Geschrieben: 05. Februar, 2024 in Heilpflanzen
 
 

Heilpflanze – die Ringelblume


Die Ringelblume (Calendula officinalis) ist ein Korbblütengewächs (Asteraceae oder Compositae). Die einjährige Pflanze blüht über viele Monate, hat halbmeterhohe, verästelte, filzig behaarte Stängel ebenso leicht behaarte, längliche Blätter und allbekannte leuchtend goldgelbe bis orange Blütenköpfe.

Die gekrümmten, „ringförmigen” Früchte sollen der Pflanze ihren Namen gegeben haben, weswegen sie früher Ringelrose, Ringelken, Ringeln, aber auch Stinkblume, Marienrose, Monatsblume, Totenblume und Goldblume genannt wurde. Der botanische Name Calendula könnte sich darauf beziehen, dass die geöffneten Blütenköpfe dem täglichen Lauf der Sonne folgen. Das dekorative Gewächs stand bei vielen Völkern als Friedhofsblume in hohem Ansehen, denn es wurde gerne in Totenkränze und Girlanden gebunden. Calendula ist ein Symbol für die Unvergänglichkeit, weil sie den ganzen Sommer und Herbst über blüht.

Das Herkunftsland der Ringelblume stammt vermutlich aus dem Mittelmeergebiet. Seit dem hohen Mittelalter ist sie in ganz Europa bekannt, vor allem als Heilpflanze. Die Blüten verwendete man seit dem Mittelalter als Gewürz – auch zum Färben der Speisen. Die Blätter mit ihrer bitteren Würze fanden ebenfalls in der Küche Verwendung: Sie wurden in Salate geschnitten. Heute ist diese geschätzte, „pflegeleichte” Zierpflanze aus Bauerngärten nicht mehr wegzudenken.

Die Ringelblume ist eine sehr alte Heilpflanze. Im 12. Jahrhundert erwähnte vor allem Hildegard von Bingen in ihren Schriften die Heilwirkung der Ringelblume. Sie empfahl die Ringelblume innerlich gegen Verdauungsbeschwerden und äußerlich gegen infizierte, eitrige Ekzeme.

In der Volksheilkunde wird Ringelblumentee u. a. gegen:

  •     Magen- und Darmgeschwüre
  •     Verdauungsstörungen
  •     Gelbsucht
  •     Drüsenentzündungen und -schwellungen
  •     Leberleiden
  •     Gallenblasenentzündung
  •     Menstruationsbeschwerden
  •     Hämorrhoiden
  •     Hühneraugen
  •     Warzen und als schweißtreibendes Mittel verwendet

Geerntet werden die Blüten in der Zeit von Juni bis Oktober bei trockenem Wetter. Man verwendet dabei entweder die Blütenblätter allein oder die ganzen Blütenköpfe. Ringelblumenblüten und daraus hergestellte Tees, Tinkturen, Öle oder Salben sollten in keiner Hausapotheke fehlen.

Sie sind ein hervorragendes Mittel bei:

  •     Riss- und Quetschwunden
  •     Schwellungen
  •     Verstauchungen
  •     Blutergüssen
  •     Frostbeulen
  •     Geschwüren
  •     Verbrennungen
  •     schlecht heilenden Wunden
  •     Ekzemen
  •     Furunkeln
  •     Abszessen
  •     Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut
  •     Hautentzündungen und
  •     bei spröder, rissiger Haut

Durch eine milde diuretische Wirkung werden Harnstauungen behoben und Wasseransammlungen in den unteren Extremitäten beseitigt.

Die immunstimulierende, die Wundheilung beschleunigende, granulationsfördernde, entzündungshemmende Wirkung sowie bakterienabtötende Eigenschaften sind wissenschaftlich nachgewiesen. Außerdem wird die Durchblutung angeregt. Mehrere Inhaltsstoffe der Heilpflanze tragen zum Gesamteffekt bei: Saponine, Flavonoide, Carotinoide und ätherische Öle mit Terpenen.