Geschrieben: 04. April, 2013 in Ratgeber Tipps & Trends | Sexualorgane
 
 

Ungewollt kinderlos – und nun?


Die Zahl der Spätgebärenden steigt in Deutschland: Bereits Frauen ab 36 Jahren zählen zu dieser Gruppe. Viele Frauen wollen zuerst ihr Studium abschließen und sich eine berufliche Existenz aufbauen, bevor sie sich für ein Kind entscheiden. Sie möchten das Leben mit ihrem Partner erst einmal genießen. Doch die späte Geburt birgt nicht nur Risiken für das Kind, sondern mit steigendem Alter sinkt auch die Chance schwanger zu werden.

Nicht jedem Paar wird der Kinderwunsch erfüllt

Die Ursachen für Kinderlosigkeit liegen nicht nur bei Frauen. In 25 Prozent aller Fälle liegt die Kinderlosigkeit am Mann, bei mehr als einem Drittel aller kinderlosen Paare sind beide Partner nicht in der Lage, Kinder zu zeugen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gelten Paare dann als ungewollt kinderlos, wenn es innerhalb von 24 Monaten trotz regelmäßigem, ungeschützten Geschlechtsverkehrs zu keiner Schwangerschaft gekommen ist. In Deutschland sind 15 bis 20 Prozent aller Paare davon betroffen.

Obwohl die Zahlen sehr hoch sind und eine Kinderlosigkeit als anerkannte Krankheit gilt, sind die Bemühungen der Krankenkassen begrenzt. Unverheiratete Paare erhalten gar keine finanzielle Unterstützung mehr und auch Verheiratete müssen mittlerweile tief in die Tasche greifen. Die Kasse übernimmt nur noch die Hälfte der Kosten für eine künstlich assistierte Befruchtung. Dabei ist nicht jeder Versuch erfolgreich. Trotzdem übernehmen die Versicherungen nur noch maximal drei Versuche. Laut Statistik klappt es jedoch meist beim dritten Versuch. Das ist vom Alter des Paares abhängig. Paare sollten sich deshalb unbedingt vorab über anfallende Kosten ausführlich informieren und eine schriftliche Zusage der Krankenkasse einholen.

Neben der künstlichen Befruchtung gibt es alternative Möglichkeiten. Frauen sollten Mithilfe eines Ovulationstests ihre fruchtbaren Tage feststellen, um den idealen Zeitpunkt für eine Empfängnis zu bestimmen. Jedoch entpuppt sich der mentale Stress oft als empfängnisbeschwerend. Wichtig ist also ein gewisser Grad an Lockerheit und Entspannung. Auch eine gesunde Ernährung, Sport, Ruhe und Erholung sind wichtige Faktoren. Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum sollten vermieden werden.

Ursache für eine ungewollte Kinderlosigkeit können eine zu geringe Zahl oder Beweglichkeit der Spermien und Hormonstörungen sein. Aber auch eine gestörte Scheidenflora und bisher übersehene Krankheiten sowohl bei der Frau als auch beim Mann können für Unfruchtbarkeit sorgen. Wissenschaftler stellten fest, dass besonders eine gestörte Scheidenflora die Bewegung der Spermien hemmen kann. Das gesunde Scheidenmilieu liegt bei einem pH-Wert von 3,8 – 4.5. Bereits kleine Abweichungen nach oben oder unten können eine Empfängnis empfindlich erschweren. Liegt der pH-Wert höher, kann eine bakterielle Vaginose vorliegen. Der Frauenarzt kann Mithilfe von Teststreifen den pH-Wert leicht messen und den Abstrich unter dem Mikroskop untersuchen. Teststreifen sind auch über die Apotheke erhältlich.

© Conny Crämer