Geschrieben: 20. März, 2024 in Allergien
 
 

Allergien РUrsachen, Symptome und Behandlungsm̦glichkeiten


Für viele Menschen fängt wieder die alljährliche Allergiesaison an. Gemeint sind Betroffene einer Pollenallergie, welche auch umgangssprachlich als Heuschnupfen bezeichnet wird. Aber nicht nur Pollen, sondern viele weitere Stoffe können Allergien auslösen. Die Reaktionen des Körpers können harmlos bis lebensbedrohlich sein.

Für viele Menschen fängt wieder die alljährliche Allergiesaison an. Gemeint sind Betroffene einer Pollenallergie, welche auch umgangssprachlich als Heuschnupfen bezeichnet wird. Aber nicht nur Pollen, sondern viele weitere Stoffe können Allergien auslösen. Die Reaktionen des Körpers können harmlos bis lebensbedrohlich sein.

Wenn das Immunsystem anderer Meinung ist

Eine Allergie ist eine unangemessene und überempfindliche Reaktion unseres Immunsystems auf eine harmlose Substanz. Die Substanz, welche die Reaktion auslöst, wird als Allergen bezeichnet und kann in verschiedene Kategorien eingeteilt werden. Beispielsweise sind das Pollen, Tierhaare, Nahrungsmittel, Medikamente oder Gifte von Insekten. Aber auch untypische Stoffe wie Latex, Druckerschwärze, bestimmte Waschmittel und sogar Sonneneinstrahlung sind als Allergene bekannt.

Wenn das Allergen in unseren Körper gelangt, geht das Immunsystem fälschlicherweise von einer Bedrohung aus und reagiert mit einer Abwehrreaktion. Wie bei einer Krankheit entwickelt und produziert das Immunsystem Antikörper, die dann nur noch auf ihren vermeintlichen Einsatz warten.

Abwehrreaktion: von leicht bis lebensgefährlich

Die Abwehrreaktionen können in Art und Stärke sehr verschieden sein. Es kommt zum einen darauf an, um welches Allergen es sich handelt und wie es in oder auf unseren Körper kommt. Die Schwere der Reaktion hängt weiterhin davon ab, wie sensibel man auf das einzelne Allergen reagiert sowie mit welcher Menge unser Körper konfrontiert wird.

Die wohl meistbekannte Allergie bzw. das bekannteste Allergen sind Pollen – der Blütenstaub von Pflanzen – sowie Tierhaare. Sie gelangen durch die Atemwege in unsere Lungen. Das Immunsystem reagiert hier typischerweise mit Entzündungsreaktionen:

  1. niesen bis hin zu Niesattacken, eine laufende sowie verstopfte Nase,
  2. anschwellen, tränen, jucken und Rötung der Augen,
  3. Husten, leichte Atembeschwerden bis Luftnot.

Allergene, die auf die Haut gelangen, beispielsweise bei Überempfindlichkeit von bestimmten Waschmitteln oder Latex, können zu Schwellung und Rötung führen sowie einen Juckreiz auslösen.

Häufige Allergene bei Nahrungsmittel sind sämtliche Nusssorten, Meeresfrüchte sowie Zitrusfrüchte. Aber auch Obst aus dem Supermarkt, welche aus ästhetischen Gründen gewachst werden, können allergische Reaktionen hervorrufen. Die Reaktionen reichen von Hautausschlägen, Anschwellen des Gesichtes – besonders Augenlider und Lippe – bis hin zum Anschwellen des Halses und des Rachens.

Die schlimmste Form einer allergischen Reaktion ist der anaphylaktische Schock. Hier begrenzen sich die Abwehrreaktionen nicht nur auf Haut, Gesicht, Atemwege und Lunge, sondern auf den ganzen Körper. Dieser Zustand ist ein Notfall und lebensbedrohlich, der in aller Regel nur durch medizinisches Personal behandelt werden kann.

Wie Allergien entstehen

Es gibt nicht den einen oder anderen Grund, warum ein Mensch eine Allergie hat. Es sind meistens mehrere ganz verschiedene Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit einer Allergie aufsummieren. Einzelwahrscheinlichkeiten für eine Allergie können beispielsweise sein:

  1. Genetische Veranlagung: Eine starke genetische Komponente spielt bei der Entwicklung von Allergien eine Rolle. Menschen, deren Eltern Allergien haben, haben ein höheres Risiko, selbst Allergien zu entwickeln. Dies deutet darauf hin, dass Vererbung eine wichtige Rolle bei der Anfälligkeit für Allergien spielt.
  2. Umweltfaktoren: Verschiedene Umweltfaktoren können das Risiko für Allergien erhöhen. Dazu gehören Luftverschmutzung, Ernährungsgewohnheiten, (passives) Rauchen.
  3. Hygienehypothese: Diese Hypothese besagt, dass die zunehmende Hygiene und der reduzierte Kontakt mit Mikroorganismen in der modernen Gesellschaft das Immunsystem beeinträchtigen können, was zu einer Zunahme von Allergien führt.
  4. Psychische Faktoren: Stress, Ãœber- und Unterforderung, starke Emotionen wie Trauer, Wut und Angst.

