Thrombose – Die Gefahr lauert in den warmen Monaten
Die Beine sind schwer und tun weh, die Knöchel sind merklich geschwollen. Für viele Menschen sind diese Symptome keine Seltenheit, denn vor allem im Sommer steigt die Zahl der Thrombosepatienten. Der Grund ist geradezu simpel: Durch die Hitze dehnen sich die Venen aus und Blut versackt in den Beinen, bis es sich dort anstaut. Die gute Nachricht: In der heutigen Zeit ist Vorbeugung recht einfach.
Wie entsteht Thrombose, wer ist betroffen?
Unsere Venen sind wahre Schwerstarbeiter. Entgegen der Schwerkraft müssen sie das Blut aus den Beinen zurück zum Herzen transportieren. Hierfür sind Venenklappen in den Gefäßen eingebaut. Diese Klappen öffnen sich für das Blut, das in Richtung Herz fließt und blockieren den Rückfluss zum Fuß. Funktioniert dieser Mechanismus nicht mehr, sackt das Blut zurück. Ursache hierfür ist oft eine angeborene Venenwandschwäche.
Laut einer Statistik sind Betroffene vor allem Frauen, denn sie haben genetisch bedingt ein schwächeres Bindegewebe. Durch stehende bzw. sitzende Berufe und durch Schwangerschaften erhöht sich das Risiko abermals. Aber auch Übergewicht, falsche Ernährung und zu wenig Bewegung können eine Venenerkrankung verursachen. Auch die Menschen mit vorgeschädigten Venen haben ein erhöhtes Thromboserisiko.
Warnzeichen erkennen und Behandlung einleiten
Warnzeichen wie schwere oder müde Beine werden oft nicht beachtet, da man sich durch die Hitze den ganzen Tag ziemlich schlapp fühlt. Ob die Venen wirklich erkrankt sind, kann ohnehin nur der Venenfacharzt (Phlebologe) feststellen. Bei einer Doppler-Ultraschall-Untersuchung sieht er, ob das Blut zum Herzen oder wegen defekter Venenklappen ins Bein zurückfließt. Außerdem erkennt er, welche Venen betroffen sind. Leichte Venenprobleme kann man mitunter schon mit einer speziellen Venengymnastik und Sport behandeln. Gegebenenfalls kann auch das Tragen von Kompressionsstrümpfen oder eine Operation notwendig sein. Bei der Kompressionstherapie wird der natürliche Vorgang des Gehens unter voller Gewichtsbelastung imitiert, was zu einem starken venösen Blutrückstrom führt. Die Handhabung der Geräte ist einfach: Spezielle Pads werden um das erkrankte Körperteil gewickelt und unter Strom gesetzt, woraufhin Luft in die Pads gepumpt wird. Dieses Gerät wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.
Venen schützen – die besten Tipps für die Reise
- Bewegen Sie auch im Flugzeug Ihre Beine so oft wie möglich. Denken Sie daran, rechtzeitig einen Sitzplatz zu reservieren – am besten am Gang oder an den Ausgängen. Hier haben die Beine viel Bewegungsfreiheit.
- Bei längeren Autofahrten öfter mal eine Pause machen und ein bisschen spazieren gehen.
- Vermeiden Sie es, die Beine längere Zeit übereinander zu schlagen.
- Trinken Sie viel. Das ist vor allem im Flugzeug wichtig, da dort die Luftfeuchtigkeit besonders gering ist.
- Nehmen Sie innerhalb von 24 Stunden vor der Abreise und während der Reise nur leichte Kost zu sich.
- Tragen Sie bequeme Kleidung, die Sie nicht einengt. Bequeme Schuhe sind ebenfalls wichtig (keine hohen Absätze!).
- Wer unter starken Venenproblemen leidet, sollte vor der Abfahrt mit seinem Arzt reden.
- Gegebenenfalls empfehlen sich Stützstrümpfe für unterwegs.