Geschrieben: 01. Juni, 2010 in Gesundheit | Infektionskrankheiten
 
 

Gefahr durch Zecken! Aufklärung wird immer wichtiger


Mit dem Frühling hat auch die Zeckensaison begonnen. Zecken (Holzbock) halten sich in gemäßigten Klimazonen bis zu einer Höhe von 1000 Metern über dem Meeresspiegel auf. Sie leben vorwiegend auf Gräser, der Unterseite von Blättern, Sträuchern und im Unterholz, wo sie ihre Opfer auflauern. Die kleinen Blutsauger sind gefährlich, denn sie können durch ihren Stich mehrere Krankheiten übertragen. So zum Beispiel die Hirnhautentzündung (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis, FSME), die Borreliose (Lyme-Krankheit) und die Ehrlichiose.

Die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME)  

Vom FSME Virus weiß man, dass es vorwiegend in bestimmten Gebieten vorkommt, die Endemiegebiete genannt werden. Dazu zählen vor allem Bayern, Baden-Württemberg und der Süden Hessens. Der Erreger der FSME führt zu einer Erkrankung des zentralen Nervensystems. Das Virus wird in erster Linie von den Zecken direkt auf den Menschen übertragen. Es gibt aber auch Fälle – vor allem in Osteuropa -, in denen das Virus durch den Genuss unpasteurisierter Milch (Rohmilch) von infizierten Kühen, Schafen oder Ziegen übertragen wurde. Gegen das FSME-Virus ist eine Impfung möglich.

Die Borreliose

Die Gefahr, dass Zecken Borreliose übertragen, ist weitaus größer. In manchen Gegenden trägt jede zweite Zecke diese gefährlichen Bakterien (Borrelien). Die Diagnose dieser bakteriellen Erkrankung ist sehr schwierig und so werden viele Infektionen jahrelang unerkannt verschleppt. Was wie eine harmlose Sommergrippe mit Fieber, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit anfängt, kann dann als chronische Arthritis enden. Typisches Zeichen ist eine handtellergroße Rötung um die Einstichstelle, die einige Tage nach dem Stich auftritt, die Wanderröte, auch Erythema migrans genannt. Später können noch starke Schmerzen mit Herzproblemen und Gesichtslähmung hinzukommen. Es gibt noch keinen Impfschutz.

Die Ehrlichiose

Die Ehrlichiose wird wie die Borreliose von Bakterien (Ehrlichien) übertragen und rückt in letzter Zeit immer mehr in den Mittelpunkt des medizinischen Interesses. Etwa sieben Tage nach dem Zeckenstich treten akute Fieberschübe, Übelkeit sowie Muskel- und Knochenschmerzen auf. In Europa wurde diese Krankheit erstmals in Slowenien diagnostiziert.