Geschrieben: 10. August, 2022 in Arthrose
 
 

Mit der richtigen Ernährung Arthrose vorbeugen? Experte Daniel Harbs weiß wie – und erklärt, welche Nährstoffe die Gelenke wirklich brauchen



Arthrose, Diabetes, Rückenschmerzen – Gebrechen, die früher als „Seniorenleiden“ galten, suchen immer öfter auch junge Menschen heim. Neben Stress, Bewegungsmangel und einer allgemein ungesunden Lebensweise leistet auch die Ernährung einen Beitrag zum Entstehen gesundheitlicher Probleme. Fehlt es an bestimmten Nährstoffen, können sich chronische Erkrankungen sogar verschlimmern.

Umgekehrt ist es mit der richtigen Ernährung möglich, der Arthrose und anderen Krankheiten entgegenzuwirken oder sie sogar von vornherein zu verhindern, wie Daniel Harbs in seinem Buch „Immun, fit und gesund – ohne Medikamente“ aufzeigt. Im folgenden Beitrag erläutert der Arzt und Gesundheits-Coach, welche Nährstoffe die Körperfunktionen unterstützen und Krankheiten lindern können.

Arthrose entsteht, wenn die Gelenke sich abnutzen

Die Wurzel allen Übels liegt in der Gelenkarthrose. Normalerweise sind Gelenke durch Knorpel und Gelenkschmiere davor geschützt, dass Knochen direkt aufeinander reiben. Dennoch treten im Laufe des Lebens Abnutzungserscheinungen ein, was aber im Regelfall lange Zeit unbedenklich ist.

Ein ungesunder Lebenswandel und Fehlernährung führen jedoch dazu, dass sich Gelenke schneller abnutzen und weniger Gelenkschmiere in den Zellen des Knorpels und der Gelenkinnenhaut gebildet werden. Die Folgen sind Bewegungseinschränkungen und Gelenkschmerzen – es kommt zur Arthrose.

Gelenke schonen, aber nicht komplett stilllegen

Um Arthrose vorzubeugen oder sie zu lindern, wenn sie bereits eingetreten ist, reicht es nicht etwa, sich zu schonen, wie viele Ärzte es früher verordneten. Tatsächlich kann das sogar zu einer Verschlimmerung führen. Da Bewegungsmangel den Stoffwechsel negativ beeinflusst, gelangen die notwendigen Nährstoffe nicht zum betroffenen Gelenk, wodurch sich die Heilung verzögert.

Stattdessen sollten betroffene und gefährdete Personen darauf achten, trotz der Arthrose ausreichend Bewegung zu bekommen. Ferner sollten sie ihre Ernährung um Nährstoffe ergänzen, die Arthrose entgegenwirken. Frisches Gemüse und fetter Fisch wie Lachs, Makrele oder Hering sind aufgrund ihrer guten Omega 3 Fettsäuren für den Nährstoffhaushalt des Körpers unverzichtbar! Ferner sollte der Konsum von Fleisch reduziert werden und auf Fertigprodukte bestenfalls völlig verzichtet werden. Dann können auch Zusatzpräparate gegen Arthrose ihre Wirkung optimal entfalten.

Hyaluronsäure – Schmieröl für die Gelenke

Die Hyaluronsäure trägt als Teil der Gelenkschmiere dazu bei, die Reibung zwischen den Gelenkknorpeln zu reduzieren und Abnutzung zu verhindern. Um die Schmerzen bei Arthrose zu lindern, kann sie entweder direkt injiziert oder als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.

Wie bei sämtlichen Arthrose-Therapien hängt die Effektivität der Behandlung jedoch stark vom Grad der Arthrose ab. Ist diese zu weit fortgeschritten, hält die Linderung nicht lange an. Besteht ein Verdacht auf Arthrose, sollte daher nicht zu lange mit der Behandlung gewartet werden – andernfalls bleibt schlussendlich möglicherweise nur die Option einer Gelenkprothese.

Schwefel – natürliches Schmerzmittel und Träger von Nährstoffen

Große Bedeutung kommt bei der Bekämpfung und Prävention von Arthrose auch dem Schwefel zu, der zum Beispiel in Methylsulfonylmethan (MSM) gebunden als Präparat zugeführt werden kann und antioxidativ wirkt. In dieser Form wirkt er ähnlich wie Ibuprofen oder Aspirin: Durch die Hemmung des Enzyms Cyclooxygenase werden Entzündungen und Schmerzen gelindert.

Darüber hinaus erfüllt Schwefel eine wichtige Funktion als Trägerstoff für weitere Nährstoffe, welche Entzündungen lindern und die Regeneration des Knorpels unterstützen. So werden durch die Zufuhr von Schwefel die für die Kollagensynthese und die Bildung körpereigener Hyaluronsäure verantwortlichen Stoffe Chondroitin und Glucosamin, welche den Verschleiß von Knorpel reduzieren, am besten vom Körper aufgenommen.

Pflanzliche Präparate, statt „harter“ Schmerzmittel

Zur Linderung von akuten Gelenkschmerzen können Weihrauch und Afrikanische Teufelskralle als Alternativen zu Schmerzmitteln eingesetzt werden. Dabei konnte die Effektivität ihrer enthaltenen Wirkstoffe bereits mehrmals in Studien bestätigt werden.

So sorgen Weihrauchextrakte für die Milderung von Darmbeschwerden und Gelenkentzündungen, während Teufelskralle zur Bekämpfung von Rückenschmerzen und Erkrankungen des Bewegungsapparats eingesetzt werden kann. Darüber hinaus können sich Gesundheitsbewusste mittels einer Vollblutanalyse über ihren Vitamin- und Mineralstoffstatus informieren. Diese sollte bei einem spezialisierten Arzt durchgeführt werden.

Über Daniel Harbs:
Daniel Harbs ist Mediziner mit einer Privatpraxis in Hamburg. Gemeinsam mit einem Team aus Spezialisten bietet er zusätzlich ein Online-Coaching an, das für alle interessant ist, die ihren Stoffwechsel in Schwung bringen und ihr Immunsystem stärken möchten. Die Themen reichen von gesunder Ernährung über autogenes Training bis hin zu dauerhafter Gewichtsreduktion.