Geschrieben: 25. Mai, 2014 in Haut | Onkologie
 
 

Therapie gegen schwarzen Hautkrebs zeigt Wirkung


Vemurafenib heißt der Wirkstoff, der seit Februar 2012 in Deutschland zugelassen ist und von dem sich Mediziner vieles versprechen: Demnach kann Patienten, die unter dem bösartigen malignen Melanom leiden, Hilfe geleistet werden. Der Wirkstoff verhindert das Wachstum des Melanoms und kann so die Lebenserwartung der erkrankten Patienten verlängern.

Arzt untersucht Muttermal, Fotoquelle: 123RF

Unter den verschiedenen Tumorarten gilt der schwarze Hautkrebs in fortgeschrittenem Stadium als eine der tödlichsten. Die Zahl der weltweiten Neuerkrankungen nimmt in dramatischer Weise zu. Insbesondere bei jungen Menschen ist eine steigende Tendenz erkennbar. Die Bedrohung durch das Melanom zeichnet sich dadurch aus, dass es bereits im frühen Stadium Metastasen in anderen Teilen des Körpers erzeugen kann. Die Medizin stand diesem Krankheitsbild fast 20 Jahre ohne nennenswerten Fortschritt in der Therapie gegenüber.

Erfolgreiche Behandllung mit Vemurafenib

Die Substanz Vemurafenib kann Patienten zwar nicht vollständig heilen, kann aber dafür sorgen, dass sie länger Leben. So eignet sich der Wirkstoff für jene Erkrankte, die eine Mutation namens BRAF-V600 im Tumor aufweisen. Dies trifft auf ungefähr die Hälfe der Betroffenen zu. Vemurafenib verzögert die Aktivität des mutierten BRAF-Proteins. Auf diese Weise verringert der Wirkstoff das Zellwachstum. In einer umfangreichen Studie konnte gezeigt werden, dass Vemurafenib im Vergleich zur Standard-Chemotherapie eine größere Wirkung erzielt: Das Sterberisiko konnte durch den Wirkstoff um 63 Prozent gesenkt werden, das Risiko für die Ausweitung der Krankheit um 74 Prozent.

Axel Hauschild, seines Zeichens Leiter der Universitäts-Hautklinik Kiel, sieht in der neuen Melanom-Therapie eine große Hoffnung. Er spricht von „neuen Standards in der Behandlung“, die durch den Wirkstoff ermöglicht werden. Auch Stephan Grabbe vom Hautkrebszentrum Rhein-Main betont die positiven Aspekte der Entwicklung: „Wir können einen deutlichen Rückgang der Tumorzellen schon nach sechs Wochen sehen. Dies bedeutet für die Patienten eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität.“ Die vollständige Heilung der Krebserkrankung spricht er dem Wirkstoff jedoch ab: „Setzen die Patienten das Medikament ab, kommt es zu einem lawinenartigen Progress, häufig bilden sich Hirnmetastasen.“

Früherkennung kann Leben retten

Nach Zahlen des Robert Koch-Instituts gibt es in Deutschland jedes Jahr ungefähr 16000 Neuerkrankungen. Dies bedeutet eine Verdreifachung seit den 1980er Jahren. Eine übermäßige UV-Belastung, vor allem im Kindesalter, gilt als eine der Hauptursachen. Die frühe Erkennung des malignen Melanoms steigert die Überlebenschancen bedeutend, da der Hautkrebs im frühen Stadium oft noch nicht gestreut hat. Muttermale selbst genau zu beobachten und sie regelmäßig vom Hautarzt untersuchen zu lassen ist aus diesem Grund sehr wichtig.