Von HIV zu AIDS – Problempunkt Immunsystem

Nach wie vor ist der durch HIV (‚Human Immunodeficiency Virus’) ausgelöste Immundefekt AIDS (‚Acquired Immune Deficiency Syndrome’) unheilbar. Das Virus vermehrt sich z.B. in Helferzellen des Immunsystems, behindert Abwehrmechanismen, indem es unter anderem diese Zellen verändert bzw. zerstört. Anfangs bleibt längere Zeit, auch unter entsprechender Medikation, eine Balance z.B. zwischen Virusdichte und Helferzellzahl bestehen und der Erkrankte kann weitgehend beschwerdefrei leben.
Wenn dieses Gleichgewicht nicht mehr so gut funktioniert, können schrittweise schwerere, bedrohliche Infektionskrankheiten auftreten. Erst jetzt spricht man übrigens von AIDS. Außerhalb des Körpers überlebt das Virus nicht lange. In nur geringen Mengen existiert es in Speichel, Urin, Kot, Schweiß oder Tränen. Deshalb besteht z.B. über Händedruck, Küssen oder Anhusten in der Regel keine Ansteckungsgefahr. Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit und Muttermilch können es dagegen in hoher Dichte aufweisen. Geschlechtsverkehr ohne Benutzung von Kondomen gilt als häufigste Übertragungsart und wechselnde Sexualbeziehungen bergen ein gewisses Risiko, an AIDS zu erkranken. HIV-verseuchte Blutprodukte hingegen sind heutzutage dank Tests äußerst selten geworden.
Mit einem HIV-Test kann eine Überprüfung der HIV-Antikörper erfolgen (3-12 Wochen nach einer Infektion). Von Gesundheitsämtern werden diese AIDS-Tests meist kostenlos und anonym durchgeführt. Helferzellzahl und Dichte der Viruslast im Blut zeigen den Stand der Infektion an. Bei rechtzeitiger medikamentöser Behandlung können auch schwerere Symptome zunächst bekämpft, vermieden oder verzögert werden. Die ‚Anti-Retrovirale Therapie’ (ART; HAART = Hoch Aktive ART) kombiniert meist verschiedene, den Virus hemmende Substanzen miteinander. Zusammen sind Sie länger und besser wirksam, denn in der Regel entstehen immer neue, gegen Arzneimittel resistente Virenmutationen. Daneben kommen – oft prophylaktisch – Arzneien gegen besonders schwere Infektionskrankheiten zum Einsatz. Wichtig bei allem ist, Nebenwirkungen zu minimieren und die Therapie z.B. mit gesunder Ernährung, körperlicher Fitness oder gar komplementären Therapien (z.B. Yoga) zu stabilisieren. Nur so kann mit AIDS auch über einen längeren Zeitraum gut gelebt werden.