Geschrieben: 24. Mai, 2023 in Heilpflanzen
 
 

Heilpflanze – der Schwarzkümmel


Nigella sativa L. ist die Stammpflanze des Schwarzkümmels und gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).

Sein Herkunftsland ist Westasien. Von dort verbreitete er sich im Nahen Osten sowie in Nordafrika (Ägypten, Marokko) und kam nach Südeuropa. Schwarzkümmel war auch in Europa bekannt, geriet aber im 18. Jahrhundert in Vergessenheit. Die Pflanze wird heute noch vor allem in Ägypten, der Türkei, im Mittelmeerraum und in Indien angebaut.

Das einjährige Kraut wird maximal 40 bis 60 cm hoch, hat filigrane, zerschlitzte Blätter und weiße Blüten.

Nach der Blütezeit entwickeln sich Kapselfrüchte mit zahlreichen Samen, die duftende ätherische Öle, Gerbstoffe, Saponine und vor allem die mehrfach ungesättigte Linol- und Gamma-Linolensäure sowie eine bittere Substanz, das für die Pflanze charakteristische Nigellon, enthalten. Sie verleiht den als Gewürz verwendeten Samen einen scharfen, pfefferähnlichen, leicht nussigen Geschmack. Volkstümliche Namen wie „Brotwurz” sind ein Hinweis auf die Verwendung der Samen als wohlschmeckendes Gewürz beim Brotbacken. In Indien und im arabischen Raum gehört Schwarzkümmel zu den wichtigsten Gewürzen, ist Bestandteil von Curry und anderen Gewürzmischungen und wird ungemahlen Gemüse und Hülsenfrüchten beigegeben oder geröstet aufs Fladenbrot gestreut.

Im Orient hat Schwarzkümmel eine fast 4.000 Jahre alte Geschichte. Dort war schon lange bekannt, dass man mit Schwarzkümmel nicht nur Speisen würzen kann, sondern er erlangte auch in der Religion und traditionellen Volksmedizin als Heilmittel hohes Ansehen.

Hauptbestandteil der Samen ist das fette Öl, das Oleum Nigellae sativae, das über 100 Inhalts- und Wirkstoffe enthält. Es ist von gelblicher bis rötlicher Farbe und riecht stark aromatisch.

Seine herausragendste Eigenschaft ist der sehr hohe Gehalt an ungesättigten Fettsäuren: Es enthält 55 bis 60 % der zweifach ungesättigten Linolsäure, 22 bis 25 % der einfach ungesättigten Ölsäure  und 12 bis 14 % der gesättigten Palmitinsäure. Weiterhin enthält das Öl viele lebensnotwendige Aminosäuren. Da mehrfach ungesättigte Fettsäuren nicht vom Körper gebildet werden, müssen sie über die Nahrung aufgenommen werden, denn sie werden für viele Stoffwechselvorgänge im Körper benötigt. Zum einen unterstützen sie das Immunsystem, indem sie die Bildung wichtiger immunregulatorischer Substanzen wie das Prostaglandin E1 fördern. Zum anderen unterdrücken sie die Aktivität schmerz- und entzündungsauslösender Substanzen. Dadurch werden krankmachende Immunreaktionen unterbunden, welche für die Entstehung vieler chronischer Krankheiten verantwortlich sind. Schwarzkümmelöl gleicht spezifische Störungen des Fettstoffwechsels aus, senkt erhöhte Cholesterinwerte, regt die Gallensekretion an und hat einen positiven Einfluss auf Gallen- und Leberleiden. Das im ätherischen Öl enthaltene Carvon fördert die Verdauung, beruhigt den Darm und hilft bei Blähungen. Schwarzkümmel ist in der Lage, viele biochemische Prozesse im Körper positiv zu beeinflussen, denn das Öl hemmt die Histaminfreisetzung aus den Mastzellen und unterstützt so indirekt das Immunsystem. Dabei sei auf seine Anwendung in der Allergie- und Infektvorbeugung oder bei entzündlichen Gelenkerkrankungen hingewiesen, denn es wirkt positiv bei Asthma, Pollenallergien (Heuschnupfen), Stauballergien und grippalen Infekten.