Geschrieben: 05. Oktober, 2012 in Heilpflanzen
 
 

Heilpflanze – Sanddorn


Altes Naturheilwissen neu entdeckt: Sanddorn – die starken Früchtchen

Er sieht ganz exotisch aus. Sein Steckbrief ist ein dichter oranger bis korallenroter Beerenschmuck an dornigen Zweigen und elegante, graugrüne schmale Blätter mit silbrigweißer Unterseite: So steht der Sanddorn, der heimische Vitaminspender vor uns.


Sanddorn – Merkmale und Standort

Sanddorn (Hippophae rhamnoides) ist ein baumartiges Ölweidengewächs (Elaeagnaceae), das bis zu 4 Meter hoch werden kann und ein dichtes Wurzelwerk besitzt. Die Pflanze besitzt nur männliche Blüten, die andere nur weibliche, aus denen sich die Früchte entwickeln, die im Spätsommer reifen.

Die extrem anspruchslose Pionierpflanze bereitete anderen Pflanzen den Boden, indem sie die Erde mit Stickstoff anreichert. Seine Wurzeln, die mit knöllchenartigen Wucherungen versehen sind, leben in Symbiose mit luftstickstoffbindenden Bakterien. Licht ist sein Lebenselixier und so begegnet man dem licht- und Wärme liebenden Beerenstrauch überall dort, wo es sonnig ist.

Bezeichnung Sein botanischer Name bedeutet “leuchtender Pferdedorn” (lat.: hippo = Pferd, phaes/phao = leuchtend, rhamnus = Dorn). Weitere Bezeichnungen sind: Seedorn, Weidendorn, Stranddorn, Korallenbeere, Sandweide, Feuer- und Audorn, rote Schlehe, Orangenbeerenstrauch oder Fasanenbeere.

Herkunft
Als Urheimat gelten das Altai-Gebirge, die Mongolei und Tibet. Der Schwerpunkt seines Verbreitungsgebietes liegt in Zentralasien. Von dort aus hat der Sanddorn vor 17 000 Jahren den mitteleuropäischen Raum erobert.

Inhaltsstoffe
Die leuchtend roten Früchte des Sanddorn sind regelrechte kleine Gesundheitspäckchen. Besonders beachtenswert ist Sanddorn wegen seiner Vitamine: An erster Stelle steht das Vitamin C. Selbst die Schwarze Johannisbeere und Zitrusfrüchte werden in ihrem Vitamin C-Gehalt um ein Vielfaches übertroffen (10mal soviel wie Zitronen). Darüber hinaus ist Sanddorn reich an essentiellen Fettsäuren, Flavonoiden, Fruchtsäuren sowie wichtigen Spurenelementen und Mineralstoffen, zu denen vor allem Kalium, Magnesium und Calcium gehören. Das Fruchtfleisch der Beeren enthält als einzige Obstfrucht Öl, ca. 1-3 Prozent.

Verwendung
Die Früchte des Sanddorn werden ernährungsphysiologisch als sehr wertvoll eingestuft. Das Fruchtfleisch bietet mit seinen Inhaltsstoffen einen hohen Schutzfaktor gegen Infektionskrankheiten, beugt Ablagerungen von Cholesterin vor, stärkt und regt den Herz-Kreislauf an. Gerade in der kalten Jahreszeit wird Sanddorn zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt.

Sanddornsaft wird bei Schwächegefühl, Abgeschlagenheit oder Appetitmangel empfohlen, bei wiederkehrenden Erkältungen und zur Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit.

Präparate aus Sanddorn gibt es z. B. in Form von Dicksäften, Konzentraten, Sirups, Nektar oder Konfitüren, die entweder pur, zu Müsli oder Quark oder als Brotaufstrich genossen werden können.

Auch Sanddorn-Öl gewinnt in Europa aus medizinischer Sicht immer mehr an Bedeutung. Dabei muss zunächst zwischen Fruchtfleischöl und Kernöl unterschieden werden. Es wird jeweils aus den Pressrückständen der Samen oder der Fruchtschalen gewonnen und ist reich an ungesättigten und gesättigten Fettsäuren. Äußerlich angewendet wirkt es schmerzlindernd, antiseptisch, entzündungshemmend und beschleunigt die Wundheilung (z. B. Verbrennung, Sonnenbrand, Sonnenallergie, Strahlenschäden, Akne, Narben, Ekzeme). Darüber hinaus verringert es die Faltenbildung, rissige und trockene Haut wird weich und elastischer. Aber auch Schleimhäute (Rachenentzündung) und Lippen können mit Sanddornöl behandelt werden. Sanddornfruchtfleischöl wird oral eingesetzt bei Übersäuerung des Magens, Sodbrennen (Schwangerschaft), Gastritis und Geschwüren gut- oder bösartiger Natur.

Auch in der Kosmetik findet Sanddorn-Öl in Salben, Cremes, Lotionen oder als reines Öl Verwendung, besonders in Sonnenschutzpräparaten oder Baby-und Kinderpflegeserien. Die Inhaltsstoffe binden freie Radikale und schützen Haut bei Sonne, Trockenheit und Wind.

Fotoquelle: Klosterfrau Gesundheitsservice