Allergien entwickeln sich überwiegend schon im Kindesalter und können unter Umständen im jungen Erwachsenenalter ganz oder nur teilweise verwachsen. Im seltensten Fall entwickeln Menschen im hohen Alter noch Allergien.

Nach Beobachtung hin sind Kinder besonders anfällig:

  1. dessen Eltern rauchen,
  2. die nach westlichem Lebensstil leben,
  3. die extrem hygienisch und rein aufwachsen,
  4. die selten Kontakt zur Natur haben und sich meist innen aufhalten
  5. sowie Scheidungskinder.

Ein Allergietest bringt Gewissheit

Wer immer wieder an den bereits genannten Symptomen leidet und eine Allergie vermutet, kann durch einen Allergietest Gewissheit erlangen. Ein Facharzt mit der Zusatzbezeichnung Allergologe ist die richtige Anlaufstelle. Meistens handelt es sich dabei aber um Haut-, Lungen- oder Hals-Nasen-Ohren-Ärzte.

In der Regel wird ein sog. Pricktest durchgeführt. Dazu wird jeweils eine wässrige Lösung mit den enthaltenen Allergenen auf die Haut getropft und anschließend mit einer Lanzette unter die Haut gestochen. Dies ist schmerzfrei und unkompliziert. Nach etwa 20 Minuten sind die Resultate zu sehen: Dort, wo die Haut gerötet ist und sich Quaddeln bilden, hat das Immunsystem reagiert und eine Allergie bestätigt.

Klimawandel und Pollenflugkalender

Pollenallergiker bemerken heutzutage schon teilweise im Februar erste allergische Symptome. Schuld daran ist der Klimawandel, welcher durch immer mildere Winter und verfrühte Frühlinge den ersten Pollenflug des Jahres hervorbringt und bis in den September reichen kann.

Betroffene können sich mithilfe eines Pollenflugkalenders vorab mit Medikamenten eindecken oder entsprechende Vorbereitungen treffen. Denn ein Pollenflugkalender zeigt den Zeitraum an, wann welche Pflanze ihren Pollenflug hat. Mittlerweile informieren auch Wetterberichte in Zeitungen und Fernsehen darüber. Wer es digital am Smartphone mag, kann auch mit Apps Warnungen und Informationen über regionalen Pollenflug erhalten.

Allergie bestätigt. Was nun?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, eine Allergie zu behandeln. Die kurzfristigste ist, sich dem Allergen fernzuhalten. Doch abhängig davon, um welche Allergie es sich handelt und welche Lebenssituation herrscht, funktioniert das gut bis gar nicht. Auf auslösende Lebensmittel kann man gut verzichten. Pollenallergikern beispielsweise fällt es oft schwerer, den Allergenen zu entfliehen.

Liegt eine Hausstauballergie vor – welche vom Kot der Hausstaubmilben hervorgerufen wird – wird geraten, seine Bettwäsche und Matratzenbezüge regelmäßig bei mindestens 60, eher 90 °C zu waschen. Bei einer Pollenallergie versprechen Luftreiniger, welche die Pollen aus der Luft ausfiltern, Linderung. Pollenschutzgitter für Fenster und Türen sind weitere mögliche Helfer. Tierhaarallergiker sollten den Kontakt zu den jeweiligen Tieren sowie das Streicheln vermeiden . Die Verbannung des Tieres aus dem Schlafzimmer trägt auch dazu bei.

Ist die Allergie jedoch so ausgeprägt, dass eine Lebensumstellung nicht ausreicht, können frei verkäufliche Medikamente für Entlastung sorgen. Die bekanntesten Wirkstoffe sind Cetirizin und Loratadin sowie deren weiterentwickelten Wirkstoffe Levocetirizin und Desloratadin. Nasensprays und Augentropfen sind auch verfügbar.

 

Autorenhinweis:
Denis-Franz Heinrich; B. Sc.
Fachinformatiker und Medizininformatiker

Erschienen April | GESUND&VITAL RÄTSEL