Geschrieben: 16. Juni, 2015 in Aktuelles | Gesundheit | Onkologie
 
 

Hautkrebs – So retten Sie Ihre Haut


Heller Strand, pralle Sonne, braune Haut – das klingt doch traumhaft. Nur leider schade, dass diese Kombination auch Gefahren birgt. Denn die Strahlen der Sonne, die wir den Winter über so sehnlichst vermissen und im Frühjahr nur zu begierig tanken, können uns und unserer Haut erheblichen Schaden zufügen. Hautkrebs droht. Wir haben alle wichtigen Informationen zusammengetragen, damit Sie trotz Sonnenbaden mit heiler Haut davonkommen.

 

Fotoquelle: 123RF

Was ist Hautkrebs?

Meist fängt er ganz unscheinbar mit einem kleinen Punkt, einem dunklen Fleck oder einer kleinen Beule an. Mit jährlich rund 200.000 Neuerkrankungen gehört Hautkrebs zu den deutschlandweit häufigsten Krebserkrankungen. Pro Tag sterben laut der europäischen Hautkrebsstiftung bundesweit sechs bis acht Menschen an den Folgen von Hautkrebs. Zwar können die Gründe für eine Erkrankung auch genetischer Natur sein, doch meist spielt eine zu hohe UV-Strahlung eine zentrale Rolle bei der Entwicklung. Die UV-Strahlung der Sonne schädigt dabei die DNS der Hautzellen, die daraufhin nicht absterben sondern entarten und unkontrolliert zu wuchern beginnen. Doch Vorsicht: Auch im Solarium werden wir mit UV-Strahlen bombardiert, die Hautkrebs auslösen können! Nicht umsonst gilt in Solarien seit einiger Zeit: Erst ab 18!

Betroffene haben häufig keine größeren Beschwerden und halten diesen neuen Punkt auf ihrem Handrücken bloß für ein Muttermal – und genau das macht diese Krebsart so tückisch. „Viele Patienten können sich nicht vorstellen, dass ein brauner, kleiner Fleck auf der Haut lebensbedrohlich sein kann“, erklärt der Dermatologe Dr. Harald Bresser. Und tatsächlich lässt sich Hautkrebs im frühen Stadium gut behandeln. Wenn er bereits begonnen hat, Metastasen zu bilden, stehen die Chancen gleich etwas schlechter. „Die Gefährlichkeit ergibt sich dann, wenn sich in einem späteren Stadium des Hautkrebses einzelne Zellen lösen und in der Tiefe der Haut Anschluss an ein Lymphgefäß oder ein Blutgefäß finden. Von der Lymphe oder vom Blut können die Zellen im ganzen Körper verteilt werden und sich an einem lebenswichtigen Organ wie Gehirn, Leber oder Lunge festsetzen und dort wuchern.“

Welche Arten von Hautkrebs gibt es?

Generell unterscheidet man zwei Arten von Hautkrebs: den schwarzen Typ und den hellen Typ. Der schwarze Hautkrebs, das sogenannte Melanom, entsteht, wenn die Pigmentzellen der Haut unkontrolliert wuchern. Der helle Hautkrebs spaltet sich dagegen in zwei weitere Unterkategorien auf: das Basaliom, das sich oft als Netz feiner Äderchen auf glänzender Haut äußert, und das Spinaliom, das häufig eine warzenähnliche, häufig auch schuppige Oberfläche aufweist. Mediziner konnten beobachten, dass sich beim hellen Hautkrebs sehr viel seltener Metastasen bilden, als beim schwarzen Hautkrebs.

Wann sollte man zum Dermatologen gehen?

Generell gilt, dass Hautkrebs jeden treffen kann. Daher empfiehlt Dr. Harald Bresser: „Jeder dunkle Fleck auf der Haut, der Veränderungszeichen zeigt, sollte vom Dermatologen überprüft werden. Nicht jedes Muttermal, das sich verändert, ist gleich Hautkrebs. Aber jede Veränderung könnte auf Hautkrebs hindeuten. Die typischen Veränderungen auf die man achten sollte, sind Größenwachstum, Veränderungen der Randzone eines Muttermals, das Knotigwerden eines Muttermals, eine Farbveränderung oder eine Veränderung des Durchmessers. Außerdem sollte es ein Warnsignal sein, wenn ein Muttermal blutet.“ Trotzdem gibt es einige Risikogruppen, die die Gefahr besonders ernst nehmen sollten. Dazu gehören Menschen mit heller Haut, da diese schneller verbrennt und besonders anfällig für die gefährlichen UV-Strahlen ist. Weist die Haut dann noch eine hohe Zahl von Muttermalen auf, ist besondere Vorsicht geboten, denn vor allem schwarzer Hautkrebs kann sich aus einem Muttermal heraus bilden. Auch Personen, die in ihrem Leben schon mehrere oder schwere Sonnenbrände hatten, sollten mögliche Veränderungen zügig untersuchen lassen.

Einen weiteren Anhaltspunkt, wann ein Besuch beim Dermatologen angebracht ist, bietet die sogenannte ABCDE-Regel: A bezeichnet hierbei eine unrunde, asymmetrische Form des Flecks; B steht für eine unscharfe Begrenzung; C steht für Colour, für eine auffällige oder unregelmäßige Färbung; D meint einen ungewöhnlich großen Durchmesser des Muttermals und E bezeichnet die Erhabenheit, mit der sich das Muttermal von der umgebenden Haut abhebt. Je stärker diese Faktoren ausgeprägt sind, desto eher sollten Sie sich einen Termin beim Hautarzt machen lassen.

Wie kann man sich vor Hautkrebs schützen?

Achten Sie darauf, nicht mehr Sonne zu tanken, als Ihre Haut verkraften kann. Das gilt nicht nur für den Tag am Meer oder am See, sondern auch für den Besuch im Solarium. Eine Sonnencreme mit UV-A- und UV-B-Filter ist dabei immer Pflicht! Cremen Sie sich und Ihre Lieben sorgfältig ein. Gerade kleine Kinder sind auf Ihre Hilfe und Ihr Augenmaß angewiesen. Lassen Sie die Creme nach dem Auftragen einwirken und tragen Sie nach einiger Zeit eine neue Schicht auf, zum Beispiel nachdem Sie gebadet haben. Je nach Alter und Veranlagung sollten auch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen werden. In Deutschland werden diese alle zwei Jahre stattfindenden Früherkennungen ab einem Alter von 35 Jahren von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Nutzen Sie das Angebot und gehen Sie auf Nummer sicher!

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, können Sie den Artikel gerne über Facebook, Google+ oder Twitter teilen.