Geschrieben: 12. Januar, 2024 in Krankheiten von A-Z | Sexualorgane
 
 

Scheidenpilz: Wissenswertes zur Vorbeugung und Behandlung


Der Scheidenpilz, auch vaginale Pilzinfektion oder vaginale Mykose genannt, ist eine Infektion, bei der Betroffene mit Juckreiz oder Brennen im Intimbereich zu kämpfen haben. Es ist eine Krankheit, die nicht selten auftaucht, aber gerne verschwiegen wird. Dabei ist der Scheidenpilz sehr gut behandelbar und in fast allen Fällen verflüchtigt er sich durch eine entsprechende Therapie. Zur Vorbeugung einer Infektion und auch während der Behandlung gibt es einige Dinge, auf die man achten sollte.

Scheidenpilz: Auch im Schwimmbad kann man vorbeugend handeln, Fotoquelle: 123RF

Bei der Intimhygiene gilt es, aggressive oder parfümierte Seifen, Intimsprays, Scheidenspülungen oder zahlreiche Schaumbäder zu vermeiden. Das natürliche Gleichgewicht der Scheidenflora kann durch diese Produkte beeinträchtigt werden, was wiederum für die Ausbreitung der Scheidenpilzerreger sehr günstig ist. Ratsamer ist es, den äußeren Genitalbereich mit einer Intimwaschlotion mit Milchsäure, einer pH-neutralen Seife oder nur mit Wasser zu reinigen. Bei der Hygiene auf der Toilette ist es wichtig, stets von vorne nach hinten zu wischen.

Beim Sport und beim Schwimmen

Frauen, die an einem Scheidenpilz leiden, oder zu einer solchen Infektion neigen, sollten beim Sport zunächst auf die Kleidung achten. Das Tragen von Funktionsunterwäsche unterbindet einen Wärme- und Feuchtigkeitsstau im Genitalbereich während des Schwitzens und verringert somit das Risiko einer Pilzinfektion. Kommt es während der Behandlung eines Scheidenpilzes zu einer Überschneidung mit der Periode, so empfiehlt es sich, während des Sports auf Slipeinlagen zu verzichten. Diese erweitern zum einen das feuchtwarme Gebiet im Scheidenbereich, zum anderen hemmen sie aufgrund der Reibung die Heilung der Scheidenschleimhaut.

Eine wichtige vorbeugende Maßnahme gegen den Scheidenpilz nach dem Schwimmen ist das sofortige Ausziehen der nassen Badekleidung. Ein sorgfältiger Duschgang mit gründlichem Abtrocknen im Anschluss ist ebenfalls sehr empfehlenswert. Im Schwimmbad ist das Risiko einer Infektion relativ gering, da das Wasser mit Chlor versetzt ist. Problematisch ist nur, dass jenes Chlor die Scheidenflora angreift und auf diese Weise dessen Schutzfunktion beeinträchtigt. Daher ist es von Vorteil, den Genitalbereich vor dem Schwimmen mit einer Fettsalbe wie beispielsweise Vaseline einzureiben. Schwimmen im Meer ist während einer Pilzinfektion unbedenklich und sogar empfehlenswert, da das Salzwasser zur Regenerierung der befallenen Scheidenschleimhaut beiträgt.

Geschlechtsverkehr während der Behandlung

Viele Frauen verzichten während der Behandlung eines Scheidenpilzes auf Geschlechtsverkehr, was hauptsächlich auf die unangenehmen Symptome der Krankheit zurückzuführen ist. Von medizinischer Seite ist Sex während einer Infektion jedoch unbedenklich. Beim Thema Verhütung sieht es da schon anders aus: Die sogenannten Antimykotika, die in Form von Antipilzcremes oder Zäpfchen während der Behandlung zum Einsatz kommen, können die verhütende Funktion von Kondomen, Diaphragmas, Portiokappen und spermiziden Verhütungssalben oder Gels stark einschränken. Hormonelle Verhütungsarten wie die Antibabypille, das Verhütungspflaster oder der Verhütungsring werden in ihrer Wirkung durch die Antimykotika jedoch nicht beeinträchtigt.