Geschrieben: 03. April, 2013 in Mutter & Kind
 
 

Nabelschnurblut einlagern oder spenden?


Eine sehr schwierige Frage, die sich werdende Mütter während der Schwangerschaft sicherlich stellen werden. Es gibt mindestens ebenso viele Befürworter, als auch Gegner einer Spende oder Einlagerung von Nabelschnurblut. Wozu ist Nabelschnurblut eigentlich in der Lage? Kurz gefaßt kann man folgende Aussage treffen:

 

Nabelschnurblut ist besonders reich an blutbildenden Stammzellen, welche in der Lage sind, zu allen Arten von Blutzellen heranzureifen. Sie sind daher für die Behandlung von Krankheiten des Blutsystems – und des blutbildenden Systems – wie z.B. Leukämie, von allergrößter Bedeutung.

Wozu also eine Einlagerung oder Spende?

Auf der einen Seite können Sie das Nabelschnurblut für Ihr Kind direkt einlagern, es also sozusagen „reservieren“ lassen. Dies macht Sinn, wenn bereits gewisse Vorzeichen in der Familiengeschichte sind, wie eine Vermehrung von Tumorkrankheiten o.ä.
Bei dieser Art Spende müssen Sie entscheiden, ob das Blut für die Allgemeinheit zur Verfügung steht, oder nur für Sie bzw. Ihr Kind alleine. Bedenken Sie aber folgendes: Für Transplantate oder deren Herstellung eignet sich das eigene Nabelschnurblut hervorragend, aber im Falle von Bluterkrankungen muss immer unverwandtes Blut zum Einsatz kommen.

Spenden Sie das Nabelschnurblut an sogenannte öffentliche Nabelschnurblut-Banken, so erfolgt dies anonym. Das bedeutet, daß eine spätere, eigene Nutzung der Spende ausgeschlossen ist. In allen Fällen wir das Nabelschnurblut natürlich fachgerecht untersucht und aufbereitet.

Sofern es alle Qualitätskriterien erfüllt, erfolgt die Freigabe für die Stammzellenbank und ist nun weltweit für alle Erkrankten verfügbar. Eine von Ihnen getätigte Spende kommt dann zum Einsatz, sobald ein Kranker – beispielweise ein an Leukämie erkrankter Patient – diese Stammzellen benötigt. Sollte das Nabelschnurblut die Kriterien – wie ausreichende Menge und Anzahl der Stammzellen – nicht erfüllen, so wird es für Forschungszwecke und zur Weiterentwicklung der Technik eingesetzt, keine Spende geht verloren, auch dieser Seite der Forschung kommt es zugute. Keinesfalls können Nabelschnurblut-Stammzellen für Klonversuche eingesetzt werden, denn hierfür werden embryonale Stammzellen benötigt, diese unterliegen einer gänzlich anderen Gesetzgebung.