Geschrieben: 27. April, 2006 in Darmkrebs | Krebsvorsorge
 
 

Diagnose Darmkrebs – Früherkennung ist die wichtigste Waffe


Darmkrebsist die häufigste Krebsart in Deutschland. Jedes Jahr werden in der Bundesrepublik 66.000 Menschen mit der Diagnose Dickdarmkrebs konfrontiert, etwa 30.000 Menschen sterben jährlich an dieser Krankheit. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer. Die Ursachen für die Entstehung von Darmkrebs sind noch nicht eindeutig geklärt.



Bestimmte Einflussfaktoren erhöhen das Erkrankungs-Risiko. Dazu gehören: erbliche Belastung und chronisch-entzündliche Darmkrankheiten. Auch die Lebensweise spielt eine Rolle. Wer ballaststoffarm, fett- und fleischreich isst, regelmäßig Alkohol trinkt, sich wenig bewegt und Übergewicht hat, erhöht sein Erkrankungsrisiko für Darmkrebs. Darmtumoren wachsen langsam und zeigen nur selten Frühsymptome. Doch die Heilungschancen sind gut: Wird der Tumor rechtzeitig entdeckt, liegen diese bei fast 100 Prozent. Die gezielte Früherkennungsuntersuchung ist deshalb eine der wichtigsten Waffen gegen Darmkrebs.

Darmkrebs-Früherkennung

Die Darmkrebs-Früherkennung der gesetzlichen Krankenkassen bietet zwischen dem 50. und 55. Lebensjahr jährlich einen Test auf verstecktes Blut im Stuhl an und ab dem 56. Lebensjahr eine Darmspiegelung (Koloskopie), die nach zehn Jahren wiederholt wird. Wer auf diese Untersuchung verzichten möchte, kann ab dem 56. Lebensjahr alle zwei Jahre einen Stuhlblut-Test nutzen. Die Darmspiegelung ist die wichtigste und aussagekräftigste Untersuchung zur Früherkennung und Diagnose von Darmkrebs. Bei der Koloskopie betrachtet der Arzt mit einem speziellen Instrument, dem Endoskop, das Innere des Darms und untersucht die Darmschleimhaut nach Auffälligkeiten. Außerdem kann er mit Hilfe des Endoskops an verdächtigen Stellen sofort Gewebeproben entnehmen sowie Wucherungen der Darmschleimhaut abtragen. Diese Wucherungen – so genannte Darmpolypen – gelten als wichtigste Vorstufe für Darmkrebs. Durch eine konsequente Nutzung der Früherkennungsuntersuchungen könnten nach Schätzung von Experten in Deutschland jedes Jahr 15.000 Menschenleben gerettet werden.

In bis zu 30 Prozent der Fälle wird die Veranlagung für Darmkrebs vererbt. Um Familien und Angehörigen mit erblich bedingtem Darmkrebs eine optimale Betreuung zu ermöglichen, hat die Deutsche Krebshilfe das Verbundprojekt „Familiärer Darmkrebs” initiiert: An sechs universitären Standorten in Deutschland werden Betroffene sowohl medizinisch als auch psychologisch über Früherkennungsmaßnahmen und vorbeugende Behandlungsmöglichkeiten beraten.

Die Deutsche Krebshilfe hält zum Thema Darmkrebs und Krebs-Prävention verschiedene Broschüren und Ratgeber bereit. Das Informationsmaterial gibt es kostenlos per Post (Postfach 1467, 53004 Bonn) oder im Internet (www.krebshilfe.de) zum Herunterladen. Darüber hinaus gibt die Deutsche Krebshilfe ein Video „Darmkrebs“ gegen eine Schutzgebühr von 10 Euro ab.