Geschrieben: 22. März, 2018 in Haut-Haare-Nägel
 
 

Haarausfall – ein Schicksal der Männer?


Nein, Haarausfall kann auch Frauen treffen

Jeder Mensch verliert Haare, das ist normal. Täglich gehen 60 bis 100 Haare aus. Wird diese Zahl deutlich überstiegen, nennt man dies einen sogenannten gesteigerten Haarausfall. Dieser vermehrte Haarausfall ist nicht weiter bedenklich solange dieser Zustand nicht über längere Zeit anhält. Fallen jedoch über längeren Zeitraum deutlich zu viele Haare aus, bilden sich kahle Stellen, kann es zu einer Glatzenbildung kommen.

Drei unterschiedliche Formen des Haarausfalls

Androgenetischer Haarausfall
Diese Art des Haarausfalls betrifft vor allem Männer. Die Haarpracht am Oberkopf nimmt sichtbar ab. Dies geschieht meist im Bereich der Stirnpartie und an den Schläfen. Der androgenetische Haarausfall ist ein nur schwer abwendbares Schicksal der Männer. Die Ursachen für diese Form des Haarverlustes liegen in den Genen. Das Hormon DHT (Dihydrotestosteron) wird in zu großer Menge im Körper gebildet. DHT verkürzt in zu hoher Konzentration das Wachstum der Kopfhaarwurzel. Die Wachstumsphase der Haarwurzel (auch Haarfollikel genannt) ist durch diese hohe Konzentration des Hormons so verkürzt, dass das Haar nicht aus der Kopfhaut wachsen kann. Langfristig verkümmern die betroffenen Haarfollikel durch die Überkonzentration an DHT. Meist begrenzt sich dieser Vorgang auf den Stirn- und Schläfenbereich von Männern. Da dieser Prozess genetisch bedingt ist, sind die kahlen Stellen als rein kosmetisches Problem nicht zu verhindern. Es gibt jedoch inzwischen Präparate, welche den DHT-hemmenden Wirkstoff Alfatradiol enthalten. Sie versprechen den Haarausfall etwas zu verzögern.

Kreisrunder Haarausfall (Alopecia Areata)
Im Gegensatz zum genetisch bedingten Haarausfall, ist der kreisrunde Haarausfall ein gesundheitliches Problem. Anzeichen dieser Erkrankung sind kreisrunde kahle Stellen auf der Kopfhaut. Diese Form des Haarausfalls betrifft beiderlei Geschlecht. Die Haarfollikel sterben bei dieser Form des Haarausfalls nicht unwiederbringlich ab. Vielmehr stellen sie zeitweise das Haarwachstum einfach ein. Der Grund für diese Art des Haarausfalls liegt im Immunsystem. Dieses greift die Haarfollikel an und bringt sie dazu, das Haarwachstum an den angegriffenen Stellen einzustellen. Sobald sich das irritierte Immunsystem jedoch wieder beruhigt hat, nehmen die Haarfollikel die Haarproduktion wieder auf und die kahlen Stellen schließen sich wieder. Auch der kreisrunde Haarausfall kann ein genetisch bedingtes Problem sein, dies belegen familiäre Häufungen der Erkrankung.

Diffuser Haarausfall
Diese Form des Haarverlustes betrifft meist Frauen. Die Haare gehen am ganzen Kopf aus, das Haarbild wirkt insgesamt  ausgedünnt. Die Ursachen sind vielseitig. Neben Hormonschwankungen (beispielsweise während einer Schwangerschaft) können auch Eisenmangel, Stress, Infektionen oder Schilddrüsenerkrankungen hinter diesem Symptom stehen. Zudem können Medikamente, wie zum Beispiel während einer Chemotherapie, einen diffusen Haarausfall hervorrufen. Präparate mit schwefelhaltigen Aminosäuren und B-Vitaminen haben bei der Behandlung von diffusem Haarausfall zu guten Ergebnissen geführt.