Soja und Gesundheit

Auf dem 6. Internationalen Soja Symposium „ Die Rolle von Soja in der Prävention & Behandlung chronischer Erkrankungen“ im November 2005 in Chicago, USA, wurden mehr als 50 neue Studien zu Soja präsentiert. Interessantes daraus ist hier für Sie zusammengefasst:
Soja in den Wechseljahren
Es ist bekannt, dass Frauen in Asien weniger Wechseljahrsbeschwerden haben, als Frauen in Europa. Einen positiven Einfluss darauf hat der in Asien hohe Sojakonsum. Ein englisches Forschungsteam der Universität Leeds erforschte die Wirkung von Sojaisoflavonen (Sojainhaltsstoffe) bei Frauen in den Wechseljahren. Die Testpersonen erhielten keine Hormonersatztherapie, litten jedoch unter starken Hitzewallungen. Bereits 4 Wochen nach täglicher Aufnahme der Sojaisoflavone profitierten die Frauen mit einem Rückgang von Reizbarkeit und der Schwere von Schlafstörungen.
Isoflavonreich sind Tofuprodukte, Sojadrinks und Sojapudding.
Soja und Krebsprävention
Die Sojabestandteile Sojaeiweiß und Isoflavone können helfen, das Krebsrisiko zu verringern. An der amerikanischen Universität von Southern California wurde das Brustkrebsrisiko von Frauen untersucht. Frauen, die bereits in der Jugend und später im Erwachsenenalter viele Sojaprodukte verzehrt haben, können ein um 40% geringeres Brustkrebs-Risiko nachweisen, als Frauen, die wenig oder erst in späteren Jahren Sojaprodukte gegessen haben. Ein geringeres Brustkrebsrisiko weisen ebenfalls normalgewichtige Frauen ohne Hormonersatztherapie in den Wechseljahren auf, die einen hohen Sojakonsum haben. Natürliche Sojaprodukte im täglichen Essen einzusetzen bedeutet gleichzeitig, für eine hohe Aufnahme an Phytoöstrogenen (Sojainhaltsstoff Isoflavon) zu sorgen. (siehe Kasten)
Was sind eigentlich Phytoöstrogene?
- Pflanzenstoffe wie Isoflavone aus Soja oder Lignane aus Roggen können bei Frauen in den Wechseljahren eine Art Ersatzfunktion für das schwächer produzierte Hormon Östrogen bewirken
- Bei einem Östrogenmangel wirken Isoflavone vergleichbar wie schwache Hormonersatzpräparate, die an den Andockstellen der Zellen ihre östrogenartige Wirkung entfalten.
- Für die Vorbeugung von Brustkrebs ist vor allem die antiöstrogene Wirkung der Isoflavone im Sinne eines Hormonblockers ausschlaggebend.
Mark Messina 2003 (aus: „Vital mit Soja“; Prof. Dr. M. Hamm; 2004)
Soja hilft den Cholesterinspiegel zu senken
Eine Forschungsgruppe der Universität Kentucky untersuchte in 55 Studien die Wirkung von Sojaeiweiß auf das Cholesterin. Sie zeigten, dass bereits zwei sojahaltige Mahlzeiten am Tag das schädliche Cholesterin (LDL) senken können. Der Sojakonsum hatte ebenfalls einen Einfluss auf die Senkung der Blutfette (Triglyceride) und verbesserte das gute Cholesterin (HDL). Um einen cholesterinsenkenden Effekt zu erzielen, sind laut dieser Studie native Sojaprodukte in Sojadrinks und Tofu wirksamer als wenn Soja in Muffins oder Keksen verarbeitet war.
Soja gegen Knochenbrüchigkeit (Osteoporose)
Wer ausreichend mit dem Mineralstoff Kalzium versorgt ist und regelmäßig Sojaprodukte verzehrt, kann Knochenverluste im Alter verringern. Zu diesem Schluss kamen amerikanische Wissenschaftler aus South Dakota. Sie beobachteten Frauen in den Wechseljahren, die keine Hormonersatztherapie bekamen. Die Frauen erhielten zwei Jahre lang täglich 40 g Sojaeiweiß sowie 1400 mg Kalzium. Messungen nach 2 Jahren ergaben, dass sich die Knochenverluste in der Wirbelsäule verringert hatten.
So viel Sojaeiweiß kann in Ihr tägliches Essen eingebaut werden:
- 500 ml Sojadrink (im Müsli, im Kaffee, als Getränk)  18,5 g Sojaeiweiß
- 200 g Sojapudding (als Dessert, Kuchenbelag, Eisbeigabe)   6   g Sojaeiweiß
- 100 g Tofu (gebraten, gedünstet, als Suppenbeigabe)   8   g Sojaeiweiß
- 50 g Sojamehl (zum Backen, als Ei-Ersatz)    18,6 g Sojaeiweiß
(Quelle: „Vital mit Soja“, Prof. Dr. Michael Hamm, Umschau-Verlag)
Quelle:
6th International Symposium on the Role of Soy in Preventing & Treating Chronic Disease“
30. Oktober bis 2. November 2005 – Chicago, USA
http://www.aocs.org/archives/soy/6SoyAbs.pdf