Geschrieben: 02. April, 2015 in Ernährung | Gesund abnehmen
 
 

Zur richtigen Zeit – Mit Trennkost gegen die Pfunde


Entwickelt wurde die Trennkost Anfang des 20. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten von Amerika. Dr. William Howard Hay (1866-1940) heilte sich durch dieses Prinzip der Ernährung von einer Nierenerkrankung. Er erkannte bei sich, dass er durch das Trennen von Einweiß und Kohlenhydraten seine Beschwerden, welche durch eine extreme Übersäuerung seines Körpers hervorgerufen wurden, lindern konnte.

Trennkost ist keine wirkliche Diät, doch ist durch diese bewusste Umstellung der Ernährung auch eine starke Gewichtsreduzierung möglich. Trennkost ist eine spezielle Form der Ernährung. Die Theorie, auf der die Trennkost basiert, sieht vor, eiweißhaltige Nahrung nicht mit kohlenhydratreicher Nahrung kombiniert zu sich zu nehmen. Die Theorie stützt sich darauf, dass beide Nahrungsgruppen jeweils andere Verdauungssäfte benötigen.

So werden eiweißreiche Nahrungsmittel mit sauren, kohlenhydratreiche Lebensmittel dagegen mit basischen Verdauungssäften zersetzt. Isst man beide Nahrungsmittelgruppen gemischt, wird der Körper durch die Verdauung unnötig belastet. In den jeweiligen Gruppen sind Nahrungsmittel jedoch frei kombinierbar. Durch diese strikte Trennung wird die Nahrung verträglicher und die Verdauungszeit verkürzt sich. So können die verdauenden Organe entlastet und geschont werden. Auf diese Weise ist es möglich, durch das getrennte Essen mehr Energie aus der Nahrung aufzunehmen. Weiterhin ergibt sich der positive Effekt, dass sich das Säuren-Basen-Gleichgewicht im Körper wieder herstellt. Die Ernährungsform der Trennkost ist für alle Menschen praktikabel. Sowohl ältere als auch jüngere Menschen, Schwangere und auch Diabetiker können sich auf diese Weise ernähren. Ein Schwerpunkt der Trennkost-Ernährung liegt auf einem hohen Anteil an vegetarischen Nahrungsmitteln. Bis zu 80 Prozent der Nahrung sollten aus so genannter Faserkost, also Obst und Gemüse bestehen. Nur einen kleinen Anteil machen somit so genannte „konzentrierte Nahrungsmittel“ wie Fleisch, Wurst, Fisch oder auch Nudeln, Getreide und Kartoffeln aus. Der Schwerpunkt der Nahrung liegt auf vollwertigen Nahrungsmitteln. Fertiggerichte und Fastfood sind in der Ernährungsform der Trennkost nicht vorgesehen. Nahrungsmittel sind schonend zuzubereiten und so natürlich wie möglich zu belassen. Durch diese Form der Ernährung kommt es, dieser Meinung sind Trennkost-Befürworter, zu keinerlei Mangelerscheinungen. Da auf keine Nahrungsmittel verzichtet werden muss, kommt es zu keinem Vitamin-, Mineralstoff, Spurenelemente- oder Enzymmangel im Körper. Zwischen den einzelnen Mahlzeiten sollten mindestens drei Stunden liegen. So kann sichergestellt werden, dass sich die einzelnen Nahrungsmittel nicht vermischen. Weiterhin sollten Getränke nur in den „Essenspausen“ konsumiert werden.

Bei der Trennkost-Ernährung teilen sich die Nahrungsmittel folgendermaßen auf:

Eiweiß-Gruppe

  • Fleisch (roh und gegart)
  • Fisch und Meeresfrüchte
  • alle Milchprodukte (Fettanteil unter 50%)
  • Sauermilchprodukte
  • die meisten Früchte
  • Nüsse und Samen
  • Eier
  • Soja-Produkte
  • Obstsäfte
  • Apfelwein, Weißwein, Rotwein, Sekt, Hochprozentiges
  • Essig

Kohlenhydrat-Gruppe

  • Kartoffeln
  • Reis
  • Nudeln
  • Brot
  • Kuchen
  • Süßungsmittel
  • Bananen

Neutrale Gruppe

  • Gemüse
  • Salate
  • Avocados
  • Heidelbeeren
  • Melonen
  • Öle und Fette
  • einige Milchprodukte (mit min. 60%  Fettgehalt)
  • Erdnüsse
  • Pilze

Nahrungsmittel, die man in einer Trennkosternährung vermeiden sollte:

  • weißes Mehl
  • Hülsenfrüchte
  • polierter Reis
  • Zucker und Süßstoffe
  • gehärtete Fette
  • Schweinefleisch
  • Wurst
  • frittierte Lebensmittel
  • Kaffee, schwarzer Tee, Kakao und Alkohol in großen Mengen
  • Fertiggerichte und Konserven

Kombinieren kann man:

Nahrungsmittel der Eiweiß-Gruppe mit neutralen Lebensmitteln oder Nahrungsmittel der Kohlenhydrat-Gruppe mit neutralen Lebensmitteln. Empfohlen werden Kohlenhydrat-Mahlzeiten am Morgen und am Abend. Das Mittagessen sollte aus einer Eiweißmahlzeit bestehen.

So könnte ein Tag mit Trennkost aussehen:

Zum Frühstück: Vollkornbrot mit Butter und Honig oder mit Doppelrahmkäse. Dazu Gurken- oder Tomatenscheiben.

Zum Mittagessen: Gedünstetes Fischfilet oder gebratene Putenbrust mit Salat- oder Gemüsebeilage.

Zum Abendessen: Vollkornbrot mit neutralen Auflagen wie fetter Käse (mindestens 60% Fettanteil), Zwiebeln, Oliven, rohen Tomaten oder Paprikastreifen. Sogar fetter Speck ist an dieser Stelle erlaubt.

Zurzeit befindet sich eine Variante der Trennkost im Gespräch, die verspricht, im Schlaf abzunehmen. Sie sieht vor, dass man den Tag mit einer Kohlenhydrat-Mahlzeit zum Frühstück startet, mittags eine Mahlzeit aus beiden Gruppen zu sich nimmt, um am Abend ausschließlich eiweißhaltige Lebensmittel zu essen. Diese auch als Insulin-Trennkost bekannte Trennkostform setzt darauf, dass der menschliche Körper über Nacht mehr Kalorien verbraucht, als er am Abend zugeführt bekommt. So ist die Energiebilanz negativ und man nimmt langfristig ab.