Geschrieben: 10. September, 2013 in Gesundheit | Naturheilkunde
 
 

Stress betrifft alle Menschen – Stressbewältigung ist die Lösung


„Jeder macht sich seinen Stress selbst“, diese äußerst zutreffende Volksweißheit kennt jeder. Doch was lernen wir daraus? Nur selten nehmen wir diese Erkenntnis wirklich wahr und denken um. Wenn wir selbst für unseren Stress und unser Handeln verantwortlich sind, dann sind wir es auch, die den Stress bewältigen und vermeiden können.



Was ist Stress?

Unter Stress versteht man durch äußere Einflüsse und Belastungen hervorgerufene psychische und körperliche Reaktionen. Stress ist grundsätzlich dazu da, sich auf diese veränderten Situationen und Anforderungen schneller anpassen zu können. So ist Stress eine Art Notfallprogramm des Körpers und dient der Leistungssteigerung. Dauerhaft ist Stress jedoch äußerst belastend für den menschlichen Organismus. Deshalb ist es wichtig, sich seinen Stress bewusst zu machen und gegen den Stress aktiv vorzugehen

“Disstress” – der negative Stress

Negativer Stress wird durch äußerliche Einflüsse ausgelöst. Dies können steigende Anforderungen und Leistungsdruck im Job sein, Streit in der Familie, Hektik, Zeitmangel oder Geldmangel. Aber auch Angst, Termindruck, Reizüberflutung und viele andere Faktoren können Stress verursachen. Negativer Stress wird meistens durch Situationen und Anforderungen ausgelöst, die wir als überfordernd, unangenehm und belastend empfinden. Oft ergeben sich Zweifel, die Aufgaben erfolgreich bewältigen zu können. Nicht selten fühlt man sich als Opfer oder Versager.

“Eustress” – der positive Stress

Natürlich ist nicht jeder Stress negativ zu sehen. Stress kann auch anspornen und beleben, er kann motivieren und Energie frei setzen. So sind der Stress vor einer Hochzeit, während des ersten Verliebtseins, nach einer Beförderung, vor neuen Herausforderungen oder auch während einer Achterbahnfahrt positiver Stress. Positiver Stress wird durch Situationen hervorgerufen, die man als Herausforderung erlebt und denen man sich gerne stellt. Diesen Aufgaben fühlt man sich gewachsen.

Stressreaktionen des Körpers

Kann man den Stress nicht kontrollieren, die stressenden Faktoren nicht bewältigen, so kommt es häufig zu körperlichen und auch mentalen Reaktionen. Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel, Magen- und Darmbeschwerden, bis hin zur völligen Erschöpfung können körperliche Folgen von Dauerstress sein. Mental wirkt sich der ständige Stress durch Niedergeschlagenheit, depressive Störungen und Unruhezustände aus.
In einer akuten Stresssituation reagiert der Körper mit einem Notfallprogramm. Stresshormone (Adrenalin und Cortisol) werden ausgeschüttet. Diese bewirken, dass sich unsere Gehirnleistung steigert. Weiterhin steigen Puls und Blutdruck und man atmet schneller. Ferner wird vermehrt Blutzucker aus den Körperreserven freigesetzt, während die Verdauung auf Sparprogramm läuft.

Diese wertvollen Tipps können Ihnen bei der Stressbewältigung helfen
Sind Sie gestresst? Dann nehmen Sie sich diese Tipps zu Herzen:

  • Feste Schlafenszeiten, so trainieren Sie Ihre „innere Uhr“.
  • Zeitmanagement: Teilen Sie Ihre Zeit am Tag realistisch ein. Organisieren Sie ihren Alltag. Was können Sie schaffen?
  • Setzen Sie sich nicht dauerhaft unter Leistungsdruck.
  • Ordnung halten kann Stress vermeiden. Geben Sie wichtigen Dingen „ihren Platz“.
  • Pausen machen, schon wenige Minuten klären den gestressten Blick und lassen Sie durchatmen. Trinken Sie einen Kaffee/Tee oder machen sie ein paar Ãœbungen vor dem geöffneten Fenster.
  • Hobbys sind Stressvernichter: Lesen Sie ein gutes Buch oder treffen Sie sich mit Freunden, das hilft beim „Abschalten“.
  • Feste Rituale, wie ein heißes Bad, ein Spaziergang am Abend oder ein Glas heiße Milch vor dem Schlafengehen helfen, den Kopf für die Nacht frei zu bekommen.

Sport gegen Stress

Körperliche Aktivitäten helfen bei der Stressbewältigung. Schon wenige Minuten am Tag aktivieren den Organismus. Auf diese Weise kann man sich körperlich abreagieren. Das vegetative Nervensystem kommt ins Gleichgewicht, Unruhezustände und Niedergeschlagenheit werden überwunden.

Diese Sportarten helfen besonders gut gegen Stress:

  • Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen oder Rad fahren.
  • Spazieren gehen und wandern an der frischen Luft.
  • Traditionelle asiatische Bewegungsformen wie Yoga und Tai Chi. Sie verbinden Entspannungsübungen mit sportlicher Bewegung.

Mentale Entspannungstechniken gegen Stress

Autogenes Training: Durch Autogenes Training lernt man Techniken, sich aktiv zu entspannen. Spezielle Atem-, Wärme-, Schwere- und Kopfübungen führen zu einer Erweiterung der Blutgefäße. Mit beruhigenden Formeln wirkt man entspannend auf sein Bewusstsein ein.

Progressive Muskelentspannung: Die Progressive Muskelentspannung arbeitet mit gezielter Anspannung und Entspannung von Muskelpartien. Durch diese Ãœbungen erzielt man eine besonders tiefe Entspannung der Muskulatur.

Naturheilkundliche und homöopathische Mittel zur Stressbewältigung
Viele verschiedene Heilpflanzen verfügen über eine beruhigende Wirkung:

  • Baldrian: Nicht ohne Grund ist die Heilpflanze die bekannteste Einschlafhilfe. Baldrian beruhigt jedoch auch am Tage. Er ist nebenwirkungsfrei und als Tee und in Tablettenform sehr gut verträglich.
  • Johanniskraut wird vor allem bei der naturheilkundlichen Behandlung von depressiven Verstimmungen angewandt. Es hilft jedoch auch sehr gut bei der Behandlung von Stresszuständen.
  • Hopfen ist der Grund, warum Bier müde macht. Vor allem in Kombination mit Baldrian befreit es erfolgreich von Unruhezuständen und Stress.
  • Passionsblumen sind tropische Schlingpflanzen. Gesundheitlich wertvoll sind vor allem ihre Blätter. In ihnen sind Stoffe enthalten, die das vegetative Nervensystem beruhigen. Sie befreien von stressbedingten Angstzuständen, Anspannungen und Reizbarkeit.
  • Melisse wirkt gegen Unruhe und Nervosität, auch diese Pflanze kann gegen Stress helfen.
  • Zinkvalerat hilft gegen nervöse Unruhe, welche durch Ãœberforderungen im Beruf oder auch im Privatleben hervorgerufen werden kann.
  • Coffea arabica in kleinsten homöopathische Mengen: Ganz entgegen der weitläufigen Meinung, können kleinste Mengen Koffein helfen, Stress abzubauen und Einschlafschwierigkeiten zu überwinden. Besonders in Kombination mit anderen beruhigenden Heilkräutern entfaltet es seine positive Wirkung.
  • Hafer: Ein Tee aus grünem Haferkraut hilft bei nervöser Erschöpfung, Schlaflosigkeit und auch Nervenschwäche.

Diese Kräuter können einzeln als Tee genossen oder als homöopathisches Komplexmittel (hier z.B. Passionsblume mit Hafer, Zinkvalerat und Coffea) bei der Stressbewältigung helfen.