Geschrieben: 09. Oktober, 2014 in Körperpflege | Sexualorgane
 
 

Die intime Pflege für Sie


Der Genitalbereich ist zweifellos der sensibelste Bereich unseres Körpers. Die Pflege dieses intimen Bereichs wirkt sich erfrischend aus und kann vor Krankheiten schützen. Doch Vorsicht: Nicht richtig ausgeführte oder zu ausgiebige Hygiene kann im genitalen Bereich mehr negatives als positives bewirken.  Daher wird Frauen geraten, bei der intimen Pflege auf ein paar wichtige Punkte zu achten.


Intimpflege, Fotoquelle: 123 RF

Ist die Scheide gesund, so ist sie normalerweise mit vielen Bakterien übersät, von denen die meisten sogenannte Milchsäurebakterien sind. Diese natürliche Scheidenflora spielt eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von unheilvollen Bakterien und Pilzen. Ein zentraler Punkt bei dieser natürlichen Bekämpfung von Schädlingen ist der saure Bereich in der Scheide, der von den Milchsäurebakterien gepflegt wird.

Aus diesem Grund sind zum Beispiel aggressive Seifen, die der Haut, den Schleimhäuten und der Vaginalflora Schaden zufügen, ungeeignet. Sofern sie nicht ärztlich verschrieben sind, sollten Frauen den Rat der Mehrzahl der Frauenärzte befolgen und keine Intimsprays benutzen, Scheidenspülungen durchführen oder Sitzbäder nehmen. Der Gynäkologe Dr. Klaus Ihm aus München erklärt: „Die äußerliche Reinigung einmal am Tag unter der Dusche reicht völlig aus, auch während der Monatsblutung.“ In der Zeit der Periode gilt es, Binden oder Tampons oft auszutauschen. Frauen, die für die Hygiene einen Waschlappen einsetzen, sollten diesen jeden Tag austauschen oder Einmal-Waschlappen verwenden. „Waschen Sie sich von der Scheide zum Anus, damit keine Darmbakterien in die Vagina gelangen“, empfiehlt der Frauenarzt. Frauen, die sehr sensibel sind und eine Neigung zu Pilzinfektionen haben, können besondere Waschlotionen zur Intimhygiene verwenden.

Kann die Intimrasur ein Risikofaktor sein?

Für die meisten Frauen ist die Intimrasur heutzutage ein wichtiger Bestandteil der Pflege. Dies stellt aus Gesichtspunkten der Hygiene kein Problem dar. Das Ausbleiben der Schamhaare erhöht die Gefahr einer Pilzinfektion nicht und kann eine mögliche Geruchserzeugung verringern. „Allerdings kann das Rasieren die Haut reizen, die Haarwurzeln können sich entzünden und die Haare einwachsen“, erklärt der Gynäkologe Ihm und rät: „In der Apotheke gibt es Lotionen, die bei Haarbalgentzündungen helfen.“ Worauf man achten sollte: Trockenrasuren sind für den intimen Bereich nicht zu empfehlen, da sie eine zu große Reizung der Haut hervorrufen. Auch Enthaarungscremes sind ungeeignet, da sie die Schleimhäute reizen oder Allergien auslösen können. Die beste Art der Intimrasur ist eine Nassrasur in der Badewanne oder unter der Dusche mit einer sauberen Klinge und einer sanften Waschlotion zum Aufschäumen. Die Haare sollten stets in Wuchsrichtung rasiert werden. Im Anschluss kann man die Haut mit einer milden Creme, einem Öl oder Puder pflegen und beruhigen, was auch die Entstehung von kleinen Pickelchen hemmt.

Für die Sexyness mögen Spitzen-Slips und String-Tangas vorteilhaft sein, doch gesundheitlich gesehen sind sie alles andere als förderlich. String-Tangas können Reibungen erzeugen und Bakterien aus dem analen Bereich in Richtung Scheide bewegen. Außerdem steigern die verwendeten synthetischen Fasern das Schwitzen. „Hitze und Feuchtigkeit sind der ideale Nährboden für Bakterien“, warnt der Gynäkologe Ihm und empfiehlt atmungsaktive, nicht zu schmale Unterwäsche. Wer Spitze und String nicht entbehren möchte, sollte diese Art von Unterwäsche nach Möglichkeit nicht jeden Tag tragen. Bei der Wahl der Strumpfhose sollten Frauen auf einen Zwickel mit Baumwollanteil Wert legen. Bei Slip-Einlagen sieht es ähnlich aus: Sind die Einlagen aus Plastik, so sammelt sich die Wärme. Nur wenig Feuchtigkeit wird abtransportiert, was über das Risiko einer Infektion hinaus eine unliebsame Geruchsbildung zur Folge haben kann. Worauf man auch achten sollte: Insbesondere bei der Unterwäsche sollte ein passendes Waschpulver verwendet werden. Auch die wirksamste pH-hautneutrale Waschlotion kann nur wenig ausrichten, wenn das Waschpulver zahlreiche alkalische Rückstände in der Unterwäsche bestehen lässt.

Die bedeutendsten Punkte zur Intimpflege im Ãœberblick:

  • Duschgels und Seifen sollten im Genitalbereich nicht verwendet werden.
  • Das äußere Genital sollte man nur mit klarem Wasser reinigen.
  • Eine Reinigung unter Dusche hat im Vergleich zur Badewanne den Vorrang.
  • Der Intimbereich sollte möglichst trocken gehalten werden.
  • Die Unterwäsche sollte man jeden Tag austauschen.
  • Bei Verwendung von Slip-Einlagen sollte man auf die sachgerechte Benutzung achten.
  • Scheidenspülungen sollten nicht zum Einsatz kommen.
  • Auf Körperpuder und Intimsprays sollte man verzichten.
  • Nach dem Stuhlgang sollte man auf die richtige Hygiene achten.