Geschrieben: 26. August, 2016 in Herz & Kreislauf
 
 

Herzerkrankungen – Vorbeugen ist besser als Nachsorge


In Deutschland fordert keine Gruppe von Erkrankungen jedes Jahr so viele Todesopfer wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Weltweit rangiert erhöhter Blutdruck sogar an erster Stelle der krankheitsbedingten Todesfälle. Es scheint, als wären Herz-Kreislauf-Erkrankungen Teil unseres modernen, schnellen und allzu oft sehr ungesunden Lebensstils.

 

Herzerkrankungen vorbeugen, Fotoquelle: 123RF

Wenig Bewegung, ungesundes Essen, Zigaretten und Alkohol, ein hektischer, ruheloser Alltagsrhythmus – all das fordert seinen Tribut vom Körper. Und der kann sehr hoch sein. Die beste Möglichkeit, um sich vor dem körperlichen Konkurs zu bewahren, ist die aktive Vorbeugung. Das bedeutet: mehr als nur ein Minimum an Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, Verzicht auf Genussmittel und die Vermeidung von seelischem Stress.

Wer sich nicht bewegt, liegt schneller im Grab

Das wichtigste Mittel im Kampf gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Bewegung. Immerhin ist das Herz ein Muskel, und Bewegung trainiert ihn. Zusätzlich wird der Stoffwechsel unterstützt und der Blutdruck gesenkt. Regelmäßige Bewegung schützt auch vor Osteoporose, weshalb die WHO täglich eine halbe Stunde bewusstes Bewegungstraining empfiehlt, um die Knochen zu stärken. Dabei muss der Schweiß nicht in Strömen fließen, schon ein leichtes Training reicht völlig aus. Außerdem hilft Bewegung dabei, ein gesundes Gewicht zu erreichen und zu halten, was sich wiederum positiv auf das gesamte Körpergefühl auswirkt. Denn Übergewicht führt sehr häufig zu Bluthochdruck und einem erhöhten Blutfettspiegel und begünstigt dadurch das Entstehen von Herz-Kreislauf Erkrankungen. Ein Anhaltspunkt für ein gesundes Körpergewicht ist der Body-Mass-Index (BMI), bei dem das Gewicht in Bezug zur Körpergröße gesetzt wird. Als normal gilt ein BMI zwischen 18,5 und 25, zwischen 25 und 30 besteht leichtes Übergewicht, ab 30 spricht man von einer Fettleibigkeit. Allerdings sollte man wissen, dass der BMI bei Kindern, Älteren und Sportlern nicht sehr aussagekräftig ist.

Behandeln Sie Ihren Körper nicht wie einen Müllschlucker

Eine gesunde Ernährung ist die perfekte Ergänzung eines leichten Bewegungstrainings. Eine besondere Rolle spielt dabei der Salzkonsum. Internationale Studien haben nämlich gezeigt, dass eine hohe Salzzufuhr zu einem erhöhten Blutdruck führt. Das ist ein Problem, denn der Durchschnittswert für die täglich verzehrte Salzmenge liegt in den westlichen Industrienationen zwischen 7 und 10 Gramm. Empfohlen wird eine Menge von höchstens 6 Gramm. Als besonders salzreich gelten dabei die industriell verarbeiteten Lebensmittel, weshalb man diese meiden sollte. Auf die Liste der Lebensmittel, die man gar nicht oder zumindest nicht allzu häufig essen sollte, gehören außerdem gesättigte Fette, wie sie z.B. in Margarine vorkommen, und Transfette, die ebenfalls häufig in industriell verarbeiteten Fertigprodukten zu finden sind. Zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung gehören hingegen Fisch, Oliven-, Leinsamen- und Walnussöl, Obst, Gemüse und Nüsse. Gerade Obst und Gemüse enthalten relativ viel Kalium, das nachweislich blutdrucksenkend wirkt.

Wenn schon Genussmittel, dann in Maßen

Alkohol entspannt? Auf den ersten Blick mag das manchmal stimmen. Fakt ist jedoch, dass durch Alkohol eine verstärkte Stressreaktion im Körper abläuft. Dadurch erhöht sich auch der Blutdruck. Schon mehr als 30 Gramm Alkohol pro Tag beim Mann, bzw. mehr als 20 Gramm Alkohol bei der Frau, haben langfristig eine Erhöhung des Blutdrucks zur Folge. Außerdem belastet Alkohol die Leber und die Bauchspeicheldrüse und erhöht das Risiko, an Krebs zu erkranken.

Ähnlich verhält es sich mit dem Rauchen. Manch einer hat das Rauchen zwar so offensiv und unbekümmert zelebriert, dass man es für harmlos halten konnte. Dennoch sind das wohl die Ausnahmen und die negativen Folgen des blauen Dunsts nicht von der Hand zu weisen. So erhöht es ebenfalls den Blutdruck und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Und, falls das noch nicht hinreichend bekannt ist, verursacht Krebs.

Stressbewältigung und Stressvermeidung

Es ist alles andere als einfach, Stress komplett zu vermeiden. Für manche Menschen ist Stress auch eine Art des Antriebs. Statt einem ausgeprägten Ruhebedürfnis verlangt es sie nach Abwechslung und einem hohen Tempo. Doch wenn der Stress Überhand nimmt, kann er Krankheiten begünstigen, sie auslösen oder verschlimmern. Gerade der Zusammenhang zwischen Stress und Bluthochdruck ist wissenschaftlich gut dokumentiert und nicht ernsthaft zu bezweifeln. Doch wie soll man Stress nun vermeiden? Etwa den Terminkalender verbrennen? Das muss nicht sein. Allerdings kann es schon helfen, sich bewusst Auszeiten zu gönnen. Meditation ist ideal für solche Momente der Ruhe. Sport kann ein weiteres Mittel sein, um Stress abzubauen. Auch ausreichender Schlaf gehört zu den bewährten Stresskillern. Am wichtigsten ist, Stress zu erkennen, ihn nicht einfach über sich ergehen zu lassen und stattdessen ein Ventil zu finden, um ihn zu neutralisieren.

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