Achten Sie auf Ihr Cholesterin! Cholesterinbewusst essen, geht das?
Gesundheit fängt beim Essen an. Das, was wir essen, ist sprichwörtlich direkt vor unseren Augen, und oft bemerken wir noch nicht einmal, was wir eigentlich zu uns nehmen. Wer sein Bewusstsein über seine Nahrungsaufnahme stärkt, tut seinem Körper in Bezug auf gesunde Ernährung etwas Gutes. Aber selbst das ist nur die halbe Miete …
Was ist Cholesterin?
Allgemein setzen wir Cholesterin mit Fett gleich. Das ist aber so nicht korrekt. Cholesterin ist ein Überbegriff und umfasst chemisch betrachtet verschiedene fettähnliche Stoffe, die sogar Proteine enthalten. Cholesterin teilt man dabei grob in die folgenden Partikelgrößen ein:
- HDL (High Density Lipoprotein)
- LDL (Low Density Lipoprotein)
- TG (Triglyceride)
- Lp(a) (Lipoprotein)
Die oben genannten Cholesterine werden von unserem Körper zu 80 % selbst gebildet; tatsächlich gelangen demnach nur 20 % durch unsere Nahrung in den Körper. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Zellmembran und auch Hormone werden mithilfe von Cholesterin gebildet.
Gutes oder schlechtes Cholesterin?
Wir hören oft von schlechtem und gutem Cholesterin. Besonders das LDL wird als schlechtes Cholesterin bezeichnet, weil es einen schlechten Effekt auf unsere Gefäße hat.
Bei einem zu hohen LDL-Wert (mehr als 150 mg/dl im Blut) lagert sich diese Art von Cholesterin besonders gut an der Innenseite der Blutgefäße ab. Die Blutgefäße fangen an zu verstopfen. Man kann es sich wie eine Wasserleitung vorstellen, die bei zu hartem Wasser langsam nach und nach verkalkt.
Erste Reaktion: hoher Blutdruck
Wenn unsere Blutgefäße verkalken, ist der Blutdurchfluss in bestimmten Körperregionen gestört. Sauerstoff und andere wichtige Bestandteile, die mit dem Blut transportiert werden, gelangen nicht in ausreichender Menge an Ort und Stelle.
Eine erste natürliche Reaktion des Körpers ist die Erhöhung des Blutdrucks. Bluthochdruck ist keine Krankheit, sondern ein Symptom. Es tritt immer dann auf, wenn der Körper nicht genug Sauerstoff bekommt – egal, ob durch verkalkte Blutgefäße, Übergewicht oder mangelnde Ausdauer. Durch den erhöhten Druck kann mehr Sauerstoff im Blut gebunden werden.
Wenn die Gefäßverkalkung voranschreitet
Arteriosklerose bezeichnet eine Ablagerung durch Plaques in den Blutgefäßen. Grundsätzlich können diese Ablagerungen in allen unseren Gefäßen auftreten, aber besonders bei Blutgefäßen in Herz, Gehirn, den Beinen und Nieren.
Es treten schleichend folgende Symptome auf:
- Bluthochdruck
- Erschöpfung
- Schwindel
- Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen
- Schmerzen, Druck- oder Engegefühl in Brust, Beinen und der Nierengegend
Wer diese Warnzeichen zu spät ernst nimmt, riskiert Schlaganfälle und Herzinfarkte.
Cholesterin verringern
Nur 20 % des Cholesterins werden durch unsere Nahrung aufgenommen. 80 % werden vom Körper selbst hergestellt. Trotzdem kann sich eine Ernährungsumstellung lohnen. Um den Cholesterinwert zu senken, verzichten Sie besonders auf folgende Lebensmittel:
- Fettreiche Milchprodukte wie: Sahne und Käse
- Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte
- Tierische Fette wie: Speck, Butter, Schmalz
- Zucker und Sirup
- Mayonnaise, Kokosfett
- Fertigprodukte und Fastfood
- Alkohol, Smoothies, gesüßte Säfte und Limonaden
Legen Sie den Schwerpunkt Ihrer Nahrung besonders auf mageres Fleisch wie Hühnchen oder Pute sowie viel Gemüse.
Was Sie weiterhin aktiv tun können, um den Gefahren eines hohen Cholesterinspiegels entgegenzuwirken:
- Mit dem Rauchen aufhören
- Im Falle eines Diabetes diesen korrekt behandeln lassen und sich entsprechend ernähren
- In Bewegung bleiben oder Sport treiben
Genetische Veranlagungen
Manche Menschen haben eine besondere genetische Veranlagung. Diese sorgt dafür, dass das Cholesterin im gesamten, aber besonders das gefährliche LDL zu hoch ist. Man spricht von einer familiären Hypercholesterinämie. Sie wird von Generation zu Generation vererbt. Diese Menschen haben es schwerer, den Cholesterinwert aktiv selbst zu regulieren – aber es ist nicht unmöglich. Eine unterstützende Behandlung mit Medikamenten ist möglich.
Cholesterinwerte kontrollieren
Der Cholesterinwert lässt sich mittels einer Blutuntersuchung durch den Arzt feststellen. Dazu wird Blut entnommen. Als Ergebnis erhält man in den meisten Fällen den Wert des gesamten Cholesterins sowie die einzelnen Cholesterinwerte HDL, LDL und Triglyzeride.
Wer erhöhte Cholesterinwerte hat, sollte diese regelmäßig kontrollieren lassen. Das hilft Ihnen dabei, herauszufinden, ob die empfohlenen Maßnahmen Wirkungen zeigen.
Mittlerweile ist es möglich, seinen Cholesterinwert zu Hause zu ermitteln. Mit einem handlichen Gerät, das sehr an das einer Messung des Blutzuckers erinnert. Das Prinzip ist gleich: Man sticht sich mit einer kleinen Nadel in den Finger, um Blut zu gewinnen. Das ist schmerzfrei. Das Blut wird mit einem Stäbchen aufgefangen und in das Gerät geführt, wo die Messung beginnen kann. Bei den heutigen Geräten kann leider nur der Gesamtcholesterinwert ermittelt werden und nicht die einzelnen Cholesterinwerte. Trotzdem ist dies eine gute Möglichkeit, den Gesamtwert auch zu Hause zu beobachten.
Autorenhinweis
Denis-Franz Heinrich; B.Sc.
Fachinformatiker und Medizininformatiker
Weiterführende Artikel der Deutschen Herzstiftung zum Thema „Cholesterinspiegel senken“!
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Autorin:Â Anja Giersberg
aka @zuckerfrei_naschenÂ
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