Geschrieben: 24. Mai, 2017 in Allergien
 
 

Pollenallergie – Auf was Sie achten müssen


Viele Menschen in Deutschland leiden an allergischen Beschwerden. Eine regelrechte Volkskrankheit ist der Heuschnupfen. Der Ärzteverband Deutscher Allergologen (ÄDA) schätzt, dass etwa jeder dritte Deutsche an einer Pollenallergie leidet – Tendenz steigend. In Europa sind es rund 60 Millionen Menschen. Auch Kinder und Jugendliche leiden vermehrt an einer Pollenallergie.

 

Pollenallergie, Fotoquelle: 123RF

Die Forschung ist sich noch uneins, welche Faktoren für diese Zunahme verantwortlich sind. Manche vermuten die Gene, andere vertreten die sogenannte Hygienehypothese, die besagt, dass der moderne, immer keimfreiere Lebensstil dazu beiträgt, dass wir heftiger auf eigentlich normale Umweltreize reagieren. Doch egal was die Ursache ist, sollte man auf die Allergie reagieren. Mithilfe einiger einfacher Tipps lässt sich die Belastung bereits deutlich reduzieren.

Die Pollenallergie hat viele Namen: Heuschnupfen, saisonale allergische Rhinis oder Pollinosis sind einige davon. Generell werden die Allergene bei einer Pollenallergie, also Blütenpollen von Bäumen, Kräutern, Gräsern und Sträuchern, mit der Luft eingeatmet, wodurch es in den oberen Atemwegen zu Entzündungen kommt. Wenn die einen sich über wärmere Temperaturen und das aufblühende Grün freuen, beginnt für die anderen eine regelrechte Leidenszeit, die sie am liebsten drinnen verbringen. Da die Blütezeit der einzelnen Pollenproduzenten jedoch sehr unterschiedlich ist, leiden nicht alle Pollenallergiker zur selben Zeit des Jahres gleich stark. Je nach Ausprägung der Allergie kann es sogar zu einer ganzjährigen Belastung kommen.

Welche Symptome treten bei einer Pollenallergie auf?

Meist äußert sich eine Pollenallergie durch eine ständige Reizung, z.B. Jucken, Kribbeln und Brennen, der Nase, des Rachenraums und der Augen. Niesanfälle und eine vermehrte Schleimproduktion haben dem Heuschnupfen seinen Namen gegeben. Dazu können auch tränende, stark gerötete oder zugeschwollene Augen und eine erhöhte Lichtempfindlichkeit kommen. Nicht selten wirken sich diese Symptome auch auf den gesamten Organismus aus. Dann kommt es zu Schlafstörungen, Mattigkeit, Kopfschmerzen, einem allgemeinen Krankheitsgefühl, einer stark verminderten Leistungsfähigkeit sowie einer Beeinträchtigung der Sinne, vor allem des Geruchs- und des Geschmackssinns.

Manchmal äußern sich die genannten Symptome auch nur sehr schwach. Dennoch sollte man die Allergie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ansonsten besteht das Risiko, dass sich zur Allergie Folgeerkrankungen wie chronische Entzündungen oder Hautekzeme gesellen, dass der bereits gereizte Organismus auf weitere Stoffe überreagiert, oder sich aus dem Heuschnupfen ein allergisches Asthma mit Anfällen lebensbedrohlicher Atemnot entwickelt.

Wer sich unsicher ist, ob er oder sie Allergiker ist, kann beim Arzt einen einfachen Test durchführen lassen, bei dem Pollenextrakte auf die Haut aufgebracht werden. Dieses erste Ergebnis kann bei Bedarf durch eine Blutuntersuchung ergänzt werden.

Wie sich Allergiker vor dem Gröbsten schützen können

Hat ein Gewächs seine Blütephase erreicht, gibt es seine Pollen in die Umgebung ab. Fortan schweben sie durch die Luft und gelangen von dort fast zwangsläufig auch in die Nasen, Augen und Münder von Allergikern. Wer die Möglichkeit hat – und auf relative Exoten überempfindlich reagiert, die nur in bestimmten Regionen wachsen – sollte die allergenen Pollen einfach meiden. Für all jene, für die eine solche Flucht keine Option darstellt, gilt es, den Kontakt so gut wie möglich zu minimieren. Wer die folgende Checkliste durcharbeitet, wird vielleicht die eine oder andere Möglichkeit entdecken, sich besser vor dem lästigen Pollenflug zu schützen:

  • Wer es kann, tritt die Flucht an. Eventuell reichen schon einige Tage, um dem Gröbsten zu entgehen. Meist dauert die problematische Phase allerdings länger. Vielleicht können Sie sich Ihren Jahresurlaub ja günstig legen?
  • Wer Urlaub macht, sollte auf eine pollenarme Urlaubsregion achten. Ideal sind Küstengebiete, relativ trockene Wüstenregionen oder das Hochgebirge. Informieren Sie sich vorab!
  • Wer zuhause bleibt, sollte weniger lüften bzw. den Zeitpunkt für das Lüften genau abpassen. Vielleicht steht der Wind zu einer bestimmten Tageszeit besonders günstig oder ungünstig. In der Stadt kann es nachts oder sehr früh morgens angenehmer sein, da die Pollen weniger aufgewirbelt werden.
  • Zusätzlich können Pollenschutzgitter vor den Fenstern angebracht werden.
  • Die Wohnung sollte außerdem häufiger gesaugt werden. Wer kann, verwendet hierzu einen besonderen Feinstaubfilter und wechselt diesen alle zwei Wochen aus.
  • Wer Sport treibt, sollte das möglichst nicht im Freien tun. Vielleicht können Sie auf zu Hause oder eine Sporthalle ausweichen?
  • Wer im Auto unterwegs ist, sollte die Fenster geschlossen halten und die Lüftung verriegeln, da sonst Pollen, die sich manchmal in großen Haufen am Fahrbahnrand sammeln, eingesaugt werden können. Alternativ kann man auch einen Pollenfilter einbauen. Außerdem sollte der Innenraum des Autos häufiger ausgesaugt werden.
  • Getragene Klamotten sollten nicht im Schlafzimmer gelagert werden, da sich in ihnen Pollen festgesetzt haben könnten.
  • Auch in Ihren Haaren oder den Haaren von Haustieren können sich Pollen festgesetzt haben. Waschen hilft!