Heilpflanze – die Artischocke
Altes Naturheilwissen neu entdeckt: die Artischocke
Die distelartige Artischocke, die bis zu 2 m hoch werden kann, zählt heute zu den wichtigsten Arzneipflanzen und damit auch zu den gesündesten. Ihre Heimat ist der Mittelmeerraum, wo sie schon lange Zeit als Kulturpflanze angebaut wurde. Bekannt wurde sie bei uns erst im Mittelalter und durch die Rezeption der arabischen Medizin.
Zumeist wurde sie wegen ihrer aphrodisischen Eigenschaften empfohlen und geschätzt. Ab dem 16. Jahrhundert findet man ihre Anwendung auch bei Leberbeschwerden. Erst im 20. Jahrhundert wurde sie näher erforscht und ihre medizinische Wirkung entdeckt.
Bekannt ist die blutfettsenkende Eigenschaft der Artischocke. Die Cholesterol- und Triglyceridwerte werden gesenkt und das Verhältnis von „schlechtem” LDL-Cholesterin und „gutem” HDL-Cholesterin wird verbessert. Zusätzlich hat sie eine positive Wirkung auf die Galle, denn ihre Inhaltsstoffe fördern Gallenbildung und Gallenfluss.
Artischockenextrakte werden vor allem zur Behandlung von
- Verdauungsbeschwerden wie
- Völlegefühl,
- Blähungen,
- Appetitlosigkeit,
- Übelkeit oder
- Reizdarmsyndromen eingesetzt.
Bei diesen Symptomen wird vom Körper zu wenig Gallensaft produziert, der für eine geregelte Fettverdauung aber wichtig ist. Außerdem schützen Artischockenextrakte die Leber und wirken antioxidativ, d. h., sie schützen die Zellen vor den sogenannten freien Radikalen, die bei der Entstehung von Krankheiten eine wichtige Rolle spielen.
Artischockenblätter finden sich als Bestandteil zahlreicher Fertigpräparate, vor allem in Gallenmitteln. Angeboten werden sie im Handel als Tabletten, Dragees, Frischpflanzensäfte, alkoholische Extrakte (Tinkturen) oder Tropfen.
Bei Erkrankungen der Galle, etwa Gallensteinleiden, vor der Einnahme bitte unbedingt einen Arzt zurate ziehen.