Geschrieben: 28. Januar, 2016 in Mutter & Kind | Ratgeber Tipps & Trends
 
 

Läuse – Parasitenalarm im Kindergarten


Sie haben wirklich keinen guten Ruf. Und das eigentlich auch zu recht, denn so wirklich nützlich sind sie für den Wirt nicht, dafür aber äußerst lästig: Läuse. Vergleichsweise häufig kommen junge Eltern mit diesen Parasiten in Kontakt. Denn in der heimeligen Atmosphäre von Kindergärten, mit Schlaf- und Kuschelkissen und gemeinsamen Spielen verbreiten sich die Plagegeister besonders gut.


Läuse im Kindergarten, Fotoquelle 123RF

Warum sind gerade Kinder von Läusen betroffen?

Ein Läusebefall hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Läuse sind nicht besonders wählerisch und haben kein Näschen für ‚Schmuddelkinder‘. Sie deponieren ihre Brut in Form kleiner weißer Eier auch gerne in frisch gewaschenem Haar. Und da Kinder in der Tagesstätte oder im Hort anders als ihre Eltern im Büro viel engeren Körperkontakt miteinander haben, breiten sie sich unter Kindern auch viel schneller aus. „Läusebefall ist eindeutig eine Kinderkrankheit“, erklärt Jan Krüger, Vorsitzender der Deutschen Pediculosis Gesellschaft. Demnach sind vor allem Kinder zwischen acht und zwölf Jahren potenzielle Lausbuben und –mädel. Trifft es tatsächlich einmal Erwachsene, sind es oft Eltern befallener Kinder oder deren Erzieher und Lehrer.

Wie verbreiten sich Läuse?

Läuse können nicht fliegen und nicht springen. Aber im Krabbeln macht ihnen so schnell keiner was vor. Da reicht es schon, wenn man im Gebüsch versteckt kurz tuschelnd die Köpfe zusammensteckt, oder sich zur Begrüßung oder zum Abschied vielleicht noch mit Bussi hier und Bussi da umarmt. Flink wie sie sind, reicht Läusen solch flüchtiger Körperkontakt aus, um zu neuen Ufern aufzubrechen, d.h. einen neuen Wirt zu besiedeln. Einen wirksamen und praktikablen Schutz gibt es nicht – außer auf die Anzeichen zu achten: Kratzt sich das Kind auffallend häufig? Kann man vielleicht sogar kleine weiße Eier in den Haaren sehen? Erwachsene sind hier in der Pflicht, denn Kinder wissen diese Zeichen nur selten zu deuten und entsprechend zu reagieren.

Wie reagiert man auf einen Läusebefall?

Sobald man Läuse entdeckt hat, sollte man zunächst auch alle anderen Familienmitglieder auf einen möglichen Befall hin untersuchen. Auch die Eltern der engsten Freunde sollten benachrichtigt werden. Genauso wichtig ist es, umgehend die Schule oder die Tagesstätte des Kindes zu informieren. Dort können die Erzieher und Lehrer auf Anzeichen achten und entsprechend reagieren. Unter Umständen ist das aber gar nicht so einfach, wie es sich zunächst anhört, denn gerade Kinder, die zum ersten Mal Läuse haben, bemerken die Bisse eventuell erst nach ein paar Wochen. In dieser Zeit können sich die Läuse jedoch schon munter auf Wanderschaft begeben. Am besten entdeckt man Läuse, indem man die Haare wäscht, mit einer Pflegespülung ausspült und anschließend durchkämmt. Wenn man den Kamm nun auf einem Tuch ausstreicht, hat man schnell Gewissheit.

Wie behandelt man einen Lausekopf?

Für eine effektive Therapie empfehlen das Robert-Koch-Institut und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) eine Kombination aus zwei Behandlungsmethoden: spezielle Läusemittel und wiederholtes Auskämmen der Haare. Läuseshampoo oder Läusespray gibt es in der Apotheke. Einfach an die Vorgaben der Gebrauchsanweisung halten, und schon ist Ruhe in der Frisur. Allerdings erwischt man dadurch vor allem die bereits geschlüpften Läuse. Ihre Eier können diese Prozedur häufig unbeschadet überstehen. „Deswegen ist es zwingend erforderlich, die Behandlung nach acht bis zehn Tagen zu wiederholen, wenn die Larven geschlüpft sind“, erklärt Michael Forßbohm, Läuseexperte beim Gesundheitsamt Wiesbaden. Durch das wiederholte Kämmen mit einem Läusekamm und einer Pflegespülung wird der Behandlungserfolg außerdem extrem beschleunigt und verbessert.

Übrigens: Läuse lieben Haare. Sie sind ihr angestammter Lebensraum. Als Glatzenträger kann man sich also relativ sicher fühlen!