht: Auch Gnitzen oder Flöhe können sich in Betten einnisten. Manche Milbenarten, wie die Vogelmilbe oder die tropische Rattenmilbe, können ebenfalls stechen. Erkennt ein Hausarzt Stiche solcher Art, so ist es ratsam, einen Kammerjäger zu bestellen.