Geschrieben: 09. Januar, 2024 in Bewegungsapparat | Krankheiten von A-Z
 
 

Rheumatoide Arthritis – schmerzhafte Entzündung in den Gelenken


Arthritis ist eine schmerzhafte Entzündung in den Gelenken, die sich auch in deren Nähe ausbreiten kann und selten Organe wie das Herz, Lungen, Haut oder Augen befällt. Sie kann den gesamten Körper in Mitleidenschaft ziehen, im Gegensatz zur Arthrose, die nur ein oder mehrere Gelenke befällt.

 




Rheuma – Symptome:

Zu Beginn der Erkrankung stehen meist grippeartige Beschwerden: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, leichtes Fieber und Muskelschmerzen. Erst allmählich kommt es zu Schmerzen in den kleinen Gelenken (Finger-, Hand- und Zehengelenke), die durch eine Entzündung der Gelenkschleimhäute verursacht werden. Krankheitszeichen sind Rötung, Überwärmung, Schwellung, Schmerz und Bewegungseinschränkung. Durchblutungsstörungen und Steifigkeit einzelner Finger am Morgen kommen hinzu, die einige Zeit anhalten und durch Bewegung wieder verschwinden. Ein klassisches Merkmal der RA ist das symmetrische Auftreten der Gelenkentzündungen. Sie manifestieren sich fast immer parallel an beiden Händen. Später springt die Entzündung seitenparallel auf andere Gelenke über.

Einteilung der Krankheit in drei Stadien

Stadium 1: schubweises Auftreten von Schwellungen im Gelenkbereich, dadurch Bewegungsbehinderungen, Morgensteifigkeit, allgemeine Krankheitszeichen.

Stadium 2:erste Anzeichen einer Gelenkzerstörung, fortschreitende Bewegungsbehinderung, Muskel- und Knochenschwund. Schleimhäute, Kapseln und Sehnenscheiden werden in Mitleidenschaft gezogen.

Stadium 3: Zunahme der Gelenkzerstörung, Ausbreitung der Krankheit auf neue Gelenke (Halswirbelsäule, Kiefergelenke etc.), bleibende Einschränkung der Beweglichkeit, Schädigung des Bindegewebes (Lockerung der Bänder und Kapseln) mit Fehlstellung und Steifheit der Gelenke, Bildung von Rheumaknoten.

Phasen mit hochaktiven entzündlichen Krankheitsgeschehen und starken Schmerzen wechseln sich mit geringeren Entzündungsphasen ab. Ärzte sprechen von einem „Schub”.

Wie entsteht rheumatoide Arthritis?

Die Ursache für die rheumatoide Arthritis ist nicht genau bekannt. Man geht davon aus, dass es sich um eine sogenannte Autoimmunerkrankung handelt, bei der die eigenen Abwehrzellen körpereigenes Gewebe zerstören und die Gelenkentzündung hervorrufen. Was jedoch die Fehlsteuerung des Immunsystems auslöst, ist ein Rätsel. Der Erkrankung liegen vermutlich mehrere Faktoren zugrunde: Eine erbliche Belastung spielt sicher eine Rolle. Denn das Risiko, daran zu erkranken, ist höher, wenn Rheumatiker in der Familie sind. Des Weiteren kommen Infektionen mit Bakterien oder Viren und Allergien infrage. Stress, Ernährung und Umwelteinflüsse werden als (Mit-)Auslöser diskutiert.

Wie sieht eine Therapie der rheumatoiden Arthritis aus?

Eine frühzeitige und konsequente Therapie kann ungünstigen Faktoren entgegenwirken und entscheidet über den weiteren Krankheitsverlauf. Da eine Heilung nicht möglich ist, ist das Hauptziel der Therapie ein Fortschreiten der Erkrankung so lange wie möglich aufzuhalten. Hauptansatzpunkt ist dabei die Beeinflussung des fehlgesteuerten Immunsystems. Entzündungshemmende und schmerzlindernde Maßnahmen, die die Beweglichkeit verbessern und damit die Lebensqualität erhöhen, können die Therapie begleiten.

Grundsätzlich unterscheidet man physikalische und medikamentöse Therapiemöglichkeiten
Neben einer medikamentösen Therapie mit Basistherapeutika wirken Phytotherapie oder alternative Heilmethoden unterstützend.

Physikalische Therapieverfahren sind: Krankengymnastik, Bewegungstherapie, manuelle Therapie, Thermo-, Hydro-, Elektro- und Kryotherapie. Ergotherapie oder Massagen kräftigen die Muskeln, lindern Schmerzen und beugen Fehlstellungen vor. Ziel aller physikalischen Maßnahmen ist es, so schnell wie möglich wieder bewegungsfähig zu werden. Zusätzlich empfehlenswert sind Sportarten wie Schwimmen, Wandern, Radfahren oder Langlauf. Außerdem kann die Ernährung bei der rheumatoiden Arthritis einen wertvollen Beitrag leisten, um möglichst leistungsfähig zu bleiben.