Brüchige Fingernägel: sehen nicht nur unvorteilhaft aus, diese können auch eine Einschränkung im Alltag bedeuten

Verdammt, wieder einen abgebrochen. Dabei wollte Ingrid Schmidt doch nur einen Aufkleber vom Kühlschrank kratzen. Jetzt hat die 36 jährige Hausfrau große Schmerzen und eine unschön aussehende rechte Hand. Nach der Ursache forscht sie schon lange. Ein Arzt wies Frau Schmidt darauf hin, dass ein häufiger Einsatz von Lack als chemische Substanz den Nagel brüchig machen kann. Frau Schmidt lackiert sich tatsächlich häufig die Nägel. Allerdings ist das, was ihr Arzt dort sagt medizinisch höchst umstritten.
Viel wahrscheinlicher ist, dass Frau Schmidt derzeit unter enormen Mangel an Biotin leidet. Diesen Stoff bezeichnet man auch als Vitamin H. Biotin ist essentiell für die Bildung der Hornsubstanz Keratin und trägt somit wesentlich zum gesunden Wachstum von Haut, Haaren und Fingernägeln bei. Biotin-Mangel ist zwar selten, kann aber bei Aufnahme von großen Mengen von Rohei eintreten, da das Eiklar Avidin enthält, das an Biotin bindet und seine Aufnahme im Darm blockiert. Frau Schmidt aber ist niemand der gerne rohe Eier verzehrt. Also muss es daran liegen, dass sie zu wenig Spinat oder Fleisch ist. Ihr Arzt riet ihr weiterhin darauf zu achten, ob eventuell auch Hautstörungen, Haarausfall, Depressionen, Müdigkeit oder Appetitlosigkeit in letzter Zeit vorkamen. Denn diese Symptome sind weitere Hinweise auf einen Biotin-Mangel. Dass Frau Schmidt derzeit eine Diät macht, verschweigt sie aus Scham. Doch angesichts dieser optischen Mangelerscheinungen beschließt sie wieder mehr sinnvolle Nahrungsmittel auf den Speiseplan zu nehmen.