Geschrieben: 08. Januar, 2024 in Krankheiten von A-Z
 
 

Sehnenscheidenentzündung – Wenn der Schmerz greifbar wird


Im Alltag sind unsere Hände unsere Hauptwerkzeuge. Mit ihrer Hilfe bewältigen wir Grobes und Feines. Sie sind hoch spezialisiert und eines der Hauptmerkmale unseres Entwicklungsstandes. Daher ist es ein großes Problem, wenn sie plötzlich nicht mehr richtig funktionieren. Ein Grund für eine eingeschränkte Funktionsweise ist eine Sehnenscheidenentzündung.

Sehnenscheidenentzündung, Fotoquelle: 123RF

Eine Sehnenscheidenentzündung, auf Latein Tendovaginitis genannt, entsteht durch eine mechanische Überbelastung des Sehnenapparats. Sehnen sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Bewegungsapparates, da sie die Muskeln mit den Knochen verbinden. Besonders sensible Bereiche, z.B. im Bereich des Handgelenks, werden dabei zusätzlich von den sogenannten Sehnenscheiden umhüllt, die mit einer Gelenkschmiere gefüllt sind. Reiben die Sehnen trotz dieser Schmiere zu stark an der umgebenden Sehnenscheide, kann sich diese entzünden. Das Gelenk ist dann nur unter Schmerzen zu bewegen. Wird die Sehnenscheide nicht entlastet, droht ein chronischer Verlauf mit bleibenden Schäden.

Sehnenscheidenentzündungen sind sehr häufig

Alle Personen, die im Beruf oder Alltag eine starke Belastung des Handgelenks und des zugehörigen Sehnenapparats erleben, können sich eine Sehnenscheidenentzündung zuziehen. Besonders häufig sind Sportler oder Musiker betroffen, denn durch ihre beruflichen Betätigungen werden die Sehnen stark und anhaltend belastet. Aber auch Schreibkräfte können unter einer Sehnenscheidenentzündung leiden. Wichtig ist, dass man auftretende Schmerzen nicht ignoriert, sondern angemessen darauf reagiert.

Zu Beginn steht Ruhe

Eine Methode der Behandlung bei einer Tendovaginitis ist die sogenannte PECH-Regel. „P“ steht hierbei für „Pause“ und den grundlegenden Ansatz, das Gelenk zu schonen. Das „E“ steht für „Eis“, da eine maßvolle Kühlung zum Rückgang von Schwellungen führt. Das „C“ steht für den englischen Begriff „Compression“, also Kompression und Ruhigstellung des Gelenks. „H“ steht für „Hochlegen“, da so ein Blutstau im Gelenk verhindert und ein Abschwellen begünstigt wird. All das können Betroffene in Eigenregie zu Hause erledigen.

Ebenso können von einem Arzt entzündungshemmende Salben oder Tabletten verschrieben werden. Ein Nachteil der Tabletten ist, dass sie den Magen in Mitleidenschaft ziehen. Gegebenenfalls sollte man also auch ein Magenschutzmittel zu sich nehmen.
Je nach Qualifikation kann auch eine Massage oder eine Akupunktur Linderung verschaffen. Die Massage wird jedoch in den allermeisten Fällen als unangenehm empfunden, da das verhärtete Gewebe weichgeknetet wird. Außerdem erfordert sie viel Fingerspitzengefühl. Die Akupunktur ist schmerzfrei, dauert in der Regel jedoch mindestens zehn Sitzungen lang. Nicht immer stellt sich ein Erfolg ein.

Vorbeugung ist besser als Nachsorge

Manchmal lässt sich eine Sehnenscheidenentzündung durch eine Korrektur der Haltung verhindern oder lindern. Bei Büroarbeit ermöglicht eine tiefliegende Tastatur eine schonende Handgelenkhaltung. Schütteln Sie das Handgelenk hin und wieder aus oder wechseln Sie die Tätigkeiten ab. Beim Sport sollte man darauf achten, das Training langsam zu steigern. Auch schonende Dehn- und Aufwärmübungen können Beschwerden wirksam vorbeugen. Für Sporttreibende sind sie sogar Pflicht!

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