Geschrieben: 02. März, 2023 in Stoffwechsel
 
 

Frühjahrsmüdigkeit – Was hilft gegen die alljährliche Schlappheit?


Der Frühling kommt und Sie sind müde und abgeschlagen? Während den langen dunklen Wintermonaten haben wir ihn uns herbei gesehnt, den Frühling. Nun ist er endlich da, die Sonne scheint beim Aufstehen, die Vögel zwitschern, die ganze Natur erwacht. Die Frühjahrsmüdigkeit hat uns jedoch fest im Griff.



Fast die Hälfte aller Deutschen geben an, während der Frühlingsmonate März und April gesundheitliche Probleme mit der jahreszeitlichen Umstellung zu haben. Dabei sind mehr Frauen als Männer vom Phänomen der Frühjahrsmüdigkeit betroffen.

Die Frühjahrsmüdigkeits-Symptome

  • Wetterfühligkeit
  • erhöhte Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten
  • plötzliche Kreislaufbeschwerden
  • Schlafprobleme
  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • mentale und körperliche Leistungsschwäche
  • starke Stimmungsschwankungen
  • Schlappheit
  • Lustlosigkeit
  • starke Schwindelgefühle

Was macht uns „frühjahrsmüde“?

Schuld an der Frühjahrsmüdigkeit ist unsere so genannte „innere Uhr“. Im Frühling wird es früher hell und später dunkler. Diese äußeren wechselnden Einflüsse müssen von unserem Organismus erst verarbeitet werden. Während dieser Umstellung verändern sich unser Hormonhaushalt und unser Stoffwechsel (unterstützen Sie Ihren Stoffwechsel).

Die Hormone sind schuld!

Das Tageslicht ist an vielen Vorgängen im Körper beteiligt. So wird im menschlichen Körper durch den Mangel an Tageslicht im Winter vermehrt das Hormon Melatonin gebildet. Dieses Hormon sorgt für einen erholsamen Schlaf. Je dunkler die Wintertage sind, umso mehr Melatonin wird gebildet. Deshalb schlafen wir im Winter gerne länger. Im Frühjahr ist der Melatonin-Speicher im Körper randvoll. Man fühlt sich auch tagsüber müde und abgeschlagen. Sobald die Tage länger werden, baut sich das Melatonin im Körper langsam ab. Durch das vermehrte Tageslicht wird die Produktion eines weiteren Hormons angekurbelt. Serotonin ist uns auch als so genanntes Glücks-Hormon bekannt. Es macht uns glücklich und wir fühlen uns wieder fit. Während dieses hormonellen Umbruchs, von Melatonin zu Serotonin, fühlen wir uns schlapp und abgeschlagen. Die typischen Symptome der Frühjahrsmüdigkeit machen sich bemerkbar, bis das Serotonin die „Oberhand“ bekommt.

Der Stoffwechsel muss sich im Frühling umstellen

In den dunklen Wintermonaten ernähren wir uns einseitiger und fettreicher. Nicht selten hat sich ein bisschen Winterspeck gebildet. Obst und Gemüse landen in den kalten Wintermonaten seltener auf unserem Speiseplan. Diese einseitige Ernährung kann zu einem Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen führen. Erkältungen rauben die letzten Vitaminreserven aus unserem Körper. Auch dieser Mangelzustand am Ende der kalten Jahreszeit für zu verstärkter Niedergeschlagenheit und Müdigkeit.

Was kann man gegen Frühjahrsmüdigkeit tun?

Genießen Sie den Frühling in allen Zügen! So vertreiben Sie die Symptome der Frühjahrsmüdigkeit am schnellsten. Gehen Sie raus, setzen Sie sich der Sonnenbestrahlung und den lauen Temperaturen in der frischen Luft aus.
Aber Vorsicht: Auch die Frühlingssonne hat schon Kraft! Sonnenbrille und Sonnenschutz nicht vergessen!

Mehr schlafen!

Im Frühjahr wird es früher hell. Vielen Menschen wird durch das frühe Licht ein paar Minuten ihres Schlafes geraubt. Oft wird sogar die letzte Tiefschlafphase unterbrochen. Die Folge ist das Gefühl der Unausgeschlafenheit. Wird man durch die ungewohnte Helligkeit geweckt, sollte man aufstehen und dafür am Abend früher zu Bett gehen, um das Schlafdefizit wieder auszugleichen. Auch ein kurzes Schläfchen kann helfen, die Müdigkeit zu überwinden. Der so genannte „Power-Nap“ sollte jedoch nicht länger als 10 Minuten dauern. Ein einfacher Tipp, damit Sie nicht verschlafen: Nehmen Sie einen schweren Gegenstand in die Hand. Nach circa 10 Minuten Schlaf entspannen sich die Muskeln, der schwere Gegenstand fällt aus der Hand und weckt Sie wieder auf.

Mehr Bewegung!

Das laue Frühlingswetter bietet die idealen Vorraussetzungen, um sich wieder sportlich zu bewegen. Das bringt unseren müden Kreislauf wieder auf Touren. Ausdauersportarten wie Joggen, Rad fahren oder Walken sind besonders zu empfehlen. Aber auch ein strammer Spaziergang an der frischen Luft hilft dem Organismus, sich an die Frühlingsbedingungen zu gewöhnen. Saunagänge, Wechselduschen am Morgen oder auch Kneippsche Armbäder im kalten Wasser kurbeln den Kreislauf positiv an.

Vitaminreiche Ernährung!

Trinken Sie täglich mindestens 1,5 Liter Wasser und ungesüßte Tees. Mehrere kleine leichte Mahlzeiten am Tag entlasten die Verdauungsorgane. Obst und Gemüse helfen die Vitamin- und Mineralstoffspeicher wieder aufzufüllen. Frische Gartenkräuter enthalten viele wichtige Vitamine, sie sollten im  Frühling an keiner Speise fehlen.

Wenn die Müdigkeit bis in den Frühsommer reicht

Frühjahrsmüdigkeit kann jeden treffen. Die Symptome klingen jedoch nach wenigen Wochen wieder ab, sobald sich unser Körper an die veränderten Bedingungen gewöhnt hat. Hält der Zustand der Niedergeschlagenheit und Müdigkeit länger an und wird auch im Frühsommer nicht schwächer, so können auch andere Gründe dafür verantwortlich sein. So können zum Beispiel Depressionen, Schilddrüsenunterfunktion durch Jodmangel, Eisenmangel durch einseitige Ernährung und Schlafstörungen hinter der Niedergeschlagenheit stecken. Suchen Sie einen Arzt auf, um schwerwiegendere Krankheiten ausschließen zu können.