Heilpflanze – Enzian

Allen ist der Blaue Enzian als blühende Schönheit in den alpinen Regionen bestens bekannt. Der unter Naturschutz stehende Blaue Enzian ist für die Naturheilkunde jedoch eher uninteressant.
In Sachen Heilpflanzen ist es der Gelbe Enzian, welcher selbstverständlich auch zur Gattung der Enziane zählt, bedeutungsvoller, als sein blauer Verwandter. Der Gelbe Enzian Gentiana lutea, so sein botanischer Name, kommt ausschließlich in den höheren Regionen der Alpen vor.
Auf kalkhaltigen Böden, die einer guten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, gedeiht die Pflanze, welche bis zu einem Meter hoch werden kann.
Genutzt wird in der Medizin ausschließlich die Wurzel. Diese wird allerdings erst von Pflanzen verwendet, die mindestens sechs Jahre alt sind. Nicht selten ist der Gelbe Enzian schon 10 Jahre alt, ehe seine Wurzel verwendet wird. Diese erreicht dann schon mal ein stattliches Gewicht von rund 4 Kilo!
Die Wurzel wird sehr gründlich gereinigt und anschließend zerteilt. Nun gilt es die Wurzelstücken rasch zu trocknen.
Zur Förderung der Verdauung
Die Verwendung der getrockneten Wurzel ist sehr vielseitig. So kann daraus ein Teegetränk, aber auch ein Alkoholauszug hergestellt werden. Enzian wirkt
- appetitanregend,
- magensaftfördernd und
- gegen Blähungen.
Zudem regt es die Gallenproduktion an. Wer unter einem nervösen Magen leidet und immer wieder unter starkem Sodbrennen leidet, sollte ruhig auch zum Enzian greifen. In der alten Volksmedizin spielte der Enzian auch eine wichtige Rolle bei Leberbeschwerden als auch als Mittel gegen Würmer. Sogar bei Gicht und rheumatischen Beschwerden wurde der Gelbe Enzian eingesetzt. Sogar eine leicht abführende Wirkung wird dem Enzian nachgesagt. Bei Verstopfungen kann folglich auch auf den Gelben Enzian vertraut werden. Früher nahmen Frauen bei starken Menstruationsbeschwerden ebenfalls Enzian.