Geschrieben: 14. März, 2017 in Gesundheit
 
 

Was ist Endokrinologie?


In der Medizin wimmelt es nur so von Begriffen, die für Otto Normalverbraucher zunächst ziemlich unverständlich erscheinen. „Endokrinologie“ ist ein solcher Begriff. Da es sich dabei um einen sehr wichtigen und relativ modernen Teilbereich der Inneren Medizin handelt, wollen wir hier etwas Aufklärungsarbeit leisten.
Nahezu jeder Aspekt unseres Körpers wird in der einen oder anderen Form von Hormonen beeinflusst. Die Endokrinologie widmet sich der Ausschüttung und Wirkungsweise dieser Hormone, dem Endokrinium. Das Wort „endokrin“ bezeichnet dabei die Freisetzung von Hormonen in die Blutbahn. Die Endokrinologie ist also ein sehr facettenreicher Bereich, der in viele andere Bereiche hineinspielt, die Zusammenhänge erfasst und sich nicht auf Allgemeinplätze beschränken darf.

Fotoquelle: 123RF – Beispiel eines Hormon Kreislaufes

In das Aufgabengebiet eines Endokrinologen oder einer Endokrinologin fallen genauso seltene und weniger seltene Hormonerkrankungen wie auch sogenannte Volkskrankheiten, z.B. Osteoporose, Diabetes, Unfruchtbarkeit, Rheuma, Bluthochdruck oder Wechseljahresbeschwerden. Auch viele Tumore wachsen hormonabhängig oder produzieren sogar selbst Hormone. Die Disziplin der „Vergleichenden Endokrinologie“ konnte mittlerweile nachweisen, dass schon einfachste Organismen Hormone zur Informationsübermittlung nutzen.

Was sind Hormone?

Hormone sind Botenstoffe, die in Drüsen des Körpers produziert und ausgeschüttet werden. Entsprechende Drüsen sind beispielsweise die Schilddrüse, die Nebenschilddrüse, die Nebennieren, die Hirnanhangsdrüse, die Bauchspeicheldrüse, und nicht zuletzt die Hoden beim Mann und die Eierstöcke bei der Frau. Hormone beeinflussen das Wachstum und die Entwicklung der Organe, steuern die Fortpflanzung, und gewährleisten die momentane Anpassung des Körpers und der Psyche an Umweltreize, wie z.B. Zuneigung oder Gefahr. Sie wirken bereits in sehr geringen Mengen und treten mithilfe von speziellen Molekülen, den sogenannten Rezeptoren, in Wechselwirkung mit den Zielzellen.

Endokrinium und unser Nervensystem

Betrachtet man die Wirkungsweise des Endokriniums fällt auf, dass es ähnlich wie unser Nervensystem funktioniert. Und zwar in der Hinsicht, dass es wie das Nervensystem alle Organe miteinander verbindet und eine wechselseitige Beeinflussung untereinander ermöglicht. Und auch zwischen dem Endokrinium und dem Nervensystem besteht eine enge Beziehung. Nicht zuletzt liegt das daran, dass unser Gehirn, Zentrum unseres Nervensystems, auch eine wichtige Hormondrüse bzw. Wirkungsgebiet für viele Hormone ist. Über den Bereich des Hypothalamus nimmt es Einfluss auf den Körper und ist selbst dem Einfluss von Hormonen anderer Organe, z.B. der Nebennieren, Geschlechtsdrüsen oder der Schilddrüse ausgesetzt.

Bei der hormonellen Kommunikation handelt es sich also um ein Grundprinzip des menschlichen Körpers, dessen Verständnis essentiell für unsere Einsicht in die Funktionsweise unserer selbst ist.

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