Geschrieben: 17. August, 2016 in Mutter & Kind | Ratgeber Tipps & Trends
 
 

Schnelle erste Hilfe bei Kleinkindern – Erst großes Trara, dann Tatütata


Kleinkinder halten einen durch ihren unbekümmerten Entdeckungstrieb unablässig auf Trab. Ständig reckt man den Kopf oder rennt um die nächste Ecke, um den kleinen Humboldt nicht aus den Augen zu verlieren und mögliche Gefahren abzuwenden. In den allermeisten Fällen hat man damit Erfolg. Manchmal passiert es aber dennoch, dass sich das Kind bei seinen Streifzügen innerhalb oder außerhalb der eigenen vier Wände verletzt. Dann ist schnelle Hilfe gefragt.

Erste Hilfe bei Kleinkindern, Fotoquelle: 123RF

Im Grunde ist es völlig egal, wer Erste Hilfe leistet. Die Hauptsache ist, dass die helfende Person genau weiß, was sie da tut. Sich im Ernstfall auf gefährliches Halbwissen und schlecht Erinnertes aus dem Führerscheinkurs zu verlassen, kann dramatische Folgen haben. Viele werdende Eltern machen daher einen Erste-Hilfe-Kurs speziell für Kinder mit oder frischen ihr einstiges Wissen zumindest auf. Im Internet gibt es etliche Anbieter für solche Kurse. Ein guter Anlaufpunkt ist das Deutsche Rote Kreuz oder einer der vielen Orden, z.B. die Johanniter, der Arbeiter-Samariter-Bund oder die Malteser.

Auch Großeltern sollten wissen, wie Erste Hilfe funktioniert!

Obwohl die Bedeutung der Großfamilie heutzutage immer weiter abnimmt, kann es doch vorkommen, dass das Kind für ein paar Stunden oder auch Tage in die Obhut der Großeltern gegeben wird. Auch die ältere Generation sollte dann über die Grundzüge der Ersten Hilfe Bescheid wissen. Daher gibt es auch regelmäßig stattfindende Kindernotfallkurse für Großeltern. Innerhalb von zwei Stunden werden zumindest die Grundlagen der Ersten Hilfe vermittelt: Wo im Notfall anrufen? Wie Erste Hilfe leisten? Aber auch, wie man das eigene Zuhause kindersicher macht.

Ãœbung macht den Meister

Das größte Problem dabei: Die Leute müssen sich trauen mitzumachen! „Sind die Eltern oder sogar die eigenen Kinder dabei, haben die meisten Großeltern Hemmungen, sich zu beteiligen“, sagt Tina Tappehorn, Kinderkrankenschwester in Hamburg und Leiterin eines Kindernotfallkurses. Auch von Seiten der Senioren kommt Zuspruch. So bemerkt Ursula Lenz von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen: „Das gibt älteren Menschen mehr Sicherheit. Zwar haben viele einen Erste-Hilfe-Kurs beim Führerschein gemacht, aber im Laufe der Jahre vergisst man doch einiges.“

Auch Wissen hat ein Verfallsdatum

Außerdem könne man bei einem entsprechenden Kurs auch mit einigen Mythen aufräumen, die sich noch immer hartnäckig hielten. So sollte man Verbrennungen nicht mit Quark oder Butter einreiben, sondern stattdessen durch kaltes Wasser kühlen. Doch Vorsicht: Ist das Kind noch sehr klein, kann es dadurch zur Unterkühlung kommen. Wurde etwas verschluckt, sollte man das Kind ein wenig vorgebeugt halten und auf den Rücken klopfen, um das verschluckte Teil wieder aus dem Kind heraus zu befördern. Außerdem werden alle Teilnehmer mit den regional gültigen Notfalltelefonnummern versorgt. Am schwarzen Brett oder der Kühlschranktür sind sie so schnell bei der Hand.