Geschrieben: 07. August, 2008 in Auge
 
 

Mit Lasertechnik wieder gut sehen!


Sehfehler beheben ohne lästige Brille und Kontaktlinsen

Unsere Augen müssen jeden Tag Höchstleistungen vollbringen. Gutes Sehen ist wichtig und trägt deutlich zur Lebensqualität bei, jedoch ist es nicht selbstverständlich. Unterschiedlichste Formen der Fehlsichtigkeit sind in der Bevölkerung weit verbreitet.

Fast jeder vierte Europäer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren leidet an Kurzsichtigkeit. Gleichfalls sind auch Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmungen weit verbreitet.

Gutes und scharfes Sehen entsteht auf der Netzhaut der Augen. Mehrere Lichtstrahlen werden beim Einfall ins Auge durch die Linse gebrochen und treffen sich dann in einem Schnittpunkt auf der Netzhaut. Durch deren Reizung entsteht dann das „Bild“ des Gesehenen. Liegt durch eine Verformung des Augapfels der Schnittpunkt der Lichtstrahlen nicht unmittelbar auf der Netzhaut, so wird das betrachtete Bild unscharf.

Bei Weitsichtigkeit ist der Augapfel zu kurz, sodass sich die Lichtstrahlen „hinter“ der Netzhaut treffen. Kurzsichtigkeit entsteht wiederum durch eine längliche Verformung des Augapfels, wodurch sich die Lichtstrahlen vor der Netzhaut treffen. Häuft tritt in Kombination mit einer dieser Formen der Fehlsichtigkeit die Hornhautverkrümmung auf, die auch als Stabsichtigkeit bekannt ist. In diesem Fall liegt eine ungleichmäßige Krümmung der Hornhautoberfläche vor, die dazu führt, dass man ein Bild nur verzerrt sieht. Betroffene sehen so beispielsweise einen Punk als einen kleinen Strich.

Diese drei Sehfehler beeinträchtigen das Alltagleben sehr und müssen daher durch verschiedene Hilfsmittel ausgeglichen werden. Schon seit dem 13. Jahrhundert hat sich hier die Brille etabliert. In vielen Ausfertigungen bietet sie praktische Abhilfe. Erst bei höheren Fehlsichtigkeiten stößt das Hilfsmittel an seine Grenzen. Eine Alternative zur Brille bieten Kontaktlinsen. Auch sie korrigieren jede Form der Fehlsichtigkeit problemlos. Kontaktlinsen sind jedoch viel pflegeintensiver als eine Brille. Zudem kann mangelhafte Pflege zu unangenehmen Infektionen führen. Bei langjährigem Tragen kommt es ferner oft zu Irritationen der Hornhaut und zu Allergien gegen die Reinigungsmittel.
Für einige Menschen stellt das Tragen von Sehhilfen eine Beeinträchtigung im täglichen Leben, beim Sport und in der Freizeit dar. Neben dem ästhetischen Aspekt ist zum Teil auch eine Minderung des Wohlbefindens feststellbar.

Moderne operative Verfahren versprechen seit einigen Jahren Erleichterung für alle Betroffenen. Diese als „refraktiv-chirurgische Operationen“ bekannten Eingriffe beheben durch Verwendung von Laserstrahlen sowohl Kurz- und Weit-, als auch Stabsichtigkeit. Die Zahlen derartiger Eingriffe am Auge steigen in Europa jährlich an. In den USA sind Lasereingriffe am Auge bereits an der Tagesordnung.

Einige Vorraussetzungen müssen für eine Laser-Operation am Auge gegeben sein. Die Augen sollten, bis auf die Fehlsichtigkeit, gesund sein. Zudem ist es notwendig, dass der Patient mindestens das 18.Lebensjahr vollendet hat, da sich der Grad der Fehlsichtigkeit erst in diesem Alter stabil eingependelt hat. Weiterhin darf der Patient weder an grauem noch an grünem Star leiden.
Vor mehr als zehn Jahren begründete die PRK (Photorefraktive Keratektomie)-Methode Laser-Operationen am Auge. Bei dieser ältesten Methode wird eine Kurzsichtigkeit bis -6 Dioptrien behoben. Die oberste Hautschicht der Hornhaut, das Epithel, wird mit Hilfe von chirurgischen Instrumenten entfernt. Daraufhin wird die Hornhaut oberflächlich durch Laser korrigiert. Das Epithel wächst anschließend innerhalb weniger Tage nach.

Die Lasek (Laser Epithel Keratomileusis)-Methode stellt eine Weiterentwicklung der PRK-Methode dar. Bei dieser Vorgehensweise wird durch eine Ethanollösung die Epithelschicht der Hornhaut abgelöst. Nach der korrigierenden Laserung erfolgt das Nachwachsen des Epithels.

Das derzeit bekannteste Verfahren der Laserkorrektur am Auge ist die Lasik (Laser in situ Keratomileusis)-Methode. Sowohl Kurzsichtigkeit (bis -8 Dioptrien), Weitsichtigkeit (bis +3 Dioptrien) als auch Stabsichtigkeit können mit dieser Operation behoben werden. Hierbei wird zuerst mit einer Art Spezialhobel eine dünne Schicht Hornhaut abgetrennt und wie eine Art Deckel auf die Seite geklappt. Danach erfolgt die Korrektur der Hornhaut mit Laserstrahlen. Nach dieser Laserung wird die Hornhautklappe zurückgeschlagen und die behandelte Stelle somit wieder geschlossen. Auf diese schonende Weise ist eine schmerzfreie Augenkorrektur ohne lange Regeneration des Epithels möglich.

Die Lasik-Methode wird mittlerweile ebenfalls in weiterentwickelter Form angewandt: Die so genannte Femto-Lasik ist das bisher jüngste und sicherste Laserverfahren. Hierbei erzeugt ein Femto-Sekundenlaser eine Lasche in der obersten Hornhautschicht. Der Laser erzeugt winzig kleine Gasbläschen in der Hornhaut und trennt so auf einer genau festgelegten Tiefe die Hornhaut auf. Diese noch präzisere Methode ersetzt den mechanischen Hobel und ist daher noch sicherer. Nach dieser Erstellung der Lasche korrigiert ein Excider-Laser, wie bei der herkömmlichen Lasik-Methode, die Fehlsichtigkeit. Die Femto-Lasik-Methode wird inzwischen sogar von der NASA und der US Air force bei Astronauten und Kampfpiloten akzeptiert, da sie auch in größeren Höhen ein stabiles Sehvermögen ermöglicht.

Sämtliche dieser Laser-Operationsmethoden dauern nur wenige Minuten und werden in der Regel ambulant durchgeführt. Nachdem der Patient eine Beruhigungstablette eingenommen hat, wird er für die Operation vorbereitet. Die Augen werden lokal mit Augentropfen betäubt. Die Operation verläuft schmerzfrei ab. Traten nach den älteren Methoden noch Schmerzen während des Heilungsprozesses des Hornhautepithels auf, so versprechen die moderneren Methoden Schmerzfreiheit. In der Regel können sogar beide Augen während einem Termin korrigiert werden. Nach der Operation ist schon ein annähernd normales Sehvermögen erreicht. In einzelnen Fällen können die Augen tränen und es kann sich ein vorübergehendes reibendes Gefühl bemerkbar machen. Kurz nach der Operation ist auch ein kurzzeitiges verschwommenes Sehen zu erwarten. Eine Schutzbrille verhindert, dass die noch empfindlichen Augen geblendet werden. Für die erste Nacht erhält der Patient einen durchsichtigen Verband, der am nächsten Morgen entfernt werden kann. Während der ersten Wochen müssen regelmäßig Augentropfen in die Augen gegeben werden. Mit Wasser sollten die frisch operierten Augen nicht in Kontakt kommen, ferner sollte man übermäßiges Reiben vermeiden. Schon nach wenigen Wochen kann man seine Augen auch erhöht belasten. Eine endgültige Stabilität des Sehvermögens stellt sich circa sechs bis acht Wochen nach der Operation ein.

Seit einiger Zeit wächst der Markt für Laser-Augenoperationen im Ausland. Hier wird für kleines Geld eine qualitativ hochwertige Behandlung versprochen. An dieser Stelle ist deutliche Vorsicht geboten. Um sich von derartigen fraglichen Angeboten abzusetzen, ließen sich angesehene Augen-Laser-Kliniken ein TÜV- Zertifikat ausstellen, auf das man unbedingt achten sollte.