Geschrieben: 04. Juni, 2013 in Allergien | Atemwege | Gesundheit
 
 

Alle Jahre wieder – wenn die Pollen fliegen


Kaum ist der Winter vorbei und draußen grünt und blüht es, beginnt für viele Pollenallergiker die Leidenszeit. Sie leiden unter Niesattacken, einer Schnupfnase, juckenden Augen und Abgeschlagenheit. Und so mancher Allergiker leidet auch an Husten und starken Atembeschwerden. Mehr als 12 Millionen Deutsche werden jedes Jahr von Heuschnupfen geplagt. Tendenz steigend. Wo liegen die Ursachen? Welche Bedeutung haben veränderte klimatische Bedingungen?

Die Pollensaison verändert sich

Die globale Erderwärmung hat allgemein spürbare Folgen. Klimaforschung und europäische Pollendatenbanken sind sich einig, dass dieser Faktor zu einer Veränderung im europäischen Pollenflugkalender führt. Die Pollensaison hat sich im Schnitt 20 Tage nach vorne verschoben und endet später als noch vor 25 Jahren. Dies gilt für alle Pflanzengattungen, die normalerweise im April blühen. Für Patienten bedeutet dies verlängerte Leidenszeiten. Die Beschwerden beginnen früher, dauern länger und werden immer intensiver. Wer also früh im Jahr von den Pollen geplagt wird, kann nicht hoffen, auch früher wieder befreit atmen zu können. Heute sind verlängerte Pollensaionen möglich, die von Januar bis September/Oktober andauern.

Der deutliche Trend zu einem frühen Blühbeginn wird in ganz Europa beobachtet. Am stärksten macht sich die frühe Blüte in Höhenlagen zwischen 500 und 1000 m bemerkbar. Zu den sehr früh blühenden Arten gehören Erle, Hasel, Esche und Birke.

Höhere Pollenbelastung

Bei den Kräutern und Gräsern gibt es deutlich höhere Tagesmaximalwerte der Pollenbelastung und längere Pollensaison. Obwohl z. B. die Birkenpollenallergien europaweit zunehmen, ist die Zahl der Pollen selbst nicht angestiegen. Gründe dafür können nur vermutet werden. Das aus Nordamerika eingeschleppte Ragweed (Traubenkraut) stellt eine zunehmende Gefahr dar. Die Pflanze besitzt nicht nur eine extreme allergene Potenz, sondern kann sich auch sehr schnell ausbreiten.

Vom Heuschnupfen zum Asthma

Derartige Allergien sollten möglichst früh behandelt werden. Ungehandelt ist es vom Heuschnupfen nicht mehr weit bis zum Asthma. Nur die wenigsten wissen, dass Heuschnupfen gravierende Folgen nach sich ziehen kann. Ein so genannter “Etagenwechsel” von den oberen zu den unteren Atemwegen, der in einem Allergischen Asthma enden kann, ist etwa bei einem Drittel der Betroffenen die Folge.

Vorsicht Kreuzallergien

Aber auch die Essgewohnheiten werden beeinflusst. Kreuzallergien machen sich zum Teil erst nach dem Verzehr von Äpfeln, Pfirsichen oder Nüssen mit Juckreiz an den Lippen oder Kratzen im Hals bemerkbar. Besonders Pollenallergiker gegen Frühblüher (Birke, Erle, Hasel) sind von diesen Obstsorten betroffen. Wer vorwiegend auf Gräser und Kräuter reagiert, entwickelt oft eine allergische Reaktion auf unterschiedliche Gewürze wie z. B. Anis, Curry oder Zimt.

Fotoquelle: Klosterfrau Gesundheits-Service