Kälte oder Wärme? Oft reicht ein Temperaturwechsel, um Beschwerden zu lindern
Das gezielte Zuführen von Wärme und Kälte zählt zu den ältesten Heilverfahren. Bei Chinesen und Griechen ist die Anwendung von Thermotherapieformen bereits seit Jahrtausenden belegt. Wickel und Bäder gehören auch heute zu den klassischen Naturheilkundeverfahren und sind auch als Hausmittel sehr beliebt. Wärmen bei Erkältungen, Rücken- und Bauchschmerzen, Kühlen bei Verstauchungen und Stichen: das weiß jedes Kind. Doch es gibt weitere Beschwerden, die mit einem Temperaturwechsel behandelt werden können. Fieber? Schnelle Hilfe, liefern kalte Wadenwickel. Sie helfen die Körpertemperatur zu senken.
Wärmetherapie
Neben wärmender Kleidung ist die einfachste Form den ganzen Körper zu erwärmen ein warmes Vollbad. Hier sollte eine bestimmte Temperatur und Zeitdauer nicht überschritten werden. Ein normales warmes Vollbad sollte nie wärmer als 37 Grad sein und nicht länger als 20 Minuten dauern. Badezusätze mit ätherischen Ölen fördern die entspannende Wirkung eines Vollbades zusätzlich.
Aber es geht noch wärmer: Bei einem Überwärmungsbad wird der Körper gezielt in einen fieberähnlichen Zustand versetzt. Bei 40-41 Grad wird die Körpertemperatur um durchschnittlich 1,8 Grad gesteigert. Dieses heiße Bad sollte nicht länger als 10 Minuten andauern. Danach muss sich der Körper wieder langsam abkühlen. Da das Bad sehr belastend auf den Organismus wirkt, sollte danach eine lange Ruhephase eingelegt werden. Ein wärmendes Vollbad hilft zu entspannen und kann Symptome einer beginnenden Erkältung erfolgreich vertreiben. Auch Schmerzen in Gelenken können durch gezielte Wärmezufuhr gelindert werden.
Ebenfalls ist eine TDP-Therapie (Wärmelampe) sehr empfehlenswert! Die TDP-Therapie wird in einigen Fußpflege u. oder Massage Praxen angeboten. Weiter Infos zur TDP-Therapie hier klicken!
Auch weitere Behandlungsformen wie ein einfaches warmes Fußbad, eine Wärmflasche, Saunagänge und Fangopackungen nutzen die heilende Wirkung von Wärme aus.
Die wohlige Wärme einer Wärmflasche vertreibt lästige Bauch- und Regelschmerzen.
Wirkungen der Wärmetherapie:
- erhöhte Cortisolwerte (Cortisol wirkt entzündungshemmend)
- weiße Blutkörperchen vermehren sich
- Schmerzlinderung
- Muskelentspannung
- Verbesserung der Regenerationskräfte des Körpers
Wärme hilft bei:
- Arthrose (an Händen, Fingern, Knie, Hüfte)
- Wirbelsäulen-Syndromen
- Stoffwechselerkrankungen
- Einschlafstörungen
- Muskulären Verspannungen
- psychosomatischen Erkrankungen
- Unruhe- und Erregungszuständen bei psychischen Krankheiten
- chronischen Atemwegserkrankungen
- beginnenden viralen Infekten
Die Wärmetherapie wird nicht empfohlen bei:
- akuten entzündlichen Schüben (zum Beispiel bei rheumatischen Gelenkentzündungen, diese könnte dadurch gesteigert werden)
- Herz- und Kreislaufschwäche
- Kurzatmigkeit
- fiebrigen Infekten
- Venenleiden
- Thrombosen, Blutergüssen, Ödemen
- Entzündlichen Hautleiden
- Bandscheibenvorfällen
- Ischiasscherzen (Wärme kann hier den Schmerz verschlimmern)
Kältetherapie
Bei der Kältetherapie wird dem Körper Wärme entzogen. Die Gefäße verengen sich, die Durchblutung nimmt ab. Flüssigkeits- und Blutaustritte gehen zurück. Auch die Reflexe der Nerven nehmen ab. Dadurch werden Schwellungen verhindert und Schmerzen gemindert.
Die Kältetherapie wird durchgeführt durch:
- Eispackungen
- Kältekompressen
- kalte Wickel
- Eissprays
Kälte hilft bei:
- Schwellungen nach Insektenstichen
- Entzündungen jeder Art
- Fieber
- Sportverletzungen (Verstauchungen, Prellungen, Quetschungen)
- rheumatischen Krankheiten
- Autoimmunkrankheiten
- Bindegewebserkrankungen
Die Kältetherapie sollte nicht angewendet werden bei:
- Erkrankungen der Herzkranzgefäße
- Durchblutungsstörungen