Geschrieben: 03. Januar, 2024 in Heilpflanzen
 
 

Heilpflanze – der Enzian


Allen ist der Blaue Enzian als blühende Schönheit in den alpinen Regionen bestens bekannt. Der unter Naturschutz stehende Blaue Enzian ist für die Naturheilkunde jedoch eher uninteressant.In Sachen Heilpflanzen ist der Gelbe Enzian, welcher selbstverständlich auch zur Gattung der Enziane zählt, bedeutungsvoller als sein blauer Verwandter. Der Gelbe Enzian, Gentiana lutea, so sein botanischer Name, kommt ausschließlich in den höheren Regionen der Alpen vor.

Auf kalkhaltigen Böden, die einer guten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, gedeiht die Pflanze, welche bis zu einem Meter hoch werden kann.

In der Medizin wird ausschließlich die Wurzel genutzt. Diese wird allerdings erst von Pflanzen verwendet, die mindestens sechs Jahre alt sind. Nicht selten ist der Gelbe Enzian schon 10 Jahre alt, ehe seine Wurzel verwendet wird. Diese erreicht dann schon mal ein stattliches Gewicht von rund 4 Kilo!

Die Wurzel wird sehr gründlich gereinigt und anschließend zerteilt. Nun gilt es, die Wurzelstücke rasch zu trocknen.

Ein kurzer Blick in die Geschichte zeigt schnell, dass der Gelbe Enzian bereits eine sehr lange Tradition in der Naturheilkunde vorzuweisen hat. Bereits 500 Jahre vor Christus wurde in Griechenland der Enzian als Heilpflanze verwendet.

Zur Förderung der Verdauung

Die Verwendung der getrockneten Wurzel ist sehr vielseitig. So kann daraus ein Teegetränk, aber auch ein Alkoholauszug hergestellt werden. Enzian wirkt

  •     appetitanregend,
  •     magensaftfördernd und
  •     gegen Blähungen.

Zudem regt er die Gallenproduktion an. Wer unter einem nervösen Magen leidet und immer wieder unter starkem Sodbrennen leidet, sollte ruhig auch zum Enzian greifen. In der alten Volksmedizin spielte der Enzian auch eine wichtige Rolle sowohl bei Leberbeschwerden wie auch als Mittel gegen Würmer. Überdies wurde der Gelbe Enzian bei Gicht und rheumatischen Beschwerden eingesetzt. Sogar eine leicht abführende Wirkung wird dem Enzian nachgesagt. Bei Verstopfungen kann folglich auch auf den Gelben Enzian vertraut werden. Früher nahmen Frauen bei starken Menstruationsbeschwerden ebenfalls Enzian.

Seine Bitterstoffe sind es, die den Enzian sehr frühzeitig als Heilpflanze beliebt gemacht haben. Eine gute Medizin für den Magen schmeckt allgemein immer sehr bitter und das erklärt sicher auch so manchen Geschmack eines guten Kräuterschnapses.

Beim Sammeln des Gelben Enzians sollte allerdings beachtet werden, dass dieser, ebenso wie der Blaue Enzian, unter Schutz steht. Gesammelt wird der Gelbe Enzian in den Monaten März, April, August und September.