Geschrieben: 09. April, 2015 in Aktuelles | Gesundheit
 
 

Kein Ende für Masernwelle in Berlin


Seit Oktober 2014 verbreiten sich in Berlin die Masern. Allein diesem Jahr wurden über 900 Infizierte registriert. Doch nun nimmt der Virus auch an einer Erfurter Schule überhand. Seit dem Ausbruch im Oktober 2014 sind über 1000 Infizierte registriert worden, doch bisweilen ist kein Ende der Erkrankungswelle in Sicht. Auch in Thüringen, besonders in Erfurt, wurden nun Erkrankungsfälle gemeldet.


Mit Masern erkranktes Kind, Fotoquelle: 123RF

Mehr als 50 von 80 Infizierten sind auf einen Ausbruch an einer Erfurter Schule zurückzuführen. Die Zahl der Infizierten steigt: Bis Ende März wurden in Bayern 75 Fälle gemeldet. Dennoch sei die Lage nach der Einschätzung der Behörden momentan nicht dramatisch. Auch in Sachsen greift der Virus um sich. Dort wurden bisweilen ca. 40 Infizierte gemeldet.

Steigende Fallzahlen

In Berlin wurden dem Landesamt für Gesundheit und Soziales bis Anfang April 970 Fälle der an Masern Infizierten gemeldet, wovon allein 849 dieses Jahr registriert wurden. Binnen einer Woche wurden demnach mehr als 45 Fälle gemeldet.

Laut den Zahlen des Robert Koch-Instituts betrug die wöchentliche Anzahl der Infizierten zu Beginn des Jahres 91. Dennoch ist es für Entwarnungen zu früh: Nur kurz nach der Höchstzahl von 91 Neuinfizierten pro Woche, sind die Fallzahlen auf etwa 40 zurückgegangen, bevor sie wieder auf mehr als 80 Fälle pro Woche anstiegen.

Größter Masernausbruch der letzten zehn Jahre

Knapp ein Viertel der in Berlin Erkrankten benötigten eine Behandlung im Krankenhaus. Am Virchow-Klinikum der Uniklinik Charité weisen momentan viele Schilder auf einen separaten Eingang zur Notaufnahme für Patienten mit Verdacht auf Masern hin.

Experten schätzen den Ausbruch der Masern in Berlin seit Oktober 2014 als einen der größten in Deutschland in den letzten zehn Jahren ein. Experten vermuten, dass die Hauptgründe für die Stärke und Dauer der Masernwelle die Unwissenheit und die Impflücken der Bevölkerung seien. (Quelle: stern.de)

Schneller Schutz – mehr Möglichkeiten

Nach Angaben des Berliner Gesundheitssenators Mario Czaja (CDU) besteht für Eltern nun die Möglichkeit, sich bei einem Kinderarzt gegen Masern impfen zu lassen, Männer können sich mit ihren Frauen beim zuständigen Frauenarzt impfen lassen. Somit können Impflücken in der Bevölkerung völlig unkompliziert gefüllt werden.

Masern sorgen für eine Schwächung des Immunsystems und können schwere Infektionen wie Lungen- und Gehirnentzündungen zur Folge haben. Eine Impfung bietet Schutz: Nach 1970 Geborene sollten sich zweimal nach den aktuellen Impfempfehlungen impfen lassen. Nach 10 bis 14 Tagen wirkt die Impfung. Wer jedoch als Kind die Masern hatte, ist gegen den Virus immun.