Heizkosten – Gut geheizt ist gut gespart

Auch in diesem Winter braucht niemand auf seine gewohnte Wohlfühlwärme zu verzichten. Trotz erhöhter Preise können die Verbraucher einiges tun, um ihre Heizkosten im Zaum zu halten und sich gegen überhöhte Abrechnungen zu schützen. Die kalten Tage sind gekommen, doch mit Blick auf die erneut gestiegenen Öl- und Gaspreise wird einem beim Aufdrehen der Heizkörper ganz anders zu Mute.
Die drastisch gestiegenen Heizkosten rechtfertigen jedoch nicht jede astronomisch hohe Heizkostenabrechnung.
Vorsicht vor falschen Heizkosten – Abrechnungen
Die Juristen der örtlichen Mietervereine gehen davon aus, dass jede zweite Heizkostenabrechnung fehlerhaft ist. Das “ARD-Morgenmagazin” empfiehlt, auf folgende Dinge unbedingt zu achten:
- Der Abrechnungszeitraum sollte genau 1 Jahr umfassen. Ist dies nicht der Fall, können erhebliche Verfälschungen eintreten.
- Die Abrechnung sollte unbedingt zwei Angaben enthalten: Die verbrauchte Energiemenge und die hierfür angefallenen Kosten. Bei Ölheizungen gehört in die Abrechnung noch der Anfangsbestand.
- Zusätzlich zu den Brennstoffkosten dürfen nur spezielle Heizungsnebenkosten abgerechnet werden. Hierzu gehören z.B. Betriebsstrom, Wartungskosten für die Heizungsanlage oder Kosten der Wärmemessdienstfirma. Die Heiznebenkosten sollten höchstens 8 bis 10% der Brennstoffkosten ausmachen.
- Notieren Sie noch vor dem eigentlichen Ablesetermin der Heizkostenverteiler die Zählerstände und Nummer des Messgerätes selbst und vermerken Sie, in welchem Raum er sich befindet. Bitten Sie den Ableser, die selbst notierten Werte abzuzeichnen.
Um zu hohem Energieverbrauch vorzubeugen reichen glücklicherweise ein paar einfache Tricks, mit denen jeder Verbraucher bares Geld sparen kann:
Passende Raumtemperatur
Sie sollte im Wohnraum circa 20 Grad betragen, in der Nacht fünf Grad weniger. In der Küche reicht eine Temperatur von 18 Grad aus, im Schlafzimmer genügen 15 bis 18 Grad. Wenn Sie die Wohnung verlassen, sollte die Heizung aber nicht ganz ausgeschaltet werden.
Richtig lüften
Ein kurzer und kräftiger Durchzug für höchstens fünf Minuten ist besser als Dauerlüften mit angekipptem Fenster.
Wärmeverlust verringern
Nachts sollten Rollläden und Gardinen geschlossen werden, denn die meiste Wärme geht über das Fensterglas verloren. Allein Rollläden können Wärmeverluste um mehr als 20 Prozent verringern, Vorhänge um weitere zehn Prozent.
Heizkosten sparen durch Wärmeschutz am Fenster. Foto: dpa Wärmeschutz am Fenster hilft sparen
Wärmestau vermeiden
Möbel vor Heizkörpern verhindern die Wärmeabgabe in den Raum. Auch Vorhänge gehören nicht über die Heizung. Heizkörper sollten zudem regelmäßig entlüftet werden.
Undichte Stellen stopfen
Eine gute Abdichtung der Außenwände und des Daches mit modernen Dämmstoffen ist unverzichtbar, auch bei Altbauten. Einfach verglaste Fensterscheiben können mit durchsichtiger Isolierfolie beklebt werden. Spalten in Fenster- und Türrahmen lassen sich mit Dichtungsbändern, Silikon oder Moosgummi verschließen. Eine Dichtungsschiene unter der Haustür versperrt der kalten Luft den Weg. Die Warmwasserleitungen im Keller sollten ebenfalls isoliert werden.
Moderne Heizungsanlagen
Bei mehr als zehn Jahre alten Heizkesseln kann sich ein Austausch auf Dauer lohnen. Moderne Anlagen verbrauchen rund 30 bis 40 Prozent weniger Energie. Zudem gilt ab 1. November eine neue Bundesimmissionsschutzverordnung. Danach dürfen öl- oder gasbefeuerte Heizkessel nicht mehr als elf Prozent Abgasverlust haben.
Strom, Heizöl, Gas oder Holz?
Der Einbau und Betrieb einer Heizung mit moderner Gasbrennwerttechnik ist günstiger als bei einem vergleichbaren Ölheizsystem. Allerdings liegt der Gaspreis in der Regel höher als der Ölpreis. Auf eine Stromheizung sollte aus Kostengründen verzichtet werden. Eine Alternative bietet das Heizen mit Holzpellets. Eine Holzheizung ist zwar rund 30 Prozent teurer als eine konventionelle Anlage, der Rohstoff ist jedoch billiger als Öl oder Gas, so dass sich die Kosten nach rund zehn Jahren amortisieren.
Regelmäßige Wartung
Auch ein bewusster Umgang mit der heimischen Energie ersetzt die Wartung des Heizkessels nicht. Lassen Sie Ihren Kessel regelmäßig von einem Fachmann überprüfen, denn nur so kommen Sie sparsam durch den Winter.
Quelle: ARD