Geschrieben: 08. Juni, 2012 in Mutter & Kind | Reisetipps
 
 

Nützliche Tipps zum Zahnen – Was tun, wenn im Urlaub das Baby zahnt?


Viele Eltern, die ihren Jahresurlaub mit Baby planen, haben häufig das Pech, dass gerade in der schönsten Zeit des Jahres ihr Baby anfängt zu zahnen. Die nächtliche Ruhe ist dahin – Baby ist reizbar, unruhig und quengelig. Die Erholung gestaltet sich nicht so wie man sie sich eigentlich gewünscht hat.  Wie kommt es, dass der Milchzahndurchbruch auf verschiedene Weise abläuft? Eine Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Kein Arzt der Welt kann die unterschiedliche Anfälligkeit zahnender Kinder erklären.


Man weiß nur, dass die Veranlagung eine Rolle spielt, denn das Zahnen – also der Durchbruch der bleibenden Zähne durch das Zahnfleisch – plagt vor allem die Kinder, deren Eltern ebenfalls eine „erschwerte Zahnung“, so der Fachausdruck, durchlitten haben.

„Baby Zahnen“ ist keine Krankheit

Doch wie sehr ein zahnendes Kind auch leidet: Zahnen gilt medizinisch nicht als Krankheit, sondern als ganz normaler, natürlicher Vorgang, der zur Kindheit gehört wie Wachsen und Laufenlernen. Zahnen – Strapaze für den ganzen Körper Ihres Kindes. Wenn‘s um Zähnekriegen geht, ist kein Baby wie das andere. Die einen „gebären“ jeden einzelnen ihrer Milchzähne unter Qualen und Geschrei. Bei den anderen bahnen sich die ersten Zähne den Weg ins Freie so unproblematisch, dass die Eltern per Zufall entdecken, dass wieder ein neues Beißerchen angekommen ist. Obwohl viele Zahnärzte bezweifeln, dass das Zahnen für die Kinder mit großen Schmerzen verbunden ist, haben erfahrene Kinderärzte und Eltern keinen Zweifel daran, dass das Zähnekriegen Säuglinge und Kleinkinder plagt.

Schließlich ist das Zahnen ein enormer Wachstumsprozess in der Entwicklung des Kindes, der Energie kostet und den Körper strapaziert. Folgende Symptome kann man beim zahnenden Kleinkind beobachten: Reizbarkeit, Fieber, Atemwegsinfekte, Appetitmangel, Schlaflosigkeit, Verstopfung, Durchfall, Sabbern und Hautausschläge. Dabei bedingt häufig ein Symptom das andere. So haben zum Beispiel Sabbern, Durchfall und Atemwegsinfekte einen gemeinsamen Nenner: die ständigen Mund-Manipulationen des Kindes.

Mit Fingerchen, Fäustchen und allem anderen, was das Kind zum Lindern der zahnungsbedingten Druckschmerzen in den Mund steckt, gelangen nämlich ständig Bakterien und andere Keime in die Mundhöhle und von da aus in Hals, Nase und Bronchien sowie in den Magen-Darm-Trakt, wo sie Durchfall auslösen können. Kommt der Durchfall durch‘s Zahnen oder durch die Hitze? Hat das Baby im Urlaub Durchfall, muss man sich immer fragen, ob dieser nicht durch das Zahnen des Baby sondern durch das Klima oder den veränderten Tagesrhythmus hervorgerufen wurde. Für den kleinen Organismus bedeuten Veränderungen manchmal Stress.

Zahnungsbeschwerden verstärken zudem die Stresssituation

Manche Kinder bekommen davon eine verstärkte Darmaktivität, sprich Durchfall, andere reagieren eher mit  Darmträgheit, also Verstopfung. Auch Sabbern und Hautausschläge hängen häufig zusammen und treten besonders beim Zahnen des Baby auf. Der mit Keimen angereicherte Speichelüberschuss macht Urin und Stuhlgang so aggressiv, dass sich die zarte Po-Haut des Baby trotz häufigen Wickelns entzündet. Außerdem reizen die Sabbermengen die Haut rund um den Mund. Zahnende Kinder sind an Kinn und Wangen häufig rot und wund. Zu allem Überfluss fiebern zahnende Kinder oft auch noch. Zwar nicht hoch und auch nicht Tage lang, aber doch so, dass sie quengelig werden und nicht richtig schlafen können (bei Temperaturen über 39 Grad das Kind bitte zum Arzt bringen. Derart hohes Fieber kann nicht allein vom Zahnen kommen). Anderen Kindern rauben vor allem die Zahnungsbeschwerden den Schlaf. Sie leiden nachts unter wiederholten  Schmerzattacken, die sie mit einem Aufschrei erwachen lassen.

Was kann ich tun, wenn mein Baby zahnt?

Wie kann ich meinem zahnenden Baby unterwegs helfen? Zahnende Baby müssen beißen. Den ersten Vorschlag macht das Baby selbst, wenn es sein Fäustchen in den Mund steckt; es braucht was zum Beißen. Entweder den Zeigefinger von Mutter oder Vater, der ihm gleichzeitig das Zahnfleisch etwas massiert. Oder etwas Kühles zum Draufbeißen. Kälte mindert die Durchblutung, lindert Schmerzen und hemmt Entzündungen. Geeignet ist zum Beispiel ein mit Wasser oder Kühlmasse gefüllter Beißring (beim Kauf vergewissern, dass die Hülle weichmacherfrei und der Inhalt ungiftig ist!). Andere Beißinstrumente aus dem Kühlschrank können zum Beispiel Karotten sein, Gurken oder Kohlrabistücke. Allerdings sollte man alle essbaren Beiß-Spielsachen, wie zum Beispiel auch harte Brotrinden, dem Kind nur unter Aufsicht überlassen. Damit man sofort merkt, wenn der kleine Zahner sich verschluckt.

Urlaubszeit ohne Quengeln – So steht man das Zahnen im Urlaub durch

Im übrigen kann man auch versuchen, die Zahnungsbeschwerden wegzumassieren. Quengelnde Zahnungskinder entspannen sich, wenn man ihnen die Wangen im Bereich der Zahnleisten von außen sanft massiert. Einigen Kindern hilft auch Massage im Bereich der Zehen-Beeren beim Zahnen, weil dort die Reflexzonen der Zahnleisten liegen – dies kann man auch gut in der Familie hin und wieder realisieren, wenn sich unterschiedliche Familienmitglieder um das Kind kümmern. Bleibt das Kleinkind trotz aller Beißübungen und Massagen quengelig und unruhig, kann man es mit Arzneien versuchen. Zum Beispiel mit homöopathischen Mischpräparaten speziell für den Fall, dass Ihr Baby zahnt. Sie haben keine Nebenwirkungen, sind rezeptfrei in der Apotheke zu haben und wirken bei vielen Kindern erstaunlich gut.

Die „normale“ Medizin bietet gegen Zahnungsbeschwerden hauptsächlich so genannte Lokalanästhetika an. Das sind leichte örtliche Betäubungsmittel, die den Druckschmerz über dem durchbrechenden Zahn lindern, aber schon nach kurzer Zeit vom Speichel weggespült werden. Die Homöopathie hält für zahnende Babys ein sanftes, natürliches, schmerzstillendes Präparat bereit: Kleine Globuli (Kügelchen), die im Mund zergehen, wirken an Ort und Stelle. – Baby‘s Schmerz geht zurück.

Gute Reise, viel Spaß und beste Erholung.