Heilpflanze – der Löwenzahn
Löwenzahn (Taraxacum officinale) wächst überall und jedes Kind kennt ihn. Wir erfreuen uns zwar im Frühjahr am frischen Gelb einer Löwenzahnwiese, ärgern uns aber über das „Unkraut” im Garten. Die tief reichenden, rübenförmigen Wurzeln sind für jeden Gärtner eine Plage. Es gibt zahlreiche Formen des Löwenzahns, die nur von Spezialisten an der Ausprägung der Blätter unterschieden und bestimmt werden können.
Viele Namen hat dieses Wildkraut, die seinen Bekanntheitsgrad widerspiegeln.
- Butterblume,
- Kuhblume,
- Sonnenwurzel,
- Milchstock,
- Märzblume,
- Pusteblume,
- Pfaffenbusch oder
- Bettpisser
sind nur einige von vielen Bezeichnungen für den Löwenzahn.
Löwenzahn ist keineswegs immer eine weitverbreitete Pflanze gewesen. Seine ursprüngliche Heimat ist ganz Europa. Ihm wurde in der Antike und auch noch im Mittelalter wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Er muss somit als seltenes Gewächs gegolten haben. Erst gegen Ende des Mittelalters wurde der Löwenzahn seiner harntreibenden Wirkung wegen zur Heilpflanze.
Die explosionsartige Verbreitung des Löwenzahns in der heutigen Zeit wird durch die Jauchedüngung gefördert, weil er schnell wächst und die vielen Nährstoffe des Düngers benötigt. Er gehört mit zu den wenigen Kräutern, die vor dem ersten Wiesenschnitt blühen. Somit verdrängt er viele andere Blumen, die früher die Wiesen bunt färbten und die nicht rechtzeitig vor der Mahd blühen und fruchten.
Den Kräutersammlern ist das nicht unrecht. In der Volksmedizin ist der Löwenzahn bekannt für seine anregende Wirkung auf Niere, Leber und Blase. Aus diesem Grund empfiehlt sich jetzt im Frühjahr eine mehrwöchige Entschlackungskur mit Löwenzahntee oder -saft. Gift- und Fremdstoffe werden ausgespült und das Blut gereinigt.
Löwenzahn ist ein natürliches Mittel gegen:
- Akne und wird auch zur
- Vorbeugung gegen Rheuma und
- Gicht verwendet.
- Auch bei Gallen- und Nierensteinen kann eine Löwenzahnkur Linderung verschaffen.
Und gesund ist er auch. Vor allem die zarten, jungen Blätter vom Löwenzahn können als Wildsalat oder als Suppe verarbeitet werden. Gourmets zaubern mit Blüten oder Blättern zusammen mit anderen Kräutern schmackhafte Füllungen, z. B. für Omeletts. Aus der Wurzel bereitete man einen Kaffee-Ersatz zu. Die gelben Blüten eignen sich zur Herstellung eines wohlschmeckenden, honigähnlichen Sirups.
Achten Sie jedoch beim Sammeln auf den Standort der Pflanze und pflücken Sie die Blätter vor der ersten Jauchedüngung.