Geschrieben: 04. Juni, 2014 in Bauen & Wohnen
 
 

Wohlfühlwohnung – ohne Schimmel!


Allergien sind auf dem Vormarsch, und seit die Häuser aus Energiespargründen immer dichter werden, steigt auch die Anzahl der von Schimmel betroffenen Wohnungen Gesund & Vital zeigt Ihnen, wie Sie in ihrer Wohnung das Schimmelrisiko senken können.


Fotoquelle: wellwall GmbH


Kleine Schimmelkunde

Schimmelpilze wachsen auf ihrer Nahrungsgrundlage: der Edelschimmel auf Salami, der Wohnungsschimmel begnügt sich z.B. mit Tapetenkleister oder Staub. Schimmel vermehrt sich über unsichtbare Sporen, die in der Luft herumfliegen. Trifft eine Spore auf ein Lebensumfeld mit passendem pH-Wert und bekommt ausreichend Feuchtigkeit, fängt der Pilz an zu wachsen.

Ursachenforschung: woher kommt die Feuchtigkeit?

Wird die betroffene Wand von außen durchfeuchtet, oder ist im Neubau noch nicht durchgetrocknet, sind alle Maßnahmen nutzlos, die das Problem von innen her angehen wollen. Zuerst muss die Ursache behoben und die Wand getrocknet werden.

Stichwort „Nutzerverhalten“ – Feuchte Luft trifft kalte Wand

Hat eine Wohnung bereits dichte Fenster und Türen, aber noch keine gedämmte Außenwand, wird der in der Wohnungsluft enthaltene Wasserdampf nicht mehr unbemerkt nach draußen geführt, sondern die kühlen Außenwände „beschlagen“ wie der Badezimmerspiegel nach dem Duschen. Der Ratschlag „richtig lüften“ löst das Problem nur teilweise: selbst bei vorbildlichem Lüften bleibt in den Ecken der Außenwände die Feuchtigkeit oft erhalten.

Altbewährtes oder neue Entwicklungen gegen Schimmel

Wer dem Schimmel die Lebensgrundlagen entzieht, schafft sich selber damit ein angenehmeres Wohnklima. Zunehmend werden alte Bauweisen und Baustoffe wiederentdeckt und von den Herstellern verbraucherfreundlich optimiert.

Klimaplatten wirken dreifach gegen Schimmelbefall

Klimaplatten heißen korrekt „Calciumsilikatplatten“ und werden aus natürlichen Rohstoffen wie Kalk, Quarz, Sand, Wasser und Zellulosefasern hergestellt. Dieses Gemisch wird in Form gepresst und unter Dampfdruck gehärtet. Das dabei verdampfende Wasser hinterlässt feinste Poren, die – je nach Situation – als isolierendes Luftpolster oder als „Zwischenlager“ für überschüssige Luftfeuchtigkeit dienen. Dadurch sorgen diese Platten für eine wärmere Wandoberfläche, und falls z.B. beim Kochen doch zu viel Wasserdampf anfällt, wird er von der Platte aufgesaugt. Für zusätzliche Sicherheit sorgt der pH-Wert. Die feinen Poren der Platten dürfen nicht mit herkömmlicher Wandfarbe oder dichten Tapeten verklebt werden, Hersteller wie z.B. CASIPLUS stellen deshalb ausführliches Informationsmaterial zur Verfügung.

Kalkverputz – alte Tradition in moderner Optik

Mit dem Kalkanstrich in Uropas Kuhstall haben moderne Kalkverputze nur noch die gesunden Eigenschaften gemeinsam. Hersteller wie z.B. die Kalkmanufaktur mit ihrem wellwall®NaturKalk- System bieten vom Grundputz bis zur dekorativen Wandoberfläche eine Produktpalette an, die komplett aufeinander abgestimmt ist. Außer den erwiesenen gesundheitlichen Vorteilen, bieten Naturbaustoffe heute eine beeindruckende Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten.

Vorhandenen Schimmel selbst beseitigen?

Unproblematisch sind Bereiche, wo der Schimmel nur auf der Oberfläche wächst: Silikonfugen oder z.B. in der Ecke des Badezimmers auf den Fliesen. In diesen Fällen lässt er sich leicht mit 70 – 80 Prozentigem Alkohol abwaschen. Für genauere Informationen bietet das Gesundheitsamt Bremen auf seiner Website den Flyer „Schimmel richtig entfernen – so wird´s gemacht!“ an. Spezielle Anti- Schimmel-Mittel zum Aufsprühen oder überstreichen werden dort nicht empfohlen. In Fällen, wo sich Schimmel großflächig ausgebreitet hat oder in die Wand „einwachsen“ konnte (z.B. bei Gipskartonplatten) kann ein unsachgemäßes Vorgehen die Schimmelsporen aufwirbeln und in der Wohnung verbreiten. Dadurch entstehen mehr Gesundheitsgefahren als durch den vorher ungestört wachsenden Schimmel. Deshalb arbeiten Fachfirmen in diesen Fällen nach strengen Richtlinien, die das Aufwirbeln der Sporen verhindern und die Arbeiter vor Schadstoffen schützen.

Der Schimmelgutachter

Sind sich Mieter und Vermieter uneinig über die Ursache des Schimmelbefalles, oder treten in einer Wohnung vermehrt Gesundheitsprobleme auf, obwohl kein Schimmel zu erkennen ist, kann ein Schimmelgutachter hinzugezogen werden. Dieser kann anhand der vorgefundenen Schimmelarten ihren bevorzugten Lebensraum zuordnen und so auch versteckten Schimmelbefall aufspüren. Umgekehrt kann er einschätzen, ob und wie gesundheitsgefährdend der vorgefundene Schimmel ist und dann Sanierungsmaßnahmen empfehlen, die im Aufwand angemessen sind.

Durch eine  kontrollierte Wohnraumlüftung werden Schadstoffe, Co2 und Feuchtigkeit (Hauptursache für SCHIMMELBILDUNG) ständig abgeführt. Die Kontrollierte Wohnraumlüftung hat viele Vorteile.