Geschrieben: 15. Juli, 2022 in Magen & Darm | Reisetipps
 
 

Darminfektionen: Reisediarrhoe


Montezumas Rache, Pyramiden-Sidestep, Delhi Belly – das sind nur einige der Spitznamen für Magen-Darm-Störungen im Urlaub. Sie gehören besonders bei Ländern mit einem niedrigen Hygienestandard fast zum Alltag. Die typische Reisediarrhoe beginnt am dritten oder vierten Tag nach der Ankunft. Dabei kann die Häufigkeit der Durchfälle bis vier oder fünf Mal am Tag betragen. Durchschnittlich dauert die Reisediarrhoe drei bis fünf Tage.

In den meisten Fällen – etwa bis zu 80 Prozent der Reisediarrhoen – sind Bakterien die Verursacher und es kommt innerhalb weniger Tage zu den Durchfällen. Aber auch viral bedingte Darminfektionen haben eine kurze Inkubationszeit. Wenn sich die Erkrankung acht bis zehn Tage nach der Rückkehr zeigt oder wenn die Durchfälle lange anhalten oder immer wieder kehren, muss von parasitären Erregern ausgegangen werden.

Erste Alarmzeichen für einen komplizierten Verlauf sind Erbrechen, Durchfälle, Blutbeimengungen im Stuhl, Fieber, allgemeines Krankheitsgefühl und Dehydratation. Bei der unkomplizierten Reisediarrhoe reicht oft schon der Ausgleich des Mineral- und Flüssigkeitverlustes. Das heißt – viel trinken und Salz zu sich nehmen. Wenn der Elektrolytverlust zu hoch ist, stehen Fertigpräparate zur oralen Rehydratation zur Verfügung, wichtig vor allem bei Kindern. Ansonsten reicht ein Getränk nach der WHO-Regel: Dazu acht Teelöffel Zucker und einen gestrichenen Teelöffel Kochsalz auf einen Liter abgekochtes (!) Wasser geben.

Was man vorbeugend tun kann

  • auf ungeschältes Obst, Gemüse und frische Salate verzichten
  • Finger weg von lauwarmen Speisen und halbgegartem oder rohem Fleisch, Fisch und Schalentieren, Milchprodukten, Eis, Eiswürfel, Mayonnaisen oder Leitungswasser
  • Ganz wichtig ist eine ausreichende Speise– und Getränkehygiene, inklusive Händewaschen!