Wie kann man seinen Cholesterinspiegel senken?
Cholesterin – lebenswichtig, aber auch gefährlich
Cholesterin (ein Blutfett) ist ein lebensnotwendiges Fett, Menschen und Tiere können ohne diesen Stoff nicht existieren. Da sich die Fettmoleküle nicht ohne Hilfe im Blut bewegen können, binden sie sich an Lipoproteine (HDL und LDL), um so durch die Gefäße des Körpers transportiert zu werden. Das Cholesterin ist Baustein aller Zellwände und Isolierschicht für unsere Nervenzellen.
Es ist Muttersubstanz für das zur Knochenbildung wichtige Vitamin D und wird u.a. im Gehirn und in den Nebennieren dringend benötigt, denn der Stoff ist eine Vorstufe bei der Bildung lebenswichtiger Hormone. Da es auch eine Vorstufe der Gallensäure ist, wäre ohne Cholesterin die Fettverdauung im menschlichen Körper nicht möglich.
90 % des Cholesterins stellt der menschliche Köper selbst her. Pro Tag werden zwischen einem und zwei Gramm in Darm und Leber synthetisiert. Nur ein sehr geringer Anteil muss über die Nahrung aufgenommen werden.
Durchschnittlich liegt der Gesamtcholesterinspiegel bei Erwachsenen zwischen 35 und 65 Jahren bei ca. 236 mg/dl, im Alter steigt er jedoch weiter an. Der Cholesterinwert wird von Medizinern in zwei weitere Werte unterteilt. So gibt es das so genannte „Nützliche/Gute Cholesterin“, das an das Lipoprotein HDL (High Density Lipoproteins) gebunden ist, und das „Gefährliche/Böse Cholesterin“, das an LDL (Low Density Lipoproteins) gekoppelt ist.
Das HDL-Lipoprotein bewirkt, dass Blutfett von Organen und Gewebe zur Leber transportiert wird, wo es vom Körper abgebaut werden kann. Das LDL-Cholesterin transportiert die Blutfette von der Leber zu den Organen hin. Kommt es hier zu einem Überangebot, lagert sich das nicht benötigte Blutfett in den Gefäßen ab. Das LDL-Cholesterin ist auf diese Weise in oxidierter Form Hauptbestandteil des gefäßverengenden Plaques. Durch diese Gefäßverkalkungen, auch Arteriosklerose genannt, wird der Blutfluss behindert und es kann durch kleinere Blutgerinnsel ganz zum Verschluss kommen. Passiert dies im Herzen, ist ein Herzinfarkt die Folge. Im Gehirn führt ein Gefäßverschluss zu einem Schlaganfall. Je länger ein erhöhter Cholesterinspiegel im Blut vorliegt, umso höher ist das Risiko, an Arteriosklerose zu erkranken. Kommen hierzu noch weitere Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen, Bewegungsmangel, hoher Blutdruck oder Diabetes, vervielfacht sich die Gefahr der Arterienverkalkung und somit auch das Risiko für eine Herz-Kreislauf Erkrankung.
Wie kommt es zu einem erhöhten Cholesterinspiegel?
Mehr als die Hälfte aller erwachsenen deutschen Bundesbürger weist einen erhöhten Cholesterinspiegel auf. Neben verschiedenen Krankheiten an Schilddrüse, Nieren und Leber, die den Cholesterinspiegel anheben, liegt der Grund hierfür oft auch in einer erblichen Vorbelastung. Eine unausgewogene Ernährung mit zu vielen tierischen Fetten lässt zusätzlich den Cholesterinspiegel steigen. Da nur ein sehr geringer Anteil des menschlichen Cholesterinbedarfs durch die Nahrung gedeckt werden muss, liegt häufig ein Überangebot an Blutfetten vor. Der Cholesterinspiegel steigt und es besteht die Gefahr, dass sich ungenutztes Cholesterin an den Gefäßwänden ablagert.
Was hilft, um den Cholesterinspiegel zu senken?
Eine ausgewogene Ernährung ist der erste und wichtigste Schritt, um den Cholesterinspiegel auf einen normalen Wert zu bringen. Sterine aus pflanzlichen Fetten und Ölen sind zur Regulierung des Cholesterinwertes besonders geeignet. Sie verhindern die Aufnahme von LDL-Cholesterin im Darm. Regelmäßiger Konsum kann zu einer Senkung des Cholesterinspiegels um bis zu 15% beitragen. Der Verzehr von tierischen Fetten in jeder Form sollte vermieden werden. Hilft dies nicht, können Medikamente die Bildung von Cholesterin im Körper bremsen.