Geschrieben: 12. Juni, 2014 in Aktuelles | Ernährung
 
 

Cholesterin: Zuviel im Blut ist riskant

Cholesterinwerte regelmäßig untersuchen lassen, Fotoquelle: Fotolia
Cholesterinwerte regelmäßig untersuchen lassen, Fotoquelle: Fotolia

Am 20.06.2014 findet der 12. “Tag des Cholesterins” statt. Dieser Aktionstag soll auf die Gefahr erhöhter Cholesterinwerte sowie auf die Risiken und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hinweisen. Diese stellen in Deutschland weiterhin die häufigste Todesursache dar: Knapp jeder zweite Todesfall geht auf eine Erkrankung des Herzens oder des Gefäßsystems zurück.


Cholesterinwerte regelmäßig untersuchen lassen, Fotoquelle: Fotolia

Als bedeutender Risikofaktor dafür gilt neben Diabetes, Bluthochdruck, Rauchen oder Übergewicht ein erhöhter Cholesterinwert. Cholesterin ist einer der wichtigsten Stoffe unseres Körpers, denn die fettähnliche Substanz ist unverzichtbar für Aufbau und Funktion der Zellen: Sie erhöht die Stabilität der Zellmembran, die das Innere der Zelle von der Umgebung trennt und schützt und spielt eine wichtige Rolle beim Stoffaustausch. Des Weiteren ist es ein Baustein bei der Herstellung von Gallensäure, Vitamin D oder Geschlechtshormonen wie Testosteron und Östradiol. Ein erhöhter Cholesterinwert kann genetische Ursachen haben, oder aber die Folge einer nicht ausgewogenen Ernährung und zu wenig Bewegung sein. Cholesterin wird zum Großteil in der Leber hergestellt und befindet sich vor allem innerhalb der Zellen und deren Membranen. Nur etwa 20 Prozent werden durch Fette aus tierischen Lebensmitteln aufgenommen. Damit die Zellen über das Blut mit Cholesterin versorgt werden können, sind sogenannte Lipoproteine nötig: An diese wird es für den Transport zu den Zellen gebunden.

HDL und LDL: „gutes“ und „böses“ Cholesterin

Lipoproteine bestehen aus Fett und Eiweiß und sind die Transporteure der Fette im Blut. Man unterscheidet typischerweise zwischen solchen mit hoher (HDL) und niedriger (LDL) Dichte. HDL-Cholesterin ist eine Verbindung aus Cholesterin und einem Trägereiweiß. Es gilt als nützlich und gut, denn es kann in der Gefäßwand abgelagertes Cholesterin aufnehmen, zur Leber transportieren und damit dessen Ausscheidung vorbereiten. Aufgrund dieser Eigenschaft schützt es vor Arterienverkalkung (Arterioskleorse). Zu den Faktoren, die sich negativ auf die Menge von HDL-Cholesterin auswirken, zählen neben Diabetes, Übergewicht und Rauchen vor allem ein Mangel an Bewegung. Im Gegensatz dazu gilt LDL-Cholesterin als schädlich. Wenn zu viel davon im Blut ist, können Ablagerungen in den Gefäßwänden entstehen. So kann es im Laufe der Zeit gar zu Gefäßverengungen beziehungsweise Verstopfungen kommen. Davon sind besonders jene Gefäße betroffen, die das Herz mit Blut versorgen, die sogenannten Herzkranzgefäße. Die Folge ist, dass das Herz weniger stark durchblutet wird und so die Herzmuskulatur nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden kann. Mediziner sprechen in diesem Zusammenhang von der koronaren Herzkrankheit (KHK). Hier wird – wenn man sich die Anzahl der Todesfälle aufgrund dieser Erkrankung vergegenwärtigt – deutlich, welche Beachtung dem Cholesterin geschenkt werden sollte.

Cholesterin senken: Bewegung und Ernährung

Zu den wirksamsten Ansätzen, das HDLCholesterin zu erhöhen und gleichzeitig das LDL-Cholesterin zu senken, gehört Bewegung. Vor allem Ausdauersport wie Radfahren oder Schwimmen, aber auch intensiveres Spazierengehen wirken sich nachweislich positiv aus. Zusätzlich kann eine cholesterinarme Ernährung dazu beitragen, den Cholesterinspiegel zu senken. Von der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid- Liga) wird unter anderem empfohlen:

  •  Sichtbares und verstecktes tierisches Fett (z.B. Butter, Käse und Wurst) reduzieren
  • Pflanzenöle und Margarine verwenden
  • Mahlzeiten fettarm zubereiten
  • Reichlich Fisch essen (vorzugsweise Lachs, Hering, Makrele, Thunfisch, Sardine), um die Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren zu erhöhen.
  • Stark cholesterinhaltige Lebensmittel wie Eigelb nur selten essen. So enthält das Eigelb mit etwa 250 mg fast so viel Cholesterin, wie täglich maximal zu sich genommen werden sollte.
  • Viel Obst und Gemüse essen
  • Speziell bei erhöhten Triglyceridwerten sollte Alkohol gemieden und Zuckerreiches nur ab und zu gegessen bzw. getrunken werden.

Mehreren Studien zufolge haben Raucher – je nach Anzahl der täglich gerauchten Zigaretten – ein erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Übermäßiger Alkoholkonsum erhöht dieses ebenfalls.

Cholesterinwerte regelmäßig untersuchen lassen

Ab dem 35. Lebensjahr sollten die Cholesterinwerte regelmäßig untersucht werden. Die im Blut gemessenen Werte für Gesamt-, HDL- und LDL-Cholesterin sowie -Blutfette (Triglyceride) werden dann mit Normwerten verglichen. Dabei sollte der Gesamtcholesterinwert unter 200 Milligramm pro Deziliter (mg/ dl) liegen, LDL-Cholesterin zwischen 100 und 150 mg/dl und HDL-Cholesterin bei mehr als 40 mg/dl. Der Normbereich für den Triglyceridwert liegt zwischen 150 und 200 mg/dl. Eine sorgfältige und fachgerechte Einschätzung der eigenen Werte mit entsprechenden Empfehlungen kann vom Hausarzt übernommen werden.