Geschrieben: 30. Oktober, 2023 in Krankheiten von A-Z
 
 

Gebärmuttererkrankung – Endometriose erkrankung


 

Nicht selten können sich Frauen ihren Kinderwunsch nicht erfüllen, weil sie an Endometriose erkrankt sind. Alleine in Deutschland sind schätzungsweise circa 10 bis 15 % aller Frauen zwischen 15 und 45 Jahren von einer Endometriose betroffen.

Dabei handelt es sich um eine Erkrankung der Gebärmutter, die mit heftigen Schmerzen und starken Regelblutungen einhergeht.

 

 

 

Gebärmutter, Fotoquelle 123RF.

Endometriose

Bei der Endometriose siedelt sich gutartiges gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter an, beispielsweise im sogenannten kleinen Becken. Diese Endometrioseherde verhalten sich während des weiblichen Zyklus wie die Gebärmutterschleimhaut innerhalb der Gebärmutter. Dort blutet die normale Gebärmutterschleimhaut im Regelfall nach außen ab. Da das bei den Endometrioseherden außerhalb der Gebärmutter nicht möglich ist, kommt es in der Folge zur Bildung von Zysten, Entzündungen, Verwachsungen und sogar zur Ansiedlung neuer Endometrioseherde. Dadurch können Eierstöcke und Eileiter in ihrer natürlichen Funktion so beeinträchtigt werden, dass eine Schwangerschaft deutlich erschwert oder sogar unmöglich wird.

Starke Regelschmerzen

Die Leitsymptome einer Endometriose sind meist sehr starke Regelschmerzen. Häufig setzen diese Regelschmerzen bereits verfrüht ein. Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs oder beim Wasserlassen können ebenfalls ein Hinweis auf eine mögliche Endometriose sein. Um einen solchen Verdacht nach Möglichkeit auszuräumen, sollte ein Gynäkologe hinzugezogen werden. Dieser wird die Diagnose nach einem ausführlichen Aufklärungsgespräch mittels einer minimalinvasiven Bauchspiegelung, der sogenannten Laparoskopie, stellen. Werden dabei Endometrioseherde gefunden, können diese direkt entfernt werden, um zukünftige Beschwerden zu vermeiden und die Fruchtbarkeit zu erhalten oder wiederherzustellen. Am besten lässt man eine solche Untersuchung in einem zertifizierten Endometriosezentrum durchführen. Die Ärzte dort sind Spezialisten und arbeiten häufig eng mit Kinderwunschexperten zusammen.

Entfernung von Endometrioseherden

Neben der operativen Entfernung von Endometrioseherden kann eine Therapie auch auf mehreren Säulen ruhen. So existiert neben einer rein medikamentösen auch eine komplementäre Therapie. Die rein medikamentöse Therapie kann eigenständig oder im Rahmen einer Nachsorge nach einer Operation erfolgen. Sie stützt sich dabei auf die Linderung der Schmerzen und eine Hormontherapie, die die Erkrankung zurückdrängt. Eine nachfolgende Schwangerschaft wird so erleichtert. Gerade für Patientinnen mit einem Kinderwunsch kann eine zeitlich begrenzte Hormontherapie daher geeignet sein. Die komplementäre Therapie umfasst neben einer möglichen OP und der Gabe von Medikamenten auch eine Ernährungsumstellung, Sport, Akupunktur und Ähnliches. Welcher Therapieansatz am erfolgversprechendsten ist, hängt maßgeblich von der einzelnen Patientin und dem Krankheitsverlauf ab.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, können Sie den Artikel gerne über Facebook, Google+ oder Twitter teilen.