Heilpflanze – der Weißdorn
Kaum eine andere Heilpflanze wird so eng mit dem Herzen in Verbindung gebracht wie der Weißdorn (Crataegus). Er gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und kommt sowohl in nördlichen Ländern, im Mittelmeerraum, auf dem Balkan wie auch in Teilen Asiens vor. Es gibt mehrere Weißdornarten, die alle in der Heilkunde verwendet werden.
Schon in der Antike und im Mittelalter ist die Verwendung des Weißdorns vielfach belegt. Als „Herzpflanze” fand er erst im 19. Jahrhundert Eingang in die Phytotherapie.
Die gute Wirksamkeit des Weißdorns ist mittlerweile durch zahlreiche klinische und pharmakologische Untersuchungen wissenschaftlich belegt und es sind über 100 Inhaltsstoffe bekannt. Die gute Wirkung des Weißdorns beruht auf dem Zusammenspiel dieser Inhaltsstoffe, vor allem den Flavonoiden und Procyanidinen.
Mit zunehmendem Lebensalter treten gehäuft Abnutzungs- und Ermüdungserscheinungen des Herzens auf, die man unter dem Begriff Herzschwäche (Herzinsuffizienz) summiert. Frühstadien von altersbedingten Herzerkrankungen lassen sich durch Heilpflanzen positiv beeinflussen. Zubereitungen aus Weißdornblättern und -blüten werden bei beginnender Herzinsuffizienz, besonders Koronarinsuffizienz, Altersherz, Druck- und Beklemmungsgefühlen in der Herzgegend sowie leichten Formen von Herzrhythmusstörungen, die durch zu langsame Herzschlagfolge bedingt sind, verabreicht. Nach längerer Einnahme von Weißdorn lässt sich eine bessere Durchblutung des Herzmuskelgewebes und der Herzkranzgefäße feststellen. Außerdem verbessert Crataegus die Kontraktionsfähigkeit des Herzmuskels.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Crataeguspräparate bei vegetativ-funktionellen Herz-Kreislauf-Störungen und Kreislaufregulationsstörungen, bedingt durch zu niedrigen Blutdruck und durch labilen Kreislauf sowie zur Unterstützung bei nachlassender Leistungsfähigkeit des Herzens, eingesetzt werden.