Geschrieben: 24. Oktober, 2013 in Aktuelles | Depressionen | Therapien
 
 

Was haben Lichtmangel, Winter und Depression für eine Gemeinsamkeit?


Lichtmangel kann ein saisonaler Auslöser für eine Depression sein, genauer gesagt für die sogenannte Winterdepression unter der nicht wenige Menschen leiden. Ein Glück für Betroffene: Es ist notwendig hier zu harten Medikamenten zu greifen, vielmehr hilft eine Lichttherapie, um das Gemüt wieder in Einklang zu bringen. Gerne wird die Winterdepression auch als Winterschlaf des Menschen bezeichnet.


Fotoquelle: 123RF

Es stellt sich eine Art Energiesparmodus im Körper ein, welcher von Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Trostlosigkeit und Gemütsverstimmung gekennzeichnet ist. Evolutionär gesehen, war dieses Phänomen zur Urzeiten gar nicht so schlecht, denn schließlich half es dem menschlichen Körper durch den mitunter harten und langen, kalten Winter. Doch heute, in der Zeit beheizter Wohnungen und stressigen Berufsalltags ist die Winterdepression mehr schlecht als recht. Die Gemütsverstimmung sind laut Wissenschaftler übrigens keine unmittelbare Auswirkung des Lichtmangels, sondern vielmehr eine Folge von Antriebslosigkeit und der Erschöpfung.

Lichttherapie auf Rezept?

Traurig ist in diesem Fall, dass die Krankenkassen Lichttherapien nicht bezahlen, obwohl es erwiesen ist, dass diese bei einer Winterdepression Wirkung zeigen. Die Folge ist erschreckend und aus wirtschaftlicher Sicht ein totaler Fehlschlag, denn viele Betroffene suchen so den Rat eines Psychologen und greifen nicht selten dann auch zu Mitteln, wie Antidepressiva. Die Lichttherapie wäre an dieser Stelle nicht nur die wesentlich kostengünstigere Variante (100 bis 200 €), sondern auch die effektivere, denn die ersten Erfolge stellen sich schon nach dem 10. Behandlungstag ein und Betroffene berichten über eine deutliche Verbesserung ihres Gemütszustandes.

Wie funktioniert die Therapie – Gibt es Alternativen?

Die Winterdepression zählt zu den anerkannten Depressionen und doch unterscheidet sie sich etwas, denn bei einer nicht saisonal bedingten Depression kommen meist noch Schlafstörungen und Appetitlosigkeit hinzu, die sich gerade bei einer Winterdepression oft gegenteilig äußern. Gleich ist aber neben der Antriebslosigkeit auch das Abschirmen von der Außenwelt oder eine allgemeine Herabstimmung. Der Clou der Lichttherapie ist, dass im Prinzip der Körper an der Nase herumgeführt wird. Im Winter erreicht unsere Netzhaut weniger Blaulicht, welches im Tageslicht enthalten ist. Dies signalisiert dem Körper praktisch, dass nun Zeit ist den Körper herunterzufahren und „Winterschlaf“ zu halten. Durch die Therapie wird dem Körper eine längere Tageszeit vorgegaukelt und es entsteht für den Organismus der Eindruck, dass Sommer wäre. Experten raten deshalb dazu besonders in den dunklen Morgenstunden die Lichttherapie einzusetzen. Es hat sich zwar auch bewährt die Lichttherapie abendlich anzuwenden, aber einige Patienten klagten dann über Einschlafprobleme.

Ob der Einsatz herkömmlicher Lampen ausreicht, ist noch nicht eindeutig geklärt. Aber es wirkt sich im jeden Falle positiv auf den Körper aus, wenn man morgens die Lampen anschaltet und die Wohnung zum erleuchten bringt.  Besonders gut sind dabei Lampen mit einem Anteil Blaulicht, also kalt-weißem Licht. Dieser Anteil ist vor allem in Energiesparlampen vermehrt enthalten. Zudem raten Forscher dazu direkt in die Lampen hineinzuschauen. Dies sei aus medizinischer Sicht für die Netzhaut völlig unbedenklich, da kein schädliches UV-Licht enthalten ist. Auch das Spazieren in der freien Natur soll helfen eine Winterdepression vorzubeugen. Hierfür ist es natürlich notwendig immer einmal einen Blick gen Himmel zu werfen und vom Tragen einer Sonnenbrille abzusehen, sofern die Sonne nicht blendet – das Auge nimmt in dem Fall ebenfalls eine Portion Blaulicht auf und versorgt im weitesten Sinne unser Gemüt mit Energie und Antriebskraft.

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