Haare – organisch betrachtet

Wussten Sie, dass Sie ungefähr 150.000 Haare mit sich herumtragen?
Doch aus was sind Haare eigentlich?
Sind Sie zufällig rothaarig? Dann besitzen Sie im Vergleich zu Ihren Mitmenschen die geringste Anzahl an Körperhaaren. Falls Sie jedoch Naturblond sind, tragen Sie die Maximalzahl an Hornfäden mit sich herum. Sie finden „Hornfäden“ klingt komisch? In der Tat ist es sehr unromantisch. Der Hauptbestandsteil eines Haares ist Keratin. Dabei ist es übrigens egal, ob es sich um Kopfhaar, Schamhaar oder ein Barthaar handelt. Die Unterschiede zwischen diesen Haaren liegen maßgeblich in der Dicke. Körperhaare teilt man in drei Arten ein. Das Terminalhaar (Haupthaar) sind so genannte „dicke Haare“. Dazu zählen z. B. das Kopfhaar, Bart-, Nasen-, Ohrenhaare, Wimpern, Augenbrauen und Schamhaar. Diese Haare werden im Unterschied zu den anderen Haaren hormongesteuert. Daher kommt es in der Pubertät zur Geschlechtsbehaarung, Bartwuchs und später zu Glatzenbildung.
Das Vellushaar (Wollhaar) ist wesentlich dünner und kürzer als das Terminalhaar. Als Wellushaar bezeichnet man etwa Haare an den Armen oder Beinen. Die Lanugohaare (Flaumhaar) sind feine Härchen die man besonders gut bei Säuglingen beobachten kann. Ein Haar ist in drei Schichten aufgebaut. Die erste Schicht ist die Schuppenschicht (Cuticula). Sie besteht aus flachen, übereinander greifenden Zellen. Im Schnitt sind es acht dieser Zelllagen. Die Schuppenschicht ist jene, die Auskunft über den Gesundheitszustand des Haares geben kann. Liegt die Schuppenschicht flach an, ist das Haar glatt und zeigt, dass das Haar gesund ist. Ist es aufgeraut, spricht man auch von Spliss. Der Hauptteil des Haares ist die Faserschicht. Dieser Teil besteht aus einer Zahl feinster Keratinfasern (Fibrillen). Im Inneren des Haares liegt letztlich der Markkanal (Medulla). Er besteht aus Zellwandungen, Abbauprodukten und Fetten. Für das Aussehen des Haares ist dieser Teil aber ohne Bedeutung.