Tee gegen Alzheimer?
Lange kursierte das Gerücht, dass Grüner Tee zur Vorbeugung von Alzheimer beitragen kann. Dieser Tatsache sind Wissenschaftler auf dem Grund gegangen und veröffentlichten Ihre jüngsten Erkenntnisse im Fachblatt „Journal of Neuroscience“ (Bd. 25, Nr. 38). Was ist also dran am Tee, der vor Demenz schützen soll?
Die Zahl der vom Alzheimer betroffenen Patienten steigt stetig an. Aufgrund des Alterswachstums und dieser Entwicklung gehen Experten inzwischen davon aus, dass sich die Zahl der Alzheimer-Patienten im nächsten halben Jahrhundert sogar verdoppeln werde. Dieser Fakt ist gerade deshalb so erschütternd, da selbst bedeutende Forscher und Ärzte bislang keine Lösung gegen die Demenzerkrankung gefunden haben.
Dennoch gibt es einen Hoffnungsschimmer, die vor allem zur Vorbeugung dieser lebensverändernden Erkrankung dienen kann. Wissenschaftler konnten bei einer Versuchsreihe feststellen, dass ein Wirkstoff des Grünen Tees die Bildung von Alzheimer hemmt. Im Versuch wurden Mäuse, welche genetisch darauf programmiert waren diese Krankheit zu entwickeln, mit Epigallocatechin-Gallat (EGCG) – einem Inhaltsstoff des grünen Tees, behandelt und zeigten eindeutige Reaktionen. Durch die regelmäßige Injektion des EGCG konnte die Ablagerung von Eiweißen, sogenannten Beta-Amyloid-Proteinen – die für die Bildung von Alzheimer Verantwortung tragen – gehemmt werden. Das Versuchsergebnis war dabei überzeugend, denn bei den behandelten Mäusen zeigten sich rund 50 % weniger Ablagerungen als bei den unbehandelten Nagern.
Dennoch zeigte diese überwältigende Ergebnis ebenso Ernüchterung, denn eine Tasse Grüner Tee am Tag wird kaum einen Menschen vor Alzheimer schützen können. Zwar ist die Menge des EGCG stark konzentriert enthalten, aber ebenso vereint diese Teesorte Inhaltsstoffe, die die Wirkung des Epigallocatechin-Gallats blocken. Wirkliche Vorbeugung kann nur ein Nahrungsergänzungsmittel schaffen, welches EGCG in reiner Form auf konzentrierte Weise enthält. Weiterhin lässt sich die Studie bisher nicht auf den Menschen übernehmen, da die Testreihe einzig an Mäusen durchgeführt wurde. Diese besitzen zwar eine ähnliche genetische Struktur, sind jedoch nicht mit dem Menschen ganz und gar gleichzusetzen. Erst dann ist die Erkenntnis um die Substanz vielversprechend, wenn eindeutig bewiesen wird, dass die Mechanismen der Alzheimererkrankung sowohl bei Mensch, wie auch bei Maus gleichermaßen funktionieren.
Alles umsonst – oder doch Grüner Tee?
Bei Grünem Tee kann man dennoch gerne zugreifen. Gerade in der Krebsforschung wird ein besonderes Augenmerk auf dieses Heißgetränk gelegt. Dies ist dem hohen Anteil an Antioxidanten zu verdanken, die zur Vorbeugung von Tumoren dienen und dessen Wachstum hemmen können